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VfB-Keeper Florian Müller über anstrengendes Training unter Labbadia: „Das tut uns gut“

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Von: Niklas Noack

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Als Stammkeeper des VfB Stuttgart versucht Florian Müller, sein Tor sauber zu halten. BW24 hat mit ihm im Trainingslager in Marbella über Trainer Bruno Labbadia, fehlende Führungsspieler und den anstehenden Abstiegskampf gesprochen.

Florian Müller, am Sonntag hat der VfB Stuttgart das Testspiel gegen den FC Sion mit 3:0 gewonnen. Wie bewerten Sie die Leistung?

Es war ein ordentliches Spiel von uns. Es war wichtig, dass alle über ihre Grenzen hinausgegangen sind. Wir haben im Trainingslager viel gearbeitet, anstrengende Einheiten gehabt. Da musste es auch mal wehtun. Das haben alle angenommen und wir haben alles auf dem Platz gelassen.

Torwart Florian Müller vom VfB Stuttgart spricht mit BW24-Redakteur Niklas Noack.
VfB-Torhüter Florian Müller (r.) im Gespräch mit BW24-Redakteur Niklas Noack. © Hansjürgen Britsch/IMAGO

Im Spiel nach vorne haben wir gute Angriffe gezeigt und hätten auch ein, zwei Tore mehr machen können. Hinten haben wir dagegen fast alles wegverteidigt, weshalb wir zufrieden sein können. Aber es liegt auch noch einiges an Arbeit vor uns.

VfB Stuttgart: Torwart Florian Müller fordert vom Kollektiv mehr ein

Eines der Themen, das noch vor Ihnen liegt, ist die Kommunikation auf dem Platz. In dieser Hinsicht war Ihr Trainer, Bruno Labbadia, nach dem Testspiel gegen Sion alles andere als zufrieden. Warum tut sich die Mannschaft so schwer, im laufenden Spiel miteinander zu reden?

Wir müssen als Kollektiv besser zusammenarbeiten. Dabei geht es gar nicht darum, großartig zu schreien. Vielmehr geht es um kurze Kommandos, die jeder seinem Vordermann geben kann. Daran arbeiten wir, weil es für unser Spiel wichtig ist. Wir sind auf einem guten Weg, aber gegen Sion hat man auch gesehen, dass noch Luft nach oben ist.

Trainer Bruno Labbadia vom VfB Stuttgart gestikuliert am Rande des Trainingsspiels in Marbella gegen den FC Sion.
Will, dass seine Mannschaft untereinander mehr spricht: VfB-Trainer Bruno Labbadia. © Kirchner/David Inderlied/IMAGO

VfB-Schlussmann Florian Müller gibt alles, um seine Mitspieler zu unterstützen

Inwiefern sehen Sie sich selbst in der Verantwortung, von der Torwartposition aus mehr zu organisieren und noch mehr als Lautsprecher zu agieren?

Ich versuche während des gesamten Spiels, meinen Mitspielern mit Kommandos zu helfen. Bei Testspielen ist das häufig ein bisschen einfacher für mich als in einem vollen Stadion, da erreicht man selten die gesamte Mannschaft, weil es so laut ist.

Viele Führungsspieler hat der VfB Stuttgart nicht. Warum sind Sie einer der wenigen? 

Ich versuche, meine Rolle auszufüllen und meine Mitspieler zu unterstützen. Ich habe jetzt schon ein paar Bundesligaspiele gemacht, diese Erfahrung versuche ich weiterzugeben.

Also sehen Sie sich selbst als Führungsspieler? 

Das sollen andere beurteilen. Ich versuche, meinen Job so gut wie möglich zu machen und meinen Mitspielern mit meiner Erfahrung zu helfen.

Wir sind oft und lange auf dem Trainingsplatz, was manchmal auch anstrengend ist. Aber das tut uns gut.

Florian Müller, Stammtorhüter beim VfB Stuttgart

VfB-Spieler ziehen unter Coach Bruno Labbadia mit

Was macht denn Trainer Bruno Labbadia aus?

Er redet viel mit uns und gibt wertvolle Tipps. Er hat ja selbst schon viel Erfahrung als Spieler und als Trainer gesammelt. Er weiß, was er macht. Wir vertrauen ihm komplett und ziehen mit. Wir haben im Testspiel gegen Sion schon einiges von dem gesehen, was wir trainiert haben. Diesen Prozess wollen wir jetzt gemeinsam weitergehen.

Viele sagen, dass das Training unter Bruno Labbadia härter geworden ist. Merken Sie das als Torhüter auch? 

Ja. Wir haben schon sehr viele Einheiten absolviert, sind oft und lange auf dem Trainingsplatz, was manchmal auch anstrengend ist. Aber das tut uns gut. Wir waren im Testspiel trotzdem spritzig und konnten Gas geben. Das ist die Basis, die wir brauchen.

Florian Müller vom VfB Stuttgart hört beim Interview im Trainingslager in Marbella den Fragen des BW24-Redakteurs zu.
VfB-Keeper Florian Müller (Foto) bestätigt im Interview, dass das Training unter Bruno Labbadia härter geworden ist. © Hansjürgen Britsch/IMAGO

VfB-Keeper Florian Müller blendet Kritik aus

Was entgegnen Sie den Kritikern, die behaupten, Sie würden dem VfB selten mit starken Leistungen Punkte sichern?

Ich lese generell sehr wenig über mich sondern konzentriere mich auf die Dinge, die ich beeinflussen kann. 

Im Dezember im Testspiel gegen Luzern ist Ihnen ein Ball durch die Finger geflutscht, was zum Gegentor führte. Wie gehen Sie mit solchen Situationen um?

Ich analysiere solche Situationen gemeinsam mit unserem Torwarttrainer. Anschließend ist es wichtig, so etwas abzuhaken und sich auf das nächste Training zu konzentrieren.

Sie haben mit Ihrem Konkurrenten, Fabian Bredlow, ein gutes Verhältnis, was unter Torhütern unüblich ist. Spüren Sie aber auch den Druck von ihm? Immerhin will er ja ebenfalls spielen.

In unserer Mannschaft will jeder spielen. Konkurrenzkampf ist völlig normal und erhöht die Qualität im Training. Wir verstehen uns super, was aber nichts mit der Konkurrenzsituation zu tun hat. Jeder gibt sein Bestes, jeder versucht zu spielen.

Warum schafft der VfB Stuttgart den Klassenerhalt? 

Weil wir viel Qualität in der Mannschaft haben und richtig Gas geben werden. Wir haben in den vergangenen drei Wochen hart gearbeitet und sind weiter dran, uns zu verbessern. Wir werden weiterhin alles dafür geben, dass wir es am Ende schaffen.

Florian Müller, vielen Dank für das Gespräch.

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