Bissige Töginger holen Dreier in der Domstadt

Freising - Völlig verdient holt der FC Töging gegen uninspirierte Gastgeber alle drei Punkte an der Savoyer Au in Freising. Bauernschuster, Fredlmeier und Leipholz treffen für die Elf vom Wasserschloss zu einem viel umjubelten Auswärtssieg, der den Tögingern im Kampf um den direkten Klassenerhalt dringend benötigte Luft verschafft.
von der Savoyer Au berichtet Christian Schulz
Gleich von Beginn an wurde Adam Gawrons Marschroute klar: Beherzt in die Zweikämpfe gehen, nach vorne mutig sein und hinten hochkonzentriert nichts anbrennen lassen. Und das setzten seine Jungs auch par excellence um.
In den Anfangsminuten ging die Partie hin und her. Allerdings waren es nur die Töginger, die davon profitieren konnten. Denn sie spielten bei Ballgewinn tatsächlich mutig und ohne Schnörkel nach vorne und wurden so bei jedem ihrer Vorstöße wesentlich gefährlicher als die etwas umständlicheren Gastgeber.
Freising harmlos - Töging entschlossen und brandgefährlich
Die Angriffe des FCT strahlten jederzeit Gefahr aus und setzten die Freisinger Eintracht unter Druck – bereits in der 8. Spielminute wurde dies von Erfolg gekrönt: Nach einer Flanke vom rechten Flügel und einem Kopfballduell im Strafraum unter Beteiligung von Tögings Alin Ionas fiel der Ball am Fünfer vor die Füße von Tim Bauernschuster. Der reagierte so gedankenschnell wie überlegt und schon zappelte die Kugel in den Maschen – 0:1. Ein durch die Willensleistung der Anfangsphase gewissermaßen erzwungener Treffer.
Unmittelbar im Anschluss fast der Doppelschlag! Viel gefehlt hätte jedenfalls nicht: Wieder war Bauernschuster beteiligt. Nach einem Ball von ihm auf halbrechts in die Spitze ein Missverständnis zwischen Abwehrspieler und Torwart, der Ball kurzzeitig frei – aber Tim Fredlmeier fehlte eine Fußbreite um noch entscheidend vor Freisings Keeper Dominik Schlerf an den Ball zu kommen.
Fast der Doppelschlag - danach beruhigte sich das Spiel
Service:
Danach wurde die Partie langsam ruhiger. Töging agierte nun in Anbetracht der Führung etwas abwartender, erwartete die Gastgeber etwas tiefer und auch die eigenen Konterangriffe wurden seltener. Freising nun mit deutlich mehr Ballbesitz – allerdings ohne in irgendeiner Weise gefährlich zu werden. Zu schleppend war das – und zu wenig intensiv. Die Freisinger investierten einfach zu wenig und gaben durchaus das typische Bild einer Mannschaft ab, für die es faktisch um nichts mehr geht und die früh in Rückstand gerät. Wenn die Hausherren überhaupt einmal nach vorne kamen, hatte die umsichtige FCT-Abwehr keine Probleme, die Situation zu bereinigen.
Die einzige weitere Torchance der ersten Hälfte hatten dann wieder die Gäste – und was für eine: Ecke von Samed Bahar von rechts, in der Mitte stieg Ionas am höchsten und köpfte Richtung linkes Eck. Doch sein Ball klatschte an den Innenpfosten des Tores und konnte von den Freisingern reaktionsschnell auf der Linie geklärt werden (39.). Auch wenn die Spielanteile ein ausgeglicheneres Bild vermittelten, nach Chancen hätte es hier auch schon 0:3 stehen können. Die Halbzeitführung der Gäste war also durchaus nicht schmeichelhaft.
Töging hätte zur Halbzeit auch höher führen können
In Halbzeit Zwei zunächst ein wenig verändertes Bild. Die Töginger hielten selbstbewusst die eigenen Reihen dicht und ihren Gegner vom eigenen Tor entfernt. Der SE Freising hingegen wurde zusätzlich zur Ideenlosigkeit nun auch zunehmend passiver. Und offenbarte bei den vereinzelten Kontern teilweise äußerst schlechtes Stellungsspiel.
Nach 57 Minuten dann die fast logische Konsequenz: Ein langer Ball der Töginger überbrückte nicht nur das Mittelfeld, sondern überwand auch gleich die gesamte schlecht positionierte Abwehr der Heimelf. Fredlmeier lief alleine auf Torhüter Schlerf zu, wartete noch kurz – und ließ diesem keine Chance. Spätestens zu diesem Zeitpunkt eine völlig verdiente Führung für die bissiger und cleverer agierenden Gäste.
In der verbleibenden Spielzeit tat sich so gut wie gar nichts mehr vor den Toren. Der FCT stand solide, verschob gut, konterte ab und an, ohne allerdings mit zu vielen Spielern nachzurücken und damit die Abwehr zu entblößen, und wurde vereinzelt bei Standards gefährlich. Den Freisingern fiel weiter nichts ein. Töging war's recht.
Leipholz mit der endgültigen Entscheidung
Einen letzten Konter der Gäste gegen eine Eintracht, die nun mehr schlecht als recht aufmachte, schloss der eingewechselte Markus Leipholz humorlos mit einem satten Schuss von halbrechts aus etwa dreizehn Metern in die linke obere Ecke ab (85.). Das Ding war durch. Nach 89 Minuten kamen die Freisinger nach dem einzigen Abwehrfehler des FCT in der gesamten Partie noch zum bedeutungslosen Anschlusstreffer durch Moritz Sassmann. Dann war Schluss an der Savoyer Au.
Aufgrund der entschlossen und abgeklärten Spielweise des FC Töging in den kompletten 90 Minuten ein hochverdienter Auswärtserfolg für die Elf vom Wasserschloss. Die Gastgeber aus Freising hingegen zeigten sich uninspiriert und erschreckend harmlos. Mit der Leistung vom Freitagabend wird es wahrscheinlich gegen jedes Team in der Landesliga schwer, für das die Punkte noch von Bedeutung sind. Die Töginger entführen also alle drei Punkte aus der Domstadt und erzielten einen weiteren ganz wichtigen Auswärtserfolg.
Völlig verdienter Auswärtssieg gibt Töging weiter Auftrieb
Das erneute Erfolgserlebnis wird Adam Gawrons Truppe mit Sicherheit weiteren Auftrieb geben – so spielt kein Absteiger. Dass die Töginger ein Spiel unter unklaren Vorzeichen routiniert nach Hause fahren können, haben sie jedenfalls bewiesen.