„Hätte es wahnsinnig gern gemacht“: Bundesliga-Star nicht für Olympia nominiert - Jetzt packt er aus

Er holte 2016 Olympia-Silber für Deutschland. Auch für das Turnier in Tokio stand er auf der Liste. Nun erklärt Nils Petersen, warum er nicht dabei ist.
Tokio - „Der Knipser von Rio de Janeiro“: So könnte man Nils Petersen auch nennen. Beim olympischen Fußballturnier 2016 schoss er die deutsche Mannschaft mit sechs Toren zur Silbermedaille.
Treffsicher präsentiert er sich in der Bundesliga* immer noch. Warum ist er also bei Olympia in Tokio* nicht dabei, obwohl Trainer Stefan Kuntz über mangelndes Personal klagt? Im ausführlichen Interview mit dem Online-Medium watson bringt er Licht ins Dunkel.
Olympia 2021: Nils Petersen spricht über Nicht-Nominierung - „Nichts mehr gehört“
Kuntz telefonierte eigenen Aussagen zufolge eine Liste von 100 Spielern ab, von denen letztlich 18 übrig blieben. Auch Petersen gehörte zur Vorauswahl. „Wir hatten im Januar kurz Kontakt, da hat er mir gesagt, dass ich auf der Liste stehe. Danach habe ich aber nichts mehr von ihm gehört“, verrät Petersen. Er macht keinen Hehl daraus, dass er auch dieses Mal gerne dabei gewesen wäre.
„Ich war kurzzeitig euphorisch. Vielleicht ein bisschen zu euphorisch, weil der Weg von der Liste bis zur Teilnahme natürlich sehr weit ist. Ich hätte es aber wahnsinnig gern gemacht“, gibt er zu. Anstelle von Petersen hat sich Kuntz für einen anderen erfahrenen Stürmer entschieden: Max Kruse soll das DFB-Team in Tokio mit seiner spielerischen Klasse und Erfahrung bereichern. Jüngst platzte ihm allerdings der Kragen.
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Olympia 2021: DFB-Team will 2016-Gold wiederholen - „War unfassbar emotional“
Petersen ist also nicht dabei - immerhin stehen mit Keven Schlotterbeck ein Teamkollege und mit Florian Müller ein Ex-Kollege des Stürmers in der Olympia-Auswahl. „Ich habe ihnen von 2016 erzählt, aber eigentlich hat es die Jungs gar nicht so interessiert“, scherzt Petersen, der immer noch von dem Erlebnis schwärmt. „Es waren vier unfassbar emotionale Wochen. Es ist ein unglaubliches Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden. Im Nachhinein realisiert man erst, wie besonders das alles war.“
Für ihn war es eines der großen Highlights der Karriere. „Olympia gehört im sportlichen Bereich zu den vier schönsten Wochen, die ich erlebt habe.“ Im Finale gegen Brasilien war es dann ausgerechnet Petersen, der den entscheidenden Elfmeter verballerte. Trotzdem gab es Silber. Gibt es dieses Jahr eine ähnliche Erfolgsgeschichte? Auftaktgegner am Donnerstag (13.30 Uhr) ist Brasilien - die perfekte Chance für eine Revanche. (epp) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA