Angetrieben von Corona-Rückkehrer Sergio Busquets präsentierte sich das Team von Trainer Luis Enrique, der RB Leipzigs Dani Olmo dieses Mal auf die Bank setzte, deutlich verbessert. Nach zwei mageren Unentschieden gegen Schweden (0:0) und Polen (1:1) könnte das Schützenfest nun eine Initialzündung für den Titel-Mitfavoriten sein.
Bei hochsommerlichen Temperaturen ließen es beide Teams zu Beginn erst einmal ruhig angehen - und doch hätten die Spanier früh in Führung gehen können. Jakub Hromada kam im eigenen Strafraum gegen Koke einen Tick zu spät, nach Ansicht der Videobilder entschied Schiedsrichter Björn Kuipers auf Strafstoß. Nachdem Gerard Moreno beim 1:1 gegen Polen vom Punkt vergeben hatte, schnappte sich Morata den Ball. Doch sein Schuss geriet zu unplatziert, so dass Dúbravka im slowakischen Tor parieren konnte. Zwei Elfmeter innerhalb der regulären Spielzeit hatte bei einer EM-Endrunde zuletzt die Niederlande vor 21 Jahren verschossen.
Die Gastgeber steckten den Stimmungsdämpfer jedoch unbeeindruckt weg und drückten vehement auf das Führungstor. Der 18 Jahre alte Pedri verfehlte eine Hereingabe von César Azpilicueta nur um wenige Zentimeter, dann scheiterte Morata mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze erneut an Dúbravka.
Der Torwart vom englischen Premier-League-Club Newcastle United avancierte dann jedoch zum großen Pechvogel. Nach einem Lattenknaller von Sarabia wollte der 32-Jährige den kurz vor der Torlinie herunterfallenden Ball über die Latte fausten, bugsierte diesen aber zum Entsetzen seiner Mitspieler ins eigene Netz. Es war bereits das siebte Eigentor bei diesem Turnier, dem später durch Kucka noch das achte folgen sollte - so viele gab es nie zuvor bei einer EM-Endrunde.
Auch beim zweiten Treffer der klar überlegenen Spanier machte Dúbravka eine unglückliche Figur, als er etwas orientierungslos durch den Strafraum lief und beim Kopfball von Laporte auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Damit war die einseitige Partie vorzeitig entschieden.
Nach dem Wechsel ruhten sich die Spanier nicht auf dem komfortablen Polster aus, sondern stürmten munter weiter. Die Tore gegen völlig überforderte Slowaken fielen fast zwangsläufig. So sollte Trainer Luis Enrique recht behalten, der vor der Partie zur bisherigen Torflaute seines Teams erklärt hatte: „Es ist wie eine Flasche Cava, die nur geöffnet werden muss, und dann sprudelt es heraus.“ (dpa) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA