Wegen Pleite gegen FC Bayern: Schiedsrichter für BVB-Spiele gesperrt
Der FC Bayern gewann den Klassiker gegen Borussia Dortmund. Der Schiedsrichter der Partie darf in Zukunft keine BVB-Spiele mehr pfeifen.
Köln - Der Klassiker zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund hat Spuren bei allen Beteiligten hinterlassen. Vor knapp einem Monat gingen die Bayern erneut als Sieger aus dem Bundesliga-Topspiel hervor und gewannen gegen den großen Rivalen mit 3:2.
Im Mittelpunkt stand nach der Partie aber vor allem ein Mann, der seinem Naturell entsprechend am liebsten im Hintergrund bleibt: Schiedsrichter Felix Zwayer. Der BVB tobte nach einigen diskussionswürdigen Entscheidungen und übte heftige Kritik am Unparteiischen. Das hat für Zwayer nun Konsequenzen.
FC Bayern gegen Dortmund: Schiedsrichter Zwayer für BVB-Spiele gesperrt
Der Bundesliga-Gipfel zwischen dem FC Bayern* und Borussia Dortmund war der vorerst letzte für Felix Zwayer. Der Schiedsrichter darf vorerst keine BVB-Spiele mehr pfeifen. Dies bestätigte DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich in einem Interview mit dem Fachmagazin kicker. „Es wäre für meine Begriffe in einem solchen oder vergleichbaren Fall nicht verantwortungsvoll gegenüber allen Seiten, dieselbe Konstellation gleich wieder anzusetzen“, sagte Fröhlich. „Da sollte doch etwas Zeit ins Land gehen.“
Dennoch könnte Zwayer in Zukunft wieder eine Partie mit BVB-Beteiligung leiten. „Einen zweiten Fall Merk/Schalke wird es nicht geben“, erklärte Fröhlich. Damit bezog sich der 64-Jährige auf den späten Freistoßpfiff Merks beim Saisonfinale der Bayern beim Hamburger SV (1:1) im Jahr 2001, der Schalke den Titel gekostet hatte. Merk leitete danach bis zu seinem Karriereende 2008 kein einziges Spiel der Königsblauen mehr.
Da sollte doch etwas Zeit ins Land gehen.
BVB: Bellingham erhebt schwere Vorwürfe gegen Schiedsrichter Zwayer
Die Debatte um Zwayer wurde durch den Dortmunder Jungstar Jude Bellingham ausgelöst. Der Engländer hatte den Schiedsrichter nach dem Spiel gegen die Bayern verbal hart attackiert: „Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?“ Dabei bezog sich Bellingham, der seine Aussage teuer bezahlen musste, ganz offensichtlich auf die Verstrickung Zwayers in den Manipulationsskandal um den früheren Schiedsrichter Robert Hoyzer.

Den Gerichtsakten zufolge soll Zwayer, der den Skandal mit aufdeckte, damals wie Hoyzer Geld angenommen haben. Fröhlich widersprach dem. „Hier stand die Aussage von Robert Hoyzer, Felix Zwayer habe Geld genommen, gegen die von Felix Zwayer, der das dementiert hat. In dieser Situation hat er dann das Urteil akzeptiert. Immer wenn der Vorgang in den letzten Jahren wieder aufgerollt wurde, hatte Felix mir gegenüber betont, dass er kein Geld angenommen hat“, sagte der 64-Jährige.
FIFA-Schiedsrichter Zwayer erhält Rückendeckung vom Chef
Fröhlich kritisierte zugleich „das unrühmliche Nachspiel“ des Topduells, das einem Beben gleichgekommen sei. „Diesen sicherlich auch in der Form grenzüberschreitenden Umgang hat diese Spielleitung und erst recht der Mensch Felix Zwayer ganz sicher nicht verdient“, betonte Fröhlich.
Trotz aller Debatten gehört Zwayer aber weiterhin zur Riege der Top-Schiedsrichter. Erst Mitte Dezember hat die FIFA die Meldung des 40-Jährigen für die Liste des Weltverbands bestätigt, was Fröhlich nicht verwundert: „Felix Zwayer ist ein Top-Schiedsrichter, der als Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter einen sehr guten Weg bis in die internationale Spitze hinter sich hat.“ (ck/dpa/sid) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA