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Hockenheimring: Zeitdruck trotz Zuversicht

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Fährt die Formel 1 weiterhin in Hockenheim?
Fährt die Formel 1 weiterhin in Hockenheim? © ap

Hockenheim - Die Zuversicht für eine Formel-1-Zukunft auf dem Hockenheimring ist nach einem weiteren Gipfeltreffen mit Bernie Ecclestone weiter gewachsen, doch eine Lösung sollte nicht mehr all zu lange auf sich warten lassen.

"Die Sache ist zeitkritisch", sagte der Geschäftsführer Finanzen der Hockenheim-Ring GmbH, Karl-Josef Schmidt, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa. Eine Entscheidung könnte eventuell in diesem Monat fallen. In der Regel wird mit der konkreten Vorbereitung und Bewerbung spätestens ein Jahr vor einem Rennen begonnen.

Nach einem Treffen mit Rechtemitinhaber Bernie Ecclestone sei man aber "recht zuversichtlich", dass das Rennen im kommenden Jahr wie geplant stattfinden und der Traditionskurs in Nordbaden auch darüber hinaus die Formel-1-Fans anlocken kann. "Es ist ein erkennbarer Wille von Herrn Ecclestone da, die Formel 1 auf dem Hockenheimring zu halten", sagte Schmidt.

Er warnte aber auch ausdrücklich vor Spekulationen über Lösungsmöglichkeiten, nachdem die Stadt Hockenheim als 94-prozentiger Hauptanteilseigner der GmbH in der vergangenen Woche den Ausstieg beschlossen hatte. "Das wäre kontraproduktiv", betonte Schmidt. Aufgrund des prognostizierten Defizits von sechs Millionen Euro für 2010 hatte der Gemeinderat jüngst einstimmig die Notbremse gezogen. 2008 hatte der Grand Prix auf dem Kurs, der 1970 erstmals und seitdem insgesamt schon 31 Mal Austragungsstätte für die "Königsklasse" des Motorsports war, für einen Verlust von 5,3 Millionen Euro gesorgt.

Aus finanziellen Gründen gilt auch der Fuji International Speedway im kommenden Jahr als unsicher. Japanischen Medienberichten zufolge, soll die Toyota-Rennstrecke 2010 nicht Austragungsort sein. Es sei richtig, dass der Fuji Speedway, der 2007 nach seinem Umbau wieder im Rennkalender auftauchte, über verschiedene Möglichkeiten bezüglich der Austragung 2010 nachdenke, erklärte ein Toyota-Sprecher am Mittwoch der amerikanischen Nachrichtenagentur AP. Konkreter wollte er nicht werden. In diesem Jahr wird das Japan-Rennen in Suzuka ausgetragen.

In Deutschland wechseln sich seit 2006 der Hockenheimring und der Nürburgring aus finanziellen Gründen jährlich ab. In anderthalb Wochen ist der Kurs in der Eifel an der Reihe. Möglich ist, dass auch dort die Gespräche - zuletzt waren neben Schmidt auch dessen Geschäftsführer-Kollege Georg Seiler und Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer in London dabei - weiter geführt werden.

Ecclestone selbst signalisierte bereits mehrfach seine Bereitschaft, dem Hockenheimring, der nach eigenem Bekunden einzig mit der Formel 1 rote und ansonsten durchgängig schwarze Zahlen schreibt, wohl mehr als nur Starthilfe zu geben. "Es ist eine Zeitlang her, dass ich mit einer großen Investition involviert war in den Hockenheimring. Ich würde es daher nicht gerne sehen, wenn er von der Formel-1-Bildfläche verschwinden würde", hatte Ecclestone bereits vor der laufenden Saison der dpa gesagt. Die Gefahr, dass im kommenden Jahr erstmals seit 1960 kein Formel-1-Rennen im Land von Rekordweltmeister Michael Schumacher und der neuen Titelhoffnung Sebastian Vettel ausgetragen werden könnte, ist aber noch nicht ganz gebannt.

Von Jens Marx, dpa  

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