Webber: Kein enges WM-Rennen mit Vettel

Budapest - Nürburgring-Sieger Mark Webber geht nicht davon aus, dass Sebastian Vettel und er bis zum Formel-1-Saisonschluss in der WM-Wertung so eng zusammenliegen werden.
Vor dem Großen Preis von Ungarn in Budapest hat der Australier (45,5 Punkte) nur 1,5 Zähler Rückstand auf seinen Red-Bull-Teamkollegen (47) aus Heppenheim. “Momentan ist es zwischen uns sehr eng, was die Punktelage betrifft. Ich glaube aber nicht, dass das bis zum Ende der Saison so bleiben wird“, sagte Webber im Interview mit RTL. “Es kann immer mal etwas passieren und dann könnte ein Fahrer ausfallen.“ Für die Konstrukteure sei es eine tolle Situation. Aber für die Piloten sei es schwer einzuschätzen, was sie tun sollen, weil beide gute Chancen hätten.
Webber stellte klar, dass er auf eine sportliche Entscheidung setzt. “Wenn Sebastian am Ende der Saison 20 Punkte vor mir liegt, verdient er es auch. Wenn es andersherum sein sollte, verdiene ich es. So sollte es auch in der Formel 1 sein“, sagte der 32-Jährige. Allerdings liegt das Red-Bull-Duo vor dem zehnten Saisonlauf am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Sky) noch über 20 Punkte hinter dem britischen Spitzenreiter Jenson Button (68) im Brawn GP zurück.
Trotz der Riesenlücke zu Button sieht sich Webber, dessen Vertrag Red Bull um ein Jahr verlängert hat, so aussichtsreich wie nie im WM- Rennen: “Bislang ist es für mich die größte Chance, an den Titel zu kommen.“ Am Anfang des Jahres sei es sein großes Ziel gewesen, “unter die Top-Drei zu kommen, was an und für sich schon ein großes Vorhaben war“. Jetzt orientiere er sich “etwas mehr an der Spitze“.
Webber wies gegenüber dem TV-Sender darauf hin, dass er in Vettel “einen schnellen Gegner im selben Team“ habe und es 18 weitere Konkurrenten gebe. “Es gibt natürlich viele Menschen in Deutschland , die sich wünschen, dass Sebastian gewinnt. Das ist ganz natürlich. Aber glaubt mir, zusammen geben wir das Beste, was wir können, und genießen den Zweikampf“, versicherte er. Sein Verhältnis zum zehn Jahre jüngeren Teamkollegen beschrieb er als gut: “Wir kommen gut miteinander zurecht und lachen auch viel.“
Webber strich die Bedeutung seines ersten Sieges im 130. Grand Prix vor zwei Wochen heraus: “Das Rennen auf dem Nürburgring war für mich ein ganz besonderer Tag. Der Sieg hat nicht mein ganzes Leben verändert, aber es ist natürlich schön, so was in seine Bilanz aufnehmen zu können.“
dpa