So hat sich Feldkirchen-Westerhams Feuerwehr entwickelt
Ahrtal-Einsatz und Großbrände: Was Kommandant Sven Gericke in zwölf Amtsjahren erlebt hat
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Auf zwei Amtsperioden, auf bewegte zwölf Jahre, blickt der wiedergewählte Kommandant der Feuerwehr Feldkirchen-Westerham zurück. Wofür Sven Gericke besonders dankbar ist und was die Einsatzkräfte in der Vergangenheit alles erlebt haben.
Feldkirchen-Westerham – Sven Gericke bleibt Erster Kommandant der Feuerwehr Feldkirchen-Westerham. Auch sein Stellvertreter Franz Faltlhauser bleibt im Amt. Beide stehen seit zwölf Jahren an der Spitze der rund 100 ausgebildeten Einsatzkräfte. Bei ihrer Wiederwahl stimmten von den 51 Anwesenden drei gegen Gericke und einer gegen Faltlhauser.
Ein geeigneter Anlass also, um auf die ereignisreichen zwei Amtsperioden zurückzublicken. Doch zuvor gehörten zu den Gratulanten Bürgermeistert Hans Schaberl, Vorstand Franz Weber, Kreisbrandinspektor Max Goldbrunner und Gemeinde-Referent Georg Meixner.
Rückblick auf besondere Einsätze
Wie sich die Feuerwehr Feldkirchen-Westerham in diesen zurückliegenden zwölf Jahren entwickelt hat und welche Aufgaben sie wahrgenommen hat, darüber berichtete Sven Gericke ausführlich. Beispielsweise über das Hochwasser 2013. Damals ließen etwa zu Beginn des Jahres heftige Regenfälle in der Gemeinde Feldkirchen-Westerham die große Gefahr von flächendeckenden Überschwemmungen befürchten.
Sofort standen die Feuerwehren der im Gemeindegebiet vom Hochwasser der Leitzach und Mangfall bedrohten Ortschaften in Alarmbereitschaft. Nicht ohne Grund: Ein Teil der Wiesen im Bereich des Tengelmann-Marktes an der Frühlingsstraße in Feldkirchen stand unter Wasser. Auch der Wasserstand des Feldkirchener Baches war im Bereich des Kindergartens stark angestiegen. Laut damaliger Auskunft der Kommandanten der Feuerwehr Feldkirchen-Westerham, Sven Gericke und Franz Faltlhauser, war die Einsatzleitung im Feuerwehrhaus bis in die frühen Abendstunden besetzt.
Auch im Sommer 2013 mussten in Feldkirchen-Westerham Sandsäcke gestapelt werden. Der Feldkirchner Bach mitten im Ort stieg nach heftigen Regenfällen und auch Hagel stark an. Dazu wurden weitere Feuerwehren hinzugerufen. Teilweise waren auch Straßen von dem Wasser, das von den Feldern herauslief, überflutet.
Feuerwehr beim Großbrand in Krügling und im Ahrtal
Ebenso erwähnte Gericke bei seinem Rückblick den Großbrand in Krügling im Jahr 2014. Damals hatte ein Großbrand das landwirtschaftliche Gebäude eines Biobauern in Schutt und Asche gelegt. Der Sohn erlitt beim Löschversuch schwere Brandverletzungen, das Wohnhaus konnte weitgehend gerettet werden (wir berichteten). In den darauffolgenden 15 Monaten wurde der Stall samt Stadl und Nebengebäuden wieder aufgebaut, an anderer Stelle. Als im Betrieb wieder Alltag einkehrte und ein „Tag der offenen Tür“ Interessierte einlud, sorgte unter anderem die Feuerwehren Feldkirchen-Westerham für die Bewirtung.
Ein Ereignis, dass sicher lange in Erinnerung bleiben wird und das Sven Gericke ebenso aufführte, war der überregionale, viertägige Einsatz im Jahr 2021 im Ahrtal. Bereits wenige Tage nachdem klar wurde, welches Ausmaß die Schäden der Flutkatastrophe angenommen hatten, boten die Hilfsorganisationen des Landkreis Rosenheim in enger Abstimmung mit den Mitarbeitern des Katastrophenschutzes im Landratsamt ihre Unterstützung im Krisengebiet an. Am sogenannten Feuerwehr-Hilfeleistungskontingent unter der Führung der Regierung von Oberbayern beteiligte sich auch die Feuerwehr Feldkirchen-Westerham.
Zu den weiteren Aufgaben der Einsatzkräfte gehören die Mithilfe bei der Absicherung der Straßen bei Verkehrsunfällen, dem Räumen vieler Dächer nach den extremen Schneefällen (wie beispielsweise im Jahr 2019) und vieles mehr. “Insgesamt haben wir in diesen zwölf Jahren rund 1600 Einsätze abgearbeitet“, sagte Gericke. Seinen Dank richtete der Kommandant an seinen Stellvertreter Franz Faltlhauser, an alle aktiven und passiven Mitglieder, den Verein und nicht zuletzt an die Gemeinde.