Vettel vor Singapur-GP: "Härteste Rennen des Jahres"

Singapur - Heiß, schwül und kaum Luft zum Atmen: Das Flutlicht-Spektakel in Singapur wird für Ferrari-Star Sebastian Vettel und Co. zur Hitzeschlacht.
Sebastian Vettel wünscht sich für seinen Ferrari "eine Klimaanlage" und Nico Rosberg findet die Bedingungen einfach nur "ekelhaft": Das Flutlicht-Spektakel in Singapur wird für die Formel-1-Fahrer zur absoluten Hitzeschlacht. "Physisch und mental ist Singapur das härteste Rennen des Jahres", sagte Vettel vor dem Nachtrennen am Sonntag (14 Uhr MESZ/RTL und Sky).
Etwa 30 Grad Hitze, extreme Luftfeuchtigkeit um die 80 Prozent und eine Strecke, die absolut keine Fehler verzeiht, lassen die 308,828 km von Singapur für die Piloten zur Qual werden. "Der Kopf ist am Kochen, man kriegt keine frische Luft zum Atmen", sagte der WM-Zweite Rosberg über die Bedingungen in seinem Mercedes. Das sei in etwa so, als würde man in "ein schwarzes Auto ohne Klimaanlage steigen, das drei Stunden in der Sonne auf dem Parkplatz stand, die Fenster nicht runtergekurbelt - und dann geht man an seine körperliche Grenze."
"Es ist das härteste Rennen, definitiv"
Im Vergleich zu Malaysia, wo in zwei Wochen ähnliche Bedingungen herrschen werden, bietet Singapur kaum lange Geraden zum Ausruhen. 23 Kurven und entsprechende Fliehkräfte verlangen den Piloten, die in der Finanz-Metropole wohl nur zu gern auf ihre feuerfeste Unterwäsche und die Rennoveralls verzichten würden, alles ab. Die Fahrer schwitzen während des Rennens zwischen drei und vier Litern Flüssigkeit aus.
"Es ist das härteste Rennen, definitiv. Wenn man das Visier des Helmes etwas öffnet, um frische Luft zu holen, dann kommt da nur Hitze", sagte Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, der sich Chancen auf den Sieg ausrechnet. Und Ex-Weltmeister Jenson Button meinte: "Die Formel 1 ist körperlich keine Herausforderung mehr. Dieses Rennen ist die einzige Ausnahme."
"In den letzten Runden wünschst du dir nur noch das Safety-Car"
Zumal der Stadtkurs in Singapur - wie Monaco - kaum Auslaufzonen bietet. Bei nur einer Nachlässigkeit landet der Wagen sofort in der Mauer. Gegen Ende des Rennens sehnen sich die Piloten fast nach einem kleinen Unfall oder einer Unterbrechung. "In den letzten Runden wünschst du dir nur noch das Safety-Car", sagte Sergio Perez von Force India. Dann könne man ein bisschen durchschnaufen.
Die meisten Piloten versicherten, sich nicht speziell auf die extremen Bedingungen in Singapur vorbereitet zu haben. Doch in der Vergangenheit setzten sich einige auch schon einmal mit einem Ruderergometer in die Sauna, um die Belastung zu simulieren. Und trotz der Anstrengung lieben die Fahrer den Grand Prix von Singapur. "Genau das macht ja den Kitzel für uns Piloten aus", sagte Vettel. Und Nico Hülkenberg (Force India) meinte: "Da hilft einfach nur, fit zu sein. Die Muskeln müssen das leisten - fertig, aus."
SID