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Großschädl über sein Spiel des Lebens: „Wir schossen Freilassing aus der Landesliga“

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Von: Markus Altmann

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Der Saaldorfer Felix Großschädl blickt auf das Relegationsspiel gegen den ESV Freilassing zurück.
Der Saaldorfer Felix Großschädl blickt auf das Relegationsspiel gegen den ESV Freilassing zurück. © ma

Jeder Fußballer hat in seiner Karriere ein Spiel erlebt, welches er sein Leben lang nicht mehr vergessen wird. Für Felix Großschädl war es die Partie im Jahr 2018 mit seinem SV Saaldorf in der Relegation gegen den Lokalrivalen ESV Freilassing. beinschuss.de sprach mit dem Abwehrspieler über sein „Spiel des Lebens”.

Saaldorf - Felix Großschädl ist ein Saaldorfer Urgestein. Der Abwehrspieler spielte mit dem SVS in der Saison 2014/15 noch in der Kreisklasse, anschließend stieg er zweimal mit dem Verein bis in die Bezirksliga auf. Dabei erlebte er einige Highlights. beinschuss.de sprach mit Großschädl über sein “Spiel des Lebens.”

Relegation zwischen Saaldorf und Freilassing bleibt für Großschädl unvergesslich

Hallo Felix, sprechen wir über dein „Spiel des Lebens”. Wann fand die Partie statt und gegen welchen Gegner ging es damals?

Felix Großschädl: Es war das Relegations-Rückspiel gegen den Lokalrivalen ESV Freilassing am 27. Mai 2018. Wir spielten damals als Bezirksligist um den Aufstieg in die Landesliga, in der zu diesem Zeitpunkt der ESV Freilassing spielte.

Wie verlief  für euch die Saison 2017/18?

Großschädl: Wir haben eine bärenstarke Spielzeit gespielt. Wir hatten eine kompakte Defensive und im Angriff haben wir immer unsere Tore gemacht. Es hat damals einfach ein Rad ins andere gegriffen und wir haben uns förmlich in einen Rausch gespielt. Zudem passte das ungleiche Trainergespann Hiasei Rehrl und Franz-Xaver Butzhammer einfach super zur Mannschaft und haben sich auch wechselseitig perfekt ergänzt. Im Verein war zu dieser Zeit auch eine richtige Euphorie entflammt. Leider hat damals der TSV 1880 Wasserburg eine noch bessere Saison gespielt und wurde am Ende mit einem deutlichen Vorsprung Meister. Wir zogen aber als Tabellenzweiter dafür in die Relegation zur Landesliga ein.

Der „kleine“ SV Saaldorf gegen den „großen“ ESV Freilassing.

Felix Großschädl über die Rivalität der beiden Vereine.

Wie war damals die Ausgangslage vor dem Relegations-Rückspiel?

Großschädl: Zunächst einmal war es einfach der Wahnsinn, dass bei der Auslosung wirklich dieses Duell gezogen wurde. Der “kleine” SV Saaldorf gegen den “großen” ESV Freilassing. Ich weiß noch, dass wir dies dementsprechend gefeiert und uns früh schon auf diese beiden Spiele gefreut haben. Das Hinspiel in Saaldorf war dann schon der Wahnsinn, da waren 1.300 Zuschauer da und wir gewannen dank des Treffers von Christioph Voitswinkler am Ende mit 1:0.

Wie war dann der Spielverlauf im Rückspiel und wie endete die Partie?

Großschädl: Im Stadion des ESV waren etwa 2.000 Zuschauer vor Ort. Die Leute kamen aus der ganzen Region, um dieses Spiel zu sehen. Um aber eines vorneweg zusagen: es war eigentlich ein Spiel auf ein Tor. Doch wir standen in der Abwehr gut und es war immer ein Bein von uns im Weg. Zu Beginn der 2. Halbzeit erzielte Freilassing dann das 0:1, doch ein weiterer Treffer gelang ihnen nicht mehr und so ging es in die Verlängerung. Auch dort war der ESV eigentlich besser. Doch in der 118. Spielminute köpfte ich nach einem Eckball vom zweiten Pfosten aus den Ball einfach in die Mitte, wo Michael Schreyer die Kugel über die Torlinie drückte und so den Ausgleich erzielte. Der Jubel war grenzenlos. Am Ende brachten wir das 1:1 über die Zeit. Damit standen wir als Sieger fest und schossen den ESV Freilassing aus der Landesliga.

Die Stimmung und Emotionen waren am Höhepunkt.

Großschädl über die Situation nach dem Weiterkommen gegen Freilassing.

Was passierte nach dem gewonnenen Relegationsspiel?

Großschädl: Wir haben - wie eigentlich die ganze Saison schon - jeden Sieg gefeiert und so auch an diesem Tag. Ich musste aber leider beruflich direkt nach der Partie wieder nach München, sodass ich nicht so lange anwesend sein konnte (lacht).

Wie ging es danach für euch weiter?

Großschädl: In der zweiten Relegations-Runde trafen wir auf den SB DJK Rosenheim. Bedauerlicherweise habe ich mich davor erkältet und konnte deshalb nicht mitspielen. Genauso wie zwei weitere wichtige Spieler von uns. Nach dem Spiel gegen Freilassing spürte man, dass die Stimmung und Emotionen am Höhepunkt waren und man die Spannung in dieser Weise einfach nicht halten konnte. Im Hinspiel war Rosenheim deutlich besser und sie gewannen mit 0:3 und auch im Rückspiel gingen sie als Gewinner vom Platz. Dadurch war der Landesliga-Aufstieg für uns erledigt. Auf der einen Seite schade, weil es ein tolles Abenteuer gewesen wäre. Auf der anderen Seite war es auch ganz gut so, denn diese Liga wäre eine große Aufgabe für uns als Dorf gewesen und wir hätten mit großer Sicherheit einige Niederlagen kassiert (lacht).

Vor so einer Kulisse zu spielen, war schon etwas ganz Besonderes.

Großschädl blickt heute noch gerne auf sein „Spiel des Lebens“ zurück.

Warum war das Spiel gegen Freilassing dein Spiel des Lebens?

Großschädl: Diese Konstellation, dass wir als kleiner Dorfverein in der Relegation die Chance haben, den großen Nachbarn aus Freilassing aus der Landesliga zu schießen, bekommt man nur einmal im Leben. Und dass die Entscheidung auch noch in der 118. Minute der Verlängerung fällt, macht es nochmal besonders. Außerdem ist es für einen Amateurfußballer etwas ganz besonders, vor so vielen Leuten zu spielen. Man wurde vor und lange nach diesem Spiel von anderen Menschen noch darauf angesprochen.

Wie oft denkst du noch an dieses Spiel zurück?

Großschädl: Wenn man mit Personen, die damals auch dabei waren, zusammensitzt, dann schwelgt man gerne mal in Erinnerungen. Dann spricht man auch über dieses Spiel und dann fallen einzelne Szenen einem wieder ein. Zusätzlich war es auch das größte Spiel der Vereinsgeschichte, da spricht man immer wieder gerne darüber (lacht).

Felix Großschädl, vielen Dank für das Interview.

ma

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