Naturnahes Gärtnern: So lockt Ihr Bienen und Schmetterlinge zurück in Euren Garten

Zu einem lebendigen, naturnahen Garten gehören Blumen, Bienen und Schmetterlinge. Damit sich die kleinen Nützlinge im Garten einnisten und wie zu Hause fühlen, braucht die Natur mittlerweile Unterstützung. Erfahrt hier, wie Ihr die Insekten gezielt in den eigenen Garten einladet.
Bienen und andere Insekten sind für intakte Ökosysteme unverzichtbar. Doch in aufgeräumten Gärten mit Rasen, Rosen und Koniferen und wenig Blumen, Laubhaufen und Unterholz finden die kleinen Nützlinge kaum Nahrung und Unterschlupf.
Naturnahes Gärtnern bedeutet, die Nützlinge zu unterstützen, damit das natürliche Gleichgewicht im Garten bewahrt bleibt. Wer den eigenen Garten für Nützlinge attraktiver machen möchte, kann das schon mit einer bunten Blumenwiese und einem sogenannten Insektenhotel tun, das diversen Insektenarten nicht nur Unterschlupf, sondern auch eine geeignete Überwinterungsmöglichkeit bietet.
Schnell angelegt: ein Wildblumenbeet
Naturnahes Gärtnern beginnt schon mit einem Wildblumenbeet, in dem Pflanzen wachsen, die nützlichen Wildbienen ausreichend Nahrung liefern. Zu den Blumen, die diese besonders gern mögen, gehören beispielsweise die Wiesenflockenblume, die Heidenelke oder auch das Leimkraut. Wer die pollenreichen Pflanzen nicht einzeln aussäen möchte, kann auf spezielle Samenmischungen zurückgreifen. Auch Arten wie die Moschusmalve oder der Natternkopf sind besonders bienenfreundlich und tragen zum Schutz der mehr als 500 Arten in Deutschland bei. Hilfreich sind bereits wenige Quadratmeter.
Wird der Rasen in eine wilde Wiese verwandelt, entsteht neuer Lebensraum für nützliche Insekten, die hier auch Nahrung finden. Dafür einfach die Grasnarbe mit einem Spaten entfernen und den Boden lockern. Dann die entsprechende Samenmischung streuen, leicht andrücken und so lange feucht halten, bis es grünt. Einmal ausgesät, wachsen die pollenreichen Blüten jedes Jahr wieder und bieten Nützlingen eine üppige Speisekarte von April bis September.
Wer sich im Garten eine Wildblumenwiese anlegt, hilft nicht nur der Umwelt, sondern hat auch deutlich weniger Arbeit. Wird die Wildblumenwiese im Frühsommer gemäht, sollte das Schnittgut einige Tage liegen bleiben, damit die Blütensamen ausfallen können. Und wer die verblühten Pflanzen im Herbst stehen lässt, bietet vielen Insekten die Möglichkeit, in den hohlen Stängeln zu überwintern und kann außerdem die Vögel beobachten, die an den Samen picken.
Insektenhotel als perfekte Ergänzung
Um den Nützlingen nicht nur Nahrung, sondern auch Unterschlupf zu bieten, empfiehlt es sich, einige Insektenhotels aufzustellen. Mittlerweile gibt es spezielle Nisthilfen im Gartenfachhandel, mit denen sich ein neuer Lebensraum für Insekten schaffen lässt. Hier lassen sich die emsigen Tierchen auch gut beobachten und aus der Nähe erleben: In den Reet-Röhren legen die Weibchen ihre Eier ab. Damit die Larven später gut versorgt sind, sammelt das Wildbienen-Weibchen unermüdlich Pollen, die es in die Röhre trägt. Erst wenn genügend Pollen vorhanden sind, legt sie darauf ein Ei ab. Danach baut das Weibchen eine Trennwand aus Lehm und sammelt wieder Pollen, auf die sie das nächste Ei legt. In einer Röhre haben mehrere Zellen Platz, in denen sich bis zum nächsten Frühjahr junge Wildbienen entwickeln.
Meist erst im Folgejahr schlüpfen dann die neuen Bienen heraus. Sie besuchen Blüten in der Umgebung, sammeln Pollen ein und bestäuben dabei gleichzeitig die Blüten. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Befruchtung von Obstgehölzen, was die Voraussetzung für eine reiche Obsternte ist.
Auch Schmetterlinge wie Zitronenfalter, Kleiner und Großer Fuchs sowie Tagpfauenaugen benötigen mittlerweile Unterstützung bei der Überwinterung. Sie überdauern in der Natur als erwachsene Falter in hohlen Bäumen. Diese gibt es jedoch immer seltener, weshalb die Falter zunehmend Probleme bekommen. Daher sollten Insektenhotels für diese Falter einen Hohlraum bieten, in dem sie geschützt überwintern können.
Die meisten Insektenhotels sind für jeden Garten geeignet, machen sich aber auch gut auf Balkon oder Terrasse. Selbst mitten in der Stadt fliegen die Wildbienen auf der Suche nach Nistmöglichkeiten in den sechsten Stock und höher. Der Unterschlupf sollte an einer sonnigen, aber auch regen- und windgeschützten Stelle angebracht werden.
as mit Material von txn
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