Eishockey-Spieler aus Weiden flippt vor laufender Kamera vollkommen aus - jetzt kennt ihn jeder
Die Blue Devils Weiden haben nicht unbedingt die beste Saison ihrer Vereinsgeschichte gespielt. Nach einem Spiel tobt Mitspieler Marcel Waldowsky regelrecht.
Weiden - Das Auf- und Abstiegssystem der Oberliga ist recht schnell erklärt. Von den 14 Mannschaften kommen die erst acht Teams in die Aufstiegsplayoffs zur DEL 2. Platz neun bis 14 kämpfen in der Abstiegsrunde ums Überleben. Die Blue Devils Weiden sind dieser Abstiegsrunde um eine Haaresbreite entgangen.
Im Spiel gegen die Selber Wölfe gab es eine 5:10-Heimklatsche. Marcel Waldowsky stellte sich nach dem Match den Fragen von Oberpfalz.TV und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. „Eins kann man schon mal sagen. Wir sind überglücklich in der Meisterrunde zu sein“, sagte Waldowsky. Gemeint ist die Aufstiegsrunde, denn egal wie Weiden dort abschneidet, sie werden auch im nächsten Jahr in der Oberliga spielen.
Doch dann legt er erst richtig los. „Die Saison ist eine Katastrophe, die Mannschaft ist ein Scheißdreck. Unglaublich. Wir müssen mal anfangen Eishockey zu spielen. Die Zuschauer kommen hierher und sehen dann so eine Gülle“, redet sich der Angreifer in Rage. „Mir tut es Leid für die Leute, die kommen. So haben wir eigentlich in der Meisterrunde nichts verloren.“
„Wenn wir so weiterspielen, dann Halleluja“
„Wenn wir so weiterspielen, dann Halleluja“, kündigt Waldowsky an. Im weiteren Verlauf des Interviews kommt er auch nicht herum, einige Teamkollegen zu kritisieren. „Wir sind kein Team. Das ist einfach ein Scheißdreck. Was wir in der Kabine haben ist ein Scheißdreck. Absoluter Scheißdreck“, so der Weidener
Aber warum regt ihn das jetzt so auf? Die Antwort darauf ist wohl, dass durch das Erreichen der Meisterrunde die Weidener gerettet sind und der Blick in die Zukunft geworfen werden kann. „Da brauchen sich Leute gar nicht wundern, wenn sie in der nächsten Saison in der Landesliga spielen“, wütet Waldowsky.
Das ganze Interview zum genießen:
Auf die Frage, wie Weiden die nächsten Spiele in der Aufstiegsrunde angehen, antwortete der Eishockeyspieler, dass die Blue Devils natürlich gewinnen wollen, aber sie derzeit „nur Käse spielen“. Er ist mit seiner Kritik noch nicht am Ende: „Da kommen 2000 Zuschauer und wir spielen so ein Scheiß. Leck mich am Arsch, das geht so nicht weiter. Und wenn das keiner versteht, dann räume ich die Kabine auf.“
Waldowsky hatte damit deutschlandweit für Furore gesorgt. Das Video ging viral. Viele Eishockey-Fans schmunzelten darüber, der Klub war aber nicht so glücklich über das Interview.
Verein gibt Stellungnahme ab
Der 1. Vorsitzende des Vereins, Thomas Siller, gab er auf der Homepage des Clubs eine Stellungnahme zu dem Interview ab:
„Wir haben durchaus Verständnis für Marcels Reaktion, die unmittelbar nach Spielende unter dem starken emotionalen Eindruck der Derbyniederlage gegen die Selber Wölfe entstanden ist. Wir verstehen seine Aussagen als Ausdruck seiner großen Identifikation mit dem 1. EV Weiden. Er zeigt immer vollen Einsatz und große Emotionen für den Verein, sowohl auf als auch neben dem Eis. Dafür haben ihn die Fans zurecht in ihr Herz geschlossen und dafür schätzen auch wir ihn.
Mit den von ihm getroffenen Aussagen werden wir uns zusammen mit dem Mannschaftsrat inhaltlich auseinandersetzen. Die Art und Weise seines Statements und seine Wortwahl billigen wir ausdrücklich nicht. Für Marcel ist zu diesem Thema alles gesagt, er möchte keine ergänzenden öffentlichen Statements abgeben. Die volle Konzentration der gesamten Mannschaft muss auf der am Freitag beginnenden Meisterrunde liegen. Unabhängig von diesem Vorfall und der aktuellen sportlichen Situation wird sich die Vorstandschaft des 1. EV Weiden zeitnah ausführlich zur aktuellen Lage des Vereins äußern.“
AnK
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