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Einigung in der Formel 1

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Max Mosley (r.) wird nicht ehr als FIA-Chef antreten.
Max Mosley (r.) wird nicht ehr als FIA-Chef antreten. © dpa

Paris/Hamburg - Ende gut, alles gut: Der Frieden von Paris hat die Formel 1 gerettet.

Im Streit mit FIA-Chef Max Mosley dürfen sich die rebellierenden Rennställe als Sieger fühlen, der größte Gewinner ist aber die “Königsklasse“ des Motorsports selbst. “Nun haben wir Frieden“, sagte Mosley nach der Sitzung des FIA-Weltrats am Mittwoch in Paris. “Es wird nur eine WM geben.“ Eine von den acht Rennställen der Teamvereinigung FOTA bereits angekündigte Serie ist vom Tisch, die Formel 1 bleibt, wie sie ist - mit Ferrari & Co. Rechtemitinhaber Bernie Ecclestone meinte, er sei “sehr glücklich“.

Die Chronologie des Regelstreits

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Letztlich machte Mosley den Weg frei, nachdem beide Streitparteien schon in einer Sackgasse festzustecken schienen. Der 69-Jährige wird sich nach Ablauf seiner Amtszeit im Oktober nicht mehr zur Wiederwahl stellen, obwohl er sich einen Tag vor seiner Entscheidung noch kämpferisch gegeben hatte. In einem Brief an die Mitglieder des Internationalen Automobilverbandes FIA hatte er geschrieben, dass nur diese die Führung der FIA wählen könnten.

Dass er nun nach zwei Jahren an der Spitze des damaligen Verbandes FISA (1991 bis 1993) und seitdem als Chef der Fédération Internationale d'Automobile Adieu sagen wird, ist der Einigung mit den Teams in Sachen Finanzen geschuldet - der Wurzel des üblen und seit Monaten währenden Streits.

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“Wir haben eine Übereinkunft zur Kostenreduktion gefunden“, sagte Mosley. Die von ihm gewollte Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro hatte den heftigsten Konflikt in der Formel-1-Geschichte entfacht. Letztlich ging es aber nicht mehr nur um die Sache, sondern um eine weitere Zusammenarbeit mit Mosley. Dem englischen Juristen tritt insbesondere aus Sicht der FOTA, der Williams und Force India nach deren vorbehaltloser Nennung für die kommende Saison nicht mehr angehören, als Alleinherrscher auf.

Dazu passt irgendwie auch, dass es Mosley war, der die Rettung verkündete. Von der Teamvereinigung FOTA war unmittelbar nach Mosleys Worten nichts zu hören. Details über die Einigung wurden vorerst auch nicht bekannt. Mosley erklärte zur Kostenfrage allerdings: “Ziel ist es, in zwei Jahren das Ausgabenniveau der frühen 90er Jahre zu erreichen.“

Die Teams machten sich von Beginn an für eine schrittweise Eindämmung der Ausgaben stark. Trotz des gemeinsamen Ziels konnten sich FIA und FOTA bei einer Vielzahl von Treffen, ob am Londoner Flughafen oder an den Rennstrecken dieser Welt, bis zur Last-Minute- Entscheidung nicht auf einen Weg verständigen. Die FOTA-Rennställe Ferrari, McLaren-Mercedes, Renault, Toyota, BMW-Sauber, BrawnGP sowie Red Bull und Toro Rosso kündigten am vergangenen Freitag eine eigene Serie an. Sogar ein Rennkalender tauchte bereits auf. Medienberichten zufolge soll die Einigung mit dem Bekenntnis der FOTA-Teams zur Formel 1 verbunden sein. Ein entsprechendes und bis 2012 gültiges Concorde Agreement, das unter anderem die Verteilung der Gelder regelt, soll demnach unterzeichnet werden. Auch mit der Bekanntgabe der offiziellen und dann wohl auch endgültigen Startliste für 2010 wurde nach dem für die Formel-1-Zukunft wohl bedeutendsten Tag seit langer Zeit gerechnet.

dpa

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