DFB-Star droht nachträgliche Sperre! UEFA ermittelt wegen „sehr gefährlichem Einsteigen“

Hiobsbotschaft für das DFB-Team: Nach der Niederlage gegen Frankreich droht Robin Gosens eine Sperre. Er räumte Gegenspieler Benjamin Pavard ab.
München - Wie es sich für einen echten Kracher wie Deutschland gegen Frankreich gehört, krachte es in der 58. Minute gewaltig: Robin Gosens stürmte aus der Rückraum einer Flanke von Joshua Kimmich* entgegen und rauschte mit voller Wucht in Benjamin Pavard hinein. Mit dem Hüftknochen traf er den Bayern-Star am Kopf - nicht ohne Folgen.
Denn was die meisten Zuschauer nicht sahen: Pavard verlor beim Zusammenprall für kurze Zeit das Bewusstsein*. „Ich war zehn, 15 Sekunden bewusstlos“, sagte er im Interview nach der Partie. Für sein überhartes Einsteigen sah Gosens nicht einmal die gelbe Karte, nun kann es aber ein Nachspiel geben. Die UEFA erwägt eine nachträgliche Sperre des Nationalspielers, wie der französische Radiosender RMC berichtet.
EM: DFB-Linksaußen Gosens droht Sperre wegen Foul an Pavard
Das Foul rief ebenfalls die Spielergewerkschaft FIFPro auf den Plan, allerdings aus einem anderen Grund. Anfang der Woche hatten alle Teams ein Protokoll unterzeichnet, das die Spieler explizit vor Verletzungen am Kopf schützen soll. Pavard hätte demnach ausgewechselt werden müssen, um sich einem ausführlichen Check zu unterziehen. Der Bayern-Spieler blieb aber auf dem Feld und half seinem Team, die knappe Führung über die Zeit zu bringen.
Video: Was nun, DFB?
Nun könnte es durchaus sein, dass die Nationalelf im entscheidenden Spiel gegen Portugal auf Gosens verzichten muss. Der Linksaußen gehörte mit seinem leidenschaftlichen Einsatz und einigen guten Flanken gegen Frankreich zu den besten. Eine nachträgliche Sperre sprach die UEFA auch gegen den Österreicher Marko Arnautovic aus*, der sich beim Torjubel einen verbalen Ausrutscher in Richtung seines Gegenspielers Ezgjan Alioski geleistet hatte. Ob der Verband auch bei Gosens durchgreift, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden.
EM: Halstenberg und Günter sind Gosens-Alternativen für Portugal
In der Schlussphase wechselte Jogi Löw* den Italien-Legionär aus und brachte Stürmer Kevin Volland. Zur Überraschung aller durfte der aber nicht vorne um den Ausgleich kämpfen, sondern musste die für ihn völlig ungewohnte Linksverteidiger-Position ausfüllen. Gegen Portugal ist das wohl nicht die Lösung, mit Marcel Halstenberg und Christian Günter stehen zwei Linksfüßer und gelernte Außenverteidiger parat - sollte Gosens tatsächlich gesperrt werden. (epp) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA