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Heynckes verrät seine Forderung an Hoeneß und Rummenigge

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Von: Franz Rohleder

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Bayern-Trainer Jupp Heynckes (Mitte) mit Karl-Heinz Rummenigge (links) und Uli Hoeneß.
Bayern-Trainer Jupp Heynckes (Mitte) mit Karl-Heinz Rummenigge (links) und Uli Hoeneß. © dpa

In einem Interview hat Trainer Jupp Heynckes eine Forderung an Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß für seine Rückkehr zum FC Bayern München verraten.

München - Als Jupp Heynckes im Herbst als Trainer zum FC Bayern München zurückkehrte, gab es offenbar Unstimmigkeiten zwischen den Club-Bossen. Wie er in einem Interview mit der Bild-Zeitung verrät, sagte er damals nur unter der Bedingung zu, dass Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß an einem Strang ziehen. Heynckes: „Ich denke, dass es für einen Klub wie den FC Bayern ganz wichtig ist, dass zwei solch große Persönlichkeiten in eine Richtung gehen, mit einer Stimme sprechen. Ich hatte zu Hause in Schwalmtal vieles gehört, von dem ich dachte: ‘So sollte es nicht sein.‘ In den Gesprächen mit den beiden habe ich das klar zum Ausdruck gebracht.“

Folgt man Heynckes, so haben sich Rummenigge und Hoeneß wohl wieder zusammengerauft. Seine Forderung nach Zusammenarbeit haben sie scheinbar tadellos umgesetzt. „Das Ganze war eigentlich überflüssig, denn auf dem Olymp ist auch Platz für zwei. Beide haben riesige Verdienste um den Klub. Ich empfinde es jetzt als sehr vorteilhaft, dass sie so harmonisch miteinander arbeiten.“

Und dann verrät Heynckes noch ein Detail seines Umgangs mit Präsident Hoeneß: Wenn er mit einer Äußerung des Bayern-Präsidenten nicht ganz glücklich ist, wechselt er die Anrede. Heynckes: „Wenn es Ernst wird, sage ich Ulrich. Aber da ist meistens auch ein bisschen Flachs mit dabei. Seine Frau Susi sagt Ulrich. Und die Frauen sind ja immer sehr streng mit uns. Vielleicht habe ich das übernommen.“ Hoeneß spricht Heynckes übrigens gelegentlich auch mit „Josef“ an, wenn beide Tacheles reden, verrät der Trainer.

Zukunft als Trainer beim FC Bayern München: Heynckes lässt Journalisten abblitzen

Ansonsten fällt in dem Bild-Interview vor allem eines auf. Egal wie sehr die Reporter sich abmühen, Heynckes eine Aussage zu einer möglichen Verlängerung seines Trainer-Jobs zu bewegen: Der Bayern-Coach lässt sie galant abblitzen. Gleich zu Beginn des Gesprächs betont er: „Die Dinge bei uns sind alle geklärt, dazu werde ich auch nichts mehr sagen.“

Trotzdem haken die Journalisten nach: „Was wird es eher geben: eine neue Bundesregierung oder eine Trainer-Entscheidung beim FC Bayern?“ Heynckes antwortet nüchtern: „Ich finde es aber sehr bedauerlich, dass die Bundesrepublik Deutschland so lange nach der Wahl im September noch keine Regierung hat, dass man es nicht zustande bringt, eine funktionierende Regierung zu bilden. Aber ich gehe davon aus, dass wir jetzt eine vernünftige Lösung bekommen – und der FC Bayern im Sommer einen adäquaten Trainer.“

Die Bild-Reporter lassen nicht locker: Heißt dieser Bayern-Trainer im Sommer dann Jupp Heynckes? Antwort: „Das können Sie beantworten.“

Die Reporter bleiben hartnäckig: Habe Berti Vogts denn recht? Der behaupte ja: Beim FC Bayern sei schon längst geklärt, ob Heynckes weitermache oder nicht. Die Diskussion um eine mögliche Verlängerung sei nur ein Spiel für die Medien. Heynckes antwortet nur knapp: „Ja, der weiß Bescheid.“

Dann probieren die Bild-Reporter es mit einer Offensiv-Frage: „Ist es definitiv so, dass Sie am 1.7.2018 nicht mehr Bayern-Trainer sind?“ Heynckes lässt sich auch darauf nicht ein: „Es ist alles dazu gesagt.“

Wie müsse denn der ideale Bayern-Trainer sein, wollen die Journalisten wissen. Auf die Frage bekommen sie von Heynckes eine wenig aussagekräftige Antwort: „Das weiß ich nicht, das entscheiden die Verantwortlichen. Im Moment sind sie sehr zufrieden. Aber beim FC Bayern muss man Erfolg haben, dann hat man auch den richtigen Trainer.“

Damit nicht genug: Nachdem Heynckes verraten hat, dass er Hoeneß zuweilen „Ulrich“ nennt, wenn beide Tacheles reden, haken die Reporter nach: „Musste er sich nach seinen Charme-Offensiven um eine Vertragsverlängerung mit Ihnen auch anhören: ‚Ulrich, lass das sein‘?“ Auch darauf lässt der Bayern-Trainer sich nicht ein und gibt eine Schema-F-Antwort: „Ich kenne Karl-Heinz und Ulrich sehr gut und weiß, wie sie sind, wenn sie unbedingt etwas erreichen wollen. Deswegen nehme ich das so hin. Wir haben ein sehr offenes Verhältnis. Sie wissen, wie ich ticke, wie ich bin, dass ich eine ganz klare Meinung habe und die auch artikuliere. Und das gefällt ihnen anscheinend.“

Bleibt Heynckes Trainer des FC Bayern München? Das spekuliert der Bild-Sportchef

Nach dem Interview muss auch Bild-Sportchef Walter M. Straten einräumen, dass es von Heynckes keine Neuigkeit im Hinblick auf eine mögliche Vertragsverlängerung gab. In einem Kommentar schreibt er: „90 Minuten mit Jupp Heynckes. Im großen Interview spricht er offen über alles, antwortet mit Klartext. Außer auf die Frage: Macht er in der kommenden Saison weiter oder Schluss? FC Bayern oder Bauernhof Schwalmtal?“

Allerdings hat sich der Bild-Sportchef nach dem Gespräch eine klare Meinung zum Thema Vertragsverlängerung gebildet: Heynckes macht NICHT weiter beim FC Bayern. Straten schriebt: „Jupp Heynckes wird wohl nach dem letzten Saisonspiel, vielleicht sogar dem Champions-League-Finale, zurückkehren an den Niederrhein. Zu seiner Frau, zu seinem Hund, zu seinem ruhigen Leben. Man spürt, wie er das vermisst, auch wenn ihm die Arbeit mit der Mannschaft großen Spaß macht.“

Man darf allerdings davon ausgehen, dass das Thema Vertragsverlängerung bis zum Saisonende noch für die eine oder andere Diskussion sorgen wird.

fro

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