Unterwegs mit einer Streife in Rosenheim
Verstöße gegen Alkoholverbot und Lärmbelästigung im Salinpark: So reagiert die Polizei
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Alkohol, Drogen und Ruhestörungen: Im Salinpark hat es in den vergangenen fünf Monaten mehr als 30 Verstöße gegeben. Um die Situation in den Griff zu bekommen, will die Polizei jetzt regelmäßig kontrollieren. So auch am Donnerstagnachmittag.
Rosenheim – Dass es sich bei den drei Personen neben ihm auf der Bank um Polizisten handelt, weiß der junge Mann noch nicht. Sie sind in Zivil unterwegs, haben ihre Uniformen gegen Alltagsklamotten, Sonnenbrillen und Umhängetaschen eingetauscht. Sie unterhalten sich und beobachten den Mann aus den Augenwinkeln, während er in seinem Rucksack wühlt und auf seinem Telefon herumtippt.
Plötzlich stehen sie auf, gehen auf den Mann zu und geben sich zu erkennen. „Die zivilen Polizisten schauen bei uns vor allem nach Rauschmitteln“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Er steht in der Mitte des Parks, beobachtet seine Kollegen dabei, wie sie den Ausweis und den Rucksack des Mannes kontrollieren.
Zehn Minuten später gehen die vier getrennte Wege. Rauschmittel hatte der Mann keine dabei. Anders als in der Vergangenheit, als bei zwei Personen geringe Mengen an Rauschmittel gefunden und sichergestellt worden.
Konsum von alkoholischen Getränken verboten
Während die zivilen Polizisten über den Vorplatz des Kultur- und Kongresszentrums schlendern, überprüfen ihre Kollegen, ob sich eine Gruppe direkt am Eingang des Salinparks an die Satzung der Stadt hält. Die schreibt nicht nur vor, dass keine alkoholischen Getränke konsumiert werden dürfen, sondern auch, dass auf dem Vorplatz nicht mit Skateboards, Rollschuhen und Inlineskates gefahren weren darf.
Skateboards und Rollschuhe haben die jungen Männer und Frauen zwar nicht dabei, dafür einige Getränkedosen, in denen sich – so versichern sie – nur Alkoholfreies befindet. Die Polizisten überprüfen die Ausweise, nicken und ziehen weiter.
Dass nicht jeder Tag im Salinpark so ruhig abläuft wie an diesem Nachmittag, zeigt ein Blick auf die vergangenen fünf Monate. „Insgesamt hat es 19 Verstöße gegen die Satzung der Stadt gegeben“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Ein Großteil davon sei unerlaubter Alkoholkonsum gewesen. Beim ersten Mal gebe es lediglich eine Verwarnung, beim zweiten Verstoß müsste mit einer Anzeige gerechnet werden. Bei mehreren Anzeigen droht gar ein Betretungsverbot.
Dass dieses nicht von allen befolgt wird, zeigt die Tatsache, dass es in diesem Jahr bereits acht Verstöße gegen besagtes Verbot gegeben hat.
Beamte angegriffen
Deutlich mehr Kopfzerbrechen bereiten den Beamten die fünf Körperverletzungsdelikte, bei denen – wie berichtet – im März sogar mehrere Polizeibeamte angegriffen wurden, nachdem sie Personalien aufnehmen wollten. „In den meisten Fällen war Alkohol der Grund für den Streit“, sagt Maurer.
Seine Hoffnung ist jetzt, dass durch die vermehrten Kontrollen Zwischenfälle wie die der vergangenen Monate eingedämmt werden können und auch die Beschwerden aus der Bevölkerung zurückgehen. Denn, und davon ist Polizeihauptkommissar Maurer überzeugt, der Park hat durchaus eine Aufenthaltsqualität – jetzt soll er nur noch etwas sicherer werden.