Nur drei WM-Tickets für 12 Europäer! Komplizierter Playoff-Modus könnte für Mega-Kracher sorgen

Deutschland ist bereits für die WM 2022 in Katar qualifiziert. Aber die letzten beiden Europameister Italien und Portugal müssen in die Playoffs - und die sind kompliziert.
München/Zürich - Am Ende war es dann doch mehr als souverän. Mit sieben Siegen in seinen ersten sieben Länderspielen als Bundestrainer* führte Hansi Flick* Deutschland ohne größere Probleme zur WM 2022* nach Katar. Zugegeben, die Qualifikationsgruppe mit Nordmazedonien, Island, Armenien, Rumänien und Liechtenstein war auch alles andere ein krasser Prüfstein.
Doch andere große Fußball-Nationen müssen um ihre WM-Teilnahme bangen! Während die Niederlande im finalen Qualispiel gegen Norwegen erst ganz spät das Ticket löste, müssen die letzten beiden Europameister Italien und Portugal in die Playoffs.
Und die haben es in dieses Mal in sich, denn für die zwölf Teams aus Europa, die nun nachsitzen müssen, gibt lediglich noch drei Plätze für die WM in Katar, die vom 21. November bis zum 18. Dezember stattfindet.
Wer ist bereits für die WM qualifiziert?
Durch sind die Sieger der zehn WM-Quali-Gruppen in Europa. Das sind neben Deutschland auch Dänemark, England, Titelverteidiger Frankreich, Belgien, der WM-Zweite Kroatien, die Schweiz, Serbien, Spanien und die Niederlande.
Außerdem haben Katar als Gastgeber sowie in Südamerika Rekordchampion Brasilien und Argentinien ihre Teilnahme sicher.
Wie geht es weiter?
Insgesamt gibt‘s für Europa 13 WM-Tickets, davon sind nun nur noch drei übrig. Um die letzten Fahrscheine in die Wüste kämpfen zwölf Mannschaften in den Playoffs. Die „Hoffnungsrunde“ wird vom 24. bis 29. März in drei „Wegen“ (A, B und C) ausgespielt, an denen je vier Teams in Halbfinale und Finale (ohne Rückspiele) um ein Ticket spielen. Die Sieger fahren in die Wüste.
Wer trifft auf wen?
Das entscheidet sich erst bei der Auslosung am 26. November (17 Uhr) in Zürich. Portugal, Schottland, Europameister Italien, Russland, Schweden und Wales sind dabei als beste Gruppenzweite in Topf 1 gesetzt. Diese Teams haben im Halbfinale Heimrecht und treffen dort auf eine der sechs ungesetzten Mannschaften. Das sind die Türkei, Polen, Nordmazedonien, die Ukraine, Österreich und Tschechien.
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Kann es zu echten Krachern kommen?
Absolut! Das liegt daran, dass sich in den jeweiligen Finals die Teams begegnen können, die aus Topf 1 stammen. Damit könnte es zu einem direkten Duell um ein WM-Ticket zwischen Italien und Portugal um Weltstar Cristiano Ronaldo kommen, sofern beide in denselben Play-off-Weg gelost werden. Welche Mannschaft im „Endspiel“ Heimrecht hat, wird ebenfalls bei der Auslosung festgelegt.
Warum sind Österreich und Tschechien dabei?
Für die Playoffs sind die zehn Gruppenzweiten qualifiziert. Österreich (Vierter der Gruppe F) und Tschechien (Dritter E) haben dieses Kriterium nicht erfüllt, füllen das Feld aber als die beiden besten Gruppensieger der Nations League 2020/21, die nicht direkt für die WM qualifiziert oder Quali-Zweiter sind, auf.
Gibt es irgendwelche Sonderregeln?
Ja. Russland und die Ukraine dürfen nach einer UEFA-Entscheidung aus politischen Gründen nicht gegeneinander gelost werden.
Wer überträgt die Play-offs?
Alle sechs Halbfinals und die drei Endspiele sind live bei DAZN zu sehen. Die Anstoßzeiten für die Vorschlussrunde (24. März) und die Finals (29. März) werden nach der Auslosung festgelegt.
Wie ist die Situation auf den anderen Kontinenten?
In Südamerika (vier oder fünf Tickets) stehen noch vier Spieltage aus, zwei weitere Teams qualifizieren sich direkt, eines kommt in die interkontinentalen Play-offs. In Afrika spielen im März zehn verbliebene Teams in Hin- und Rückspielen fünf WM-Teilnehmer aus. In Asien/Australien (vier oder fünf Tickets) ist vier Spieltage vor Schluss ebenso alles offen wie in Nord- und Mittelamerika (drei oder vier Tickets, noch sechs Spieltage). Ozeanien (ein oder kein Ticket) bestimmt seinen Starter für die interkontinentalen Play-offs erst 2022.
Wie geht es für die deutsche Mannschaft weiter?
Die DFB-Auswahl bestreitet im März zwei Testspiele. Bundestrainer Flick will mit Blick auf die WM „einen wirklichen Hochkaräter haben“*. Im Gespräch ist England. (sid/smk) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA