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Das roch schon nach Play-off-Eishockey: Starbulls zeigten Verfolgern die Grenzen auf

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Von: Manfred Eder

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Große Chance im Heimspiel gegen Riessersee für Christian Obu, der an Torhüter Allavena scheiterte.
Große Chance im Heimspiel gegen Riessersee für Christian Obu, der an Torhüter Allavena scheiterte. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Die Starbulls Rosenheim haben den Verfolgern aus Garmisch und Deggendorf die Grenzen aufgezeigt und den Abstand vergrößert. Dabei spielten einige Faktoren eine große Rolle.

Rosenheim – Das wahrlich Undenkbare ist geschehen! In ihrem 16. Auswärtsspiel der laufenden Saison haben die Blue Devils Weiden die ersten Minuspunkte kassiert – und das ausgerechnet in Memmingen, beim bisher erfolglosesten Spitzenteam der vergangenen Saison.

22 Treffer in den Riessersee-Spielen

Der Nutzen für die Starbulls Rosenheim wird sich bei immer noch 13 Punkten Rückstand auf die „Unschlagbaren“ wohl in Grenzen halten, aber immerhin haben McNeely & Co. an diesem Wochenende in den Spielen gegen ihre unmittelbaren Verfolger ihren eigenen Vorsprung ausgebaut. Riessersee liegt nun ebenso klar hinter den Starbulls wie diese hinter Weiden, Deggendorf als unmittelbarer Nachbar hätte bei einem Sieg am Sonntag bis auf einen Zähler an den Tabellenzweiten herankommen können, nun aber hat Rosenheim ein Polster von sieben Punkten und noch ein Spiel in der Hinterhand.

Obwohl Deggendorf und Riessersee heuer Einiges gemeinsam haben (einen Platz unter den Top Vier mit rund zwei Punkten pro Match), verhalten sie sich in ihren bisherigen Spielen gegen die Starbulls wie Tag und Nacht. Gegen Deggendorf holten Pasanens Jungs ihre Siege mit ihrer gewohnten Hauptstärke, nämlich der besten Defensive der Liga, während sie gegen den alten Rivalen aus Garmisch dreimal heuer ganz untypisch offensiv so richtig „die Sau“ rausließen. Zahlen gefällig?

Starbulls kommen wacher aus der Kabine

In den drei siegreichen Begegnungen gegen den SCR fielen insgesamt 22 Treffer (16:6 zugunsten der Starbulls), während es gegen Deggendorf in ebenso vielen Spielen gerade mal acht (!) waren (5:3 für Rosenheim). Von allen Teams, die gegen die Starbulls bereits dreimal antreten mussten, fielen nur gegen Lindau ähnlich viele Tore (15:6 für Rosenheim), während nur gegen die Tabellenschlusslichter Klostersee (zusammen 9:2 für Rosenheim) und Landsberg (8:4) ähnlich wenig Zählbares zusammenkam wie in den Partien gegen Deggendorf. Und nur Klostersee hat mit zwei Treffern seltener getroffen als die Niederbayern (dreimal).

Kaum zu glauben, dass das kein Tor war: Dominik Kolb schon die Scheibe an den Pfosten und von da ging der Puck unter den Schoner von Timo Pielmeier.
Kaum zu glauben, dass das kein Tor war: Dominik Kolb schon die Scheibe an den Pfosten und von da ging der Puck unter den Schoner von Timo Pielmeier. © Roland Rappel Pfarrer-Hausner-St

In letzter Zeit untypisch bei den Starbulls: Sie kommen wacher aus der Kabine als zuvor. In den ersten 26 Saisonspielen schossen sie gerade mal fünf Tore in den jeweils ersten zwei Minuten eines Spieldrittels, für dieselbe Anzahl brauchten sie danach nur sechs Partien, ehe es in Deggendorf wieder länger dauerte, nämlich bis zur 34. Spielminute. Am allerlängsten dauerte es bis zum ersten Treffer des Spieles übrigens ebenfalls dort, nämlich bis zur 39. Minute beim 2:0-Sieg zu Saisonbeginn.

Glänzender Einstand von Kolarz

Einen glänzenden Einstand feierte am Wochenende nach einer Pause von mehr als einem Monat Christopher Kolarz. Trotz der Glanzleistungen seines Kollegen Andi Mechel hat Kolarz mit 1,53 Gegentoren im Schnitt immer noch einen hauchdünnen Vorsprung vor Mechel (1,63); beides sind Spitzenwerte in der Liga. Lediglich bei der Fangquote hat der vielbeschäftigte Deggendorfer Goalie Timo Pielmeier mit 92,8 Prozent Erfolg die Nase vorn (Mechel 92,4 Prozent).

Nach 17 Spielen wieder getroffen

Erfreulich auch, dass am Sonntag, als anders als gegen Riessersee das neue Traumduo Hauner/McNeely von den Deggendorfern komplett neutralisiert wurde, zwei Spieler als Torschützen einsprangen, die bisher heuer in dieser Hinsicht noch nicht so glänzen konnten. Verteidiger Marius Möchel ließ seinem ersten Saisontreffer vor gut zwei Wochen den wichtigen zweiten folgen, und der Gamewinner gelang mit Manuel Edfelder einem Spieler, der zuletzt, hin und her geschoben zwischen Sturm und Verteidigung, in 17 Partien torlos geblieben war.

Nicht ganz so lang, aber immerhin elf Spiele hatte es gedauert, bis Michael Knaub am Freitag traf, und dies ausgerechnet gegen seine letztjährigen Mannschaftskameraden.

Dreierpack von Strodel

So knapp es auch in Deggendorf wieder einmal war, gegen Riessersee konnten die Starbulls endlich mal wieder mit einem beruhigenden Vorsprung im Rücken agieren. 5:0 hieß es zwischenzeitlich (wenn auch nur für eine Minute) gegen den SCR; in den 31 Spielen davor hatten Vollmayer & Co. erst viermal so klar in Führung gelegen (gegen Füssen, Passau, Höchstadt und – am längsten, nämlich 26 Minuten lang – gegen Lindau.

Vermisst wurde am Wochenende natürlich schmerzlich Manuel Strodel, trotz sieben Fehlspielen immer noch zweitbester Torschütze im grün-weißen Dress.

Der Name Strodel wurde aber am Sonntag bestens durch seinen jüngeren Bruder Nicolas vertreten, der beim überraschenden Landsberger 8:5-Sieg in Passau einen Hattrick feiern konnte.

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