Töging gewinnt den Abstiegskracher

Töging - Dem FC Töging gelingt am heimischen Wasserschloss ein unglaublich wichtiger Heimerfolg gegen den direkten Kontrahenten im Abstiegskampf aus Gerolfing. Das Zünglein an der Waage war ein verwandelter Foulelfmeter von Markus Leipholz. Die Truppe von FCT-Coach Adam Gawron gewinnt zum zweiten Mal in Serie und bleibt also weiter auf Kurs.
vom Wasserschloss berichtet Christian Schulz
In einer Partie, welche für beide Vereine angesichts des bedrohlichen Tabellnstandes eine ungeheuere Bedeutung hatte, tasteten sich die Teams in der Anfangsphase zunächst ab. Jeder wollte sehen, wie der andere das Spiel angehen will und wo die eigenen Möglichkeiten liegen. Ein Belauern sozusagen. Trotzdem versuchten beide auch in die Offensive zu kommen, wo das möglich war.
Anfängliches Abtasten und erste Torgelegenheiten
Nach einer Viertelstunde die erste Torgelegenheit: Die Gäste aus Gerolfing kamen über rechts, Florian Dormeier flankte auf Sebastian Graßl. Dessen Kopfball lenkte der erst 19-jährige Keeper Ramon König in seinem zweiten Saisoneinsatz schön über die Latte.
Service:
Fünf Minuten später dann der FC Töging mit einer guten Aktion. Sergej Volkov schlug einen Ball von der linken Seite steil in die Spitze und fand halblinks im Strafraum Alin Ionas. Der behauptete im Zweikampf mit einem Gerolfinger Abwehrspieler den Ball und will schießen – doch der rauskommende Torhüter Marco Ernhofer klärte mit einer Grätsche.
Im direkten Gegenzug wieder der FCG: Nach einem zielgenauen Pass von Mariusz Suszko von links in die Mitte kam Dormeier zum Schuss – der Ball wurde abgefälscht und ging drüber (21.).
Die Abwehrreihen halten dicht
Während der ersten 25 Spielminuten Gerolfing zwar mit etwas mehr weiteren Abschlüssen, allerdings bestenfalls mit Halbchancen. Beide Abwehrreihen waren höchst konzentriert und ließen wenig zu. Ein interessantes Spiel, das von der Spannung lebte, dass man jedem Team zutraute, trotz der soliden Abwehrarbeit auch gefährlich werden zu können.
In der 28. Minuten Töging mit der Riesenmöglichkeit zur Führung: Freistoß für den FCT aus 20 Metern halblinker Position. Samed Bahar und Kapitän Thomas Deißenböck standen bereit und berieten sich kurz. Deißenböck brachte anschließend das Leder mit einem Schlenzer an den Fünfer, Tim Bauernschuster spritzte reaktionsschnell dazwischen – doch der Ball geht ganz knapp rechts unten am Gehäuse vorbei. Was eine dicke Chance!
Bauernschuster verpasst - nochmal Aufregung vor der Halbzeit
Dann hieß es bis fast zur Halbzeit warten, bis sich wieder etwas vor den Toren tat: Gerolfings Suszko fasste sich ein Herz und prüfte mit einem Distanzschuss aus 35 Metern König im Tor der Hausherren. Dieser klärte mit einer tollen Flugparade sicher zur Ecke(41.).
Auf der Gegenseite gelangte die Kugel nach einem Kopfballduell im Halbfeld zu Tögings Tim Fredlmeier an der Strafraumgrenze. Dieser setzte sich im Dribbling schön durch und gab überlegt zurück auf Deißenböck. Der zog aus etwa 20 Metern ab – und zog lings am Tor vorbei (43.).
Nach der Pause verflacht das Spiel
In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie nach und nach. Beide Teams wurden jetzt vielleicht auch etwas nervöser – den eigenen Tabellenstand und den des Gegners hatte sicher jeder im Hinterkopf. In der Offensive gelang beiden zunehmend wenig – und sie wurde auch immer weniger gesucht. Einzig bei ein, zwei lang in die Spitze geschlagenen Bällen der Gerolfinger konnte König im Rauskommen beweisen, dass man sich auf ihn verlassen kann.
Erst in den letzten 20 Minuten wieder Aufregung – wegen zwei umstrittenen Szenen: zunächst fielen in einem Laufduell im Töginger Strafraum zwischen Graßl und dem äußerst gefährlich hineingrätschenden Timm Schwedes beide Spieler. Gerolfing forderte Elfmeter – der Schiedsrichter gab Ecke (70.).
Zwei umstrittene Szenen - ein Elfmeter
Den Elfmeter gab es dann fünf Minuten später auf der anderen Seite. Die Töginger schickten den kurz zuvor eingewechselten Markus Leipholz auf die linke Seite des Sechzehners, dieser legte sich den Ball vor und an Torhüter Ernhofer vorbei. Der verhielt sich ungeschickt beim Herauslaufen und brachte Leipholz zu Fall, obwohl dieser den Ball wohl nicht mehr erreicht hätte. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte sicher zum vielumjubelten 1:0 für die Elf vom Wasserschloss.
Bei diesem Spielstand blieb es auch bis zum Ende der Begegnung. Unter dem Strich bleibt ein erkämpfter und eminent wichtiger Heimerfolg für die Töginger gegen einen direkten Konkurrenten. Dieser dreifache Punktgewinn könnte in der Endabrechnung des Klassements überlebenswichtige Bedeutung genießen. Angesichts der gleichverteilten Spielanteile und je einer umstrittenen Aktion in den Strafräumen wäre allerdings auch ein Unentschieden ein gerechtes Ergebnis gewesen.