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„Jede Rolle annehmen, die er mir gibt“: Welche Erwartungen Starbulls-Angreifer Krüger nun hat

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Von: Thomas Neumeier

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Drei Monate außer Gefecht: Starbulls-Angreifer Tim Lucca Krüger, der aus Kassel kam.
Drei Monate außer Gefecht: Starbulls-Angreifer Tim Lucca Krüger, der aus Kassel kam. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Drei Monate war Tim Lucca Krüger außer Gefecht. Der Angreifer war im Sommer zu den Starbulls Rosenheim in die Eishockey-Oberliga Süd gewechselt und hatte sich im ersten Spiel schwer verletzt. Nun hat Krüger sein Comeback gegeben und klärt über den Weg bis dahin auf und sagt, was er jetzt für Erwartungen hat.

Rosenheim – Tim Lucca Krüger hat sich bei den Starbulls Rosenheim noch nicht so richtig in Szene setzen können. Während die Rosenheimer in der Eishockey-Oberliga Süd bereits 31 Saisonspiele absolviert haben, stehen bei dem 24-jährigen Angreifer erst drei Partien auf der Liste. Der Grund: Beim Saisonauftakt Ende September gegen den SC Riessersee verletzte sich der Neuzugang aus Kassel nach wenigen Minuten schwer an der Schulter. Am Dreikönigstag gegen Lindau hat er sein Comeback gegeben und dann auch am Sonntag in Landsberg stand er in der Starbulls-Formation. Im Interview mit der OVB-Sportredaktion spricht er über den Weg zurück und seine weiteren Erwartungen für die laufende Spielzeit.

„Sehr froh, dass es so schnell ging“

Wie groß war die Freude über Ihr Comeback?

Tim Lucca Krüger: Natürlich groß. Der Saisonstart war ja nicht so, wie man sich das wünscht. Ich bin aber jetzt sehr froh, dass es so schnell ging. Drei Monate waren eine gute Zeit und ich bin froh, dass ich jetzt auch positiv starten konnte.

Es gab Lob von Trainer Jari Pasanen. Sie hätten in der Reha sehr gut gearbeitet. Wie war denn Ihr Tagesablauf?

Krüger: Am Anfang gab es nach der OP erst einmal nur die Physiotherapie hier im Stadion. Langsam konnte ich dann hier wieder an der Kondition arbeiten. In der Reha hatte ich dann einen Mix aus Behandlung und Training, davon sehr viel im Wasser, damit es erst einmal ein bisschen leichter ist. Dazu habe ich im Kraftraum gearbeitet und bin dann teilweise auch morgens um 7 Uhr aufs Eis gegangen.

Wie war es, auf dem Eis zu stehen, aber doch nicht bei der Mannschaft zu sein?

Krüger: Schwierig. Man will ja immer spielen und da wurde die Geduld schon sehr auf die Probe gestellt. Man will ja auch immer so schnell wie möglich zurück. Ich habe das aber ganz gut akzeptiert, dass ich so schnell nicht spielen kann, und mich deshalb auch darauf konzentriert, was jeden Tag in der Reha passiert.

Finale Entscheidung im neuen Jahr

Ab wann hat es sich angedeutet, dass Sie wieder ins Team kommen könnten?

Krüger: Eine Woche vor Weihnachten haben wir Gespräche mit den Ärzten, den Physios und den Trainern geführt, wie der Plan denn ausschauen kann. Nach den ganzen Untersuchungen fiel dann gleich im neuen Jahr die finale Entscheidung, dass ich gegen Lindau schon wieder spielen darf.

Das ging dann auch schneller als ursprünglich geplant!

Krüger: Ja. Eigentlich war eine längere Zeit geplant, im Worst-Case wären es wohl fünf Monate gewesen. Aber durch die Betreuung hier von unseren Physios und Ärzten, die wirklich überragend war, ist es jetzt doch eine Ecke schneller gegangen. Es haben alle sehr gut zusammengearbeitet.

Gleich eine Strafzeit kassiert

Wie ist es denn, wenn man aufs Eis geht und seinen ersten Zweikampf an der Bande bestreitet?

Krüger: Wenn man das erste Mal im Training auf dem Eis ist, dann denkt man vielleicht noch drüber nach. Aber im Spiel hat man andere Sachen im Kopf, da wird alles so gemacht wie sonst auch.

Ihr erster Zweikampf an der Bande brachte Ihnen gegen Lindau dann auch gleich zwei Minuten ein!

Krüger: Ich wollte einen Check fahren, der Gegner hat sich ein bisschen reingedreht – das war wohl nicht ganz sauber. Aber die Schulter wurde gleich mal getestet.

Und? Alles gut gegangen?

Krüger: Ja, alles super!

Was noch fehlt: die Spielroutine

Wie weit sind Sie denn nun? Wann werden Sie bei 100 Prozent sein?

Krüger:Vom Fitnesszustand bin ich da, wo ich sein möchte. Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist die Spielroutine. Das, was die Jungs jetzt hatten, zehn Spiele in 20 Tagen, das hatte ich halt nicht. Ich muss jetzt wieder reinkommen, dass das Spiel wieder selbstverständlich wird. Das ist das, woran ich jetzt arbeite und was Schritt für Schritt kommt.

Wie schätzen Sie Ihre Rolle für die Mannschaft in den nächsten Wochen ein?

Krüger: Ich habe mir von Beginn der Verletzung gesagt, dass es vielleicht nicht die Saison wird, wo man von Anfang bis Ende Top-Level spielen wird, weil man einfach drei Monate raus ist. Letztendlich sehe ich meine Rolle jetzt da, wo ich gebraucht werde. Ich möchte mich in den Dienst der Mannschaft stellen. Und wenn ich in der vierten Reihe spiele, dann möchte ich diese Reihe stärken, dass wir auch da Gas geben und die anderen entlasten können. Und wenn der Trainer mich woanders sieht, dann möchte ich jede Rolle annehmen, die er mir gibt.

Beim Comeback gleich mittendrin: Tim Lucca Krüger (links) im Kampf vor dem Lindauer Tor.
Beim Comeback gleich mittendrin: Tim Lucca Krüger (links) im Kampf vor dem Lindauer Tor. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

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