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Wilde Nacht im Rosenheimer Faschingszirkus: Warum Prinz Philip I. die Tränen kamen

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Von: Anna Heise

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Spannung, Show und Magie: Der Showauftritt der Rosenheimer Faschingsgilde und des Prinzenpaars.
Spannung, Show und Magie: Der Showauftritt der Rosenheimer Faschingsgilde und des Prinzenpaars. © Evi Groening

Ein ausverkauftes Kultur- und Kongresszentrum, Höhepunkte aus 50 Jahren Faschingsgilde und ein Prinz von 1974: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hat am Samstag, 7. Januar, der Rosenball stattgefunden. Über einen Abend voller Magie.

Rosenheim - Kurz vor dem Walzer sind Philip Kesmarki dann doch die Tränen gekommen. „Ich musste an meine verstorbene Oma denken und wie gerne sie an diesem Abend dabei gewesen wäre“, sagt der Faschingsprinz, der den Titel „Prinz Philip I., Meister der klingenden Violine, aus dem Reich der Symphonien“ trägt.

Für ihn seien die Sekunden vor dem Auftritt eine „emotionale Achterbahnfahrt“ gewesen. „Es war Wahnsinn, die Treppe runterzuschreiten und dieses Meer an Leuten zu sehen“, sagte er kurz nach dem Prinzenwalzer, dem die Inthronisation und der Gardemarsch vorangingen. Und auch Prinzessin Carina I., tanzende Lieblichkeit vom Hofe der flinken Beine fiel es sichtlich schwer, ihre Gefühle in Worte zu fassen: „Wir sind überwältigt“, sagte sie.

Beim Prinzenwalzer: Prinz Philip I. und seine Prinzessin Carina I..
Beim Prinzenwalzer: Prinz Philip I. und seine Prinzessin Carina I.. © Evi Groening

Überwältigt zeigten sich auch die rund 1300 Ballgäste. Mit zahlreichen Zugabe-Rufen und teils minutenlangem Applaudieren würdigten sie die harte Arbeit der Faschingsgilde. „Es ist ihre Begeisterung für den Fasching, die uns antreibt“, sagte Sandra von Gottesheim, Präsidentin der Faschingsgilde im Wirtschaftlichen Verband an die Zuschauer gewandt, bevor die 18 Debütanten-Paare den Ball feierlich eröffneten.

Die 18 Debütanten-Paare haben den Rosenball feierlich eröffnet.
Die 18 Debütanten-Paare haben den Rosenball feierlich eröffnet. © Evi Groening

Getanzt wurden die traditionelle „Fächer-Polonaise“, die „Tik-Tak-Polka“ aus der Operette Fledermaus von Johann Strauss Sohn sowie der Kesmarki Show Walzer „Sei hier Gast“. Anschließend wurde bekannt gegeben, dass die Debütanten Julia Obermüller und Leander Gmeiner sowie Katharina Obermaier und Fabian Meyer beim Wiener Opernball tanzen dürfen – dem Tanzevent des Jahres.

Deutsch-bulgarische Powerkombination

Besondere Schmankerl waren die lateinamerikanische Tanzshow von Robin Goldmann und Stefanie Ruseva sowie der Auftritt der A-Lateinformation des TSC Residenz Ludwigsburg. Die „deutsch-bulgarische Powerkombination“ tanzt bereits seit November 2017 zusammen und begeisterte das Publikum mit Cha-Cha-Cha, Rumba und Jive. Die A-Lateinformation aus Ludwigsburg zeigte eine ganz neue Art des Tanzes. Während die Herren Jive und Frauenschritte tanzten, begeisterten die Frauen zeitgleich mit Rumba und Herrenschritten.

Erhielten den Faschingsorden: Oberbürgermeister Andreas März und Reinhold Frey, Vorsitzender des Wirtschaftlichen Verbands.
Erhielten den Faschingsorden: Oberbürgermeister Andreas März und Reinhold Frey, Vorsitzender des Wirtschaftlichen Verbands. © Evi Groening

Nachdem Oberbürgermeister Andreas März und Reinhold Frey, Vorsitzender des Wirtschaftlichen Verbands, im Saal Bayern vor Prinzessin Carina I. auf die Knie gingen und den Rosenheimer Faschingsorden erhielten, bereitete man sich bereits auf den nächsten Höhepunkt des Abends vor. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Faschingsgilde wurden die Prinzenpaare der vergangenen 50 Jahre auf die Bühne geholt. Darunter auch Wolfgang Siegert, Faschingsprinz von 1974 und mittlerweile 77 Jahre alt.

Eine Reise in die Vergangenheit: Prinz Wolfgang I. und Prinzessin Christl IV. waren die Publikumslieblinge.
Eine Reise in die Vergangenheit: Prinz Wolfgang I. und Prinzessin Christl IV. waren die Publikumslieblinge. © Evi Groening

„Für mich gibt es nichts Schöneres. Ich gehe wahnsinnig gerne auf den Fasching“, sagte er. Trotzdem sei er „heilfroh gewesen“, als er erfahren habe, dass von ihm nicht verlangt wurde, seinen Walzer von vor 49 Jahren zu tanzen. Weil seine Prinzessin von damals nicht auffindbar gewesen sei, habe er in der ersten Trainingsstunde mit Prinzessin Carina I. getanzt. „Das war fantastisch. Da habe ich richtig Lust bekommen“, sagt Siegert, der im Senat der Rosenheimer Faschingsgilde sitzt. Diese Begeisterung zeigte er auch während des Auftritts, nachdem er – wie er anschließend verriet – erst einmal ein Sauerstoffzelt brauchte.

Showauftritt der Rosenheimer Faschingsgilde

Während die zahlreichen Gäste es sich weder im Saal Rosenheim noch im Saal Bayern nehmen ließen zu der Musik von der Band „Up to Date“ aus München und der Band „Smile“ zu tanzen, näherte sich der Abend einem nächsten – und letztem Höhepunkt: dem Showauftritt der Rosenheimer Faschingsgilde. Unter dem Motto „Manege frei – 50 Jahre Circus Rosalia“ verwandelte die Faschingsgilde das Kultur- und Kongresszentrum in ein Faschingszelt.

Unter dem Motto „Manage frei – 50 Jahre Circus Rosalia“ hat die Faschingsgilde Rosenheim im Wirtschaftlichen Verband ihr 50-jähriges Bestehen gebührend gefeiert.
Unter dem Motto „Manege frei – 50 Jahre Circus Rosalia“ hat die Faschingsgilde Rosenheim im Wirtschaftlichen Verband ihr 50-jähriges Bestehen gebührend gefeiert. © Evi Groening

„Es war ein Wahnsinnsgefühl nach den zwei Jahren jetzt wieder auf der Bühne zu stehen und den Leuten zu zeigen, dass wir wieder zurück sind und es den Fasching gibt“, sagte Gardemajorin Alessa König (24), die seit 2019 in der Rosenheimer Garde aktiv und als Immobilienkauffrau tätig ist. Sie freue sich jetzt vor allem auf die Faschingssaison – und sprach damit wahrscheinlich einem Großteil der Gäste im ausverkauften Kultur- und Kongresszentrum aus dem Herzen.

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