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„E-Car-Sharing“ in Bad Aibling gestartet – Wie und wo kann ich Elektroautos leihen?

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Von: Nicolas Bettinger

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Freuen sich, dass es losgeht (von links): Bürgermeister Stephan Schlier, Stephanie Drzimalla (ESB), Lutz Hagen (zuständig für die Instandhaltung der Fahrzeuge), GWBA-Geschäftsführer Patrick Beyer und Stadtwerkeleiter Stefan Barber.
Freuen sich, dass es losgeht (von links): Bürgermeister Stephan Schlier, Stephanie Drzimalla (ESB, Projekt E-Car-Sharing), Lutz Hagen (kümmert sich um die Instandhaltung der Fahrzeuge), GWBA-Geschäftsführer Patrick Beyer und Stadtwerkeleiter Stefan Barber. © Bettinger

Mit mehreren Monaten Verspätung geht das „E-Car-Sharing“ auch in Bad Aibling an den Start. Mit dem Angebot will die Stadt einer unschönen Entwicklung entgegenwirken. Doch worauf müssen Nutzer achten und wie einfach funktioniert der Verleih wirklich?

Bad Aibling – Von einer „Vorreiterrolle“ Bad Aiblings sprach Bürgermeister Stephan Schlier, als es um die Anzahl von Ladestationen für Elektroautos im Stadtgebiet ging. Gut dazu passt nun ein neues Projekt, das die Kurstadt mit etwas Verzögerung auf die Beine gestellt hat. Denn seit ein paar Wochen läuft das Angebot bereits, nun hat die Stadt das E-Car-Sharing offiziell vorgestellt.

Heißt: Bürger können jetzt rund um die Uhr Elektroautos (etwa ein E-Up oder ID.5) einfach per App ausleihen. „Der Verleih läuft schon ganz gut“, betont Stadtwerkeleiter Stefan Barber, während er an seinem Handy demonstriert, welche Fahrzeuge aktuell verfügbar sind. Ein paar Schritte am Display und schon öffnet sich die Autotür und es kann losgehen. Sind ein paar Vorkehrungen getroffen, ist die Buchung eines Wagens tatsächlich kein Hexenwerk mehr.

Wo stehen die E-Autos?

Bad Aibling startet mit drei Standorten, an denen zunächst insgesamt sechs Fahrzeuge zur Verfügung stehen sollen. Die geplanten Standorte am Bahnhof und im Bereich der Kurkliniken und Hotels in der Schwimmbadstraße werden derzeit noch final vorbereitet. Vom Standort an der Therme aus rollen bereits jetzt zwei E-Fahrzeuge regelmäßig davon.

„Viele Familien haben ein Zweitauto, wobei eines der Fahrzeuge oft nur gelegentlich genutzt wird.“

Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier

„Viele Familien haben ein Zweitauto, wobei eines der Fahrzeuge oft nur gelegentlich genutzt wird“, erklärt Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier den Gedanken hinter dem neuen Angebot. Dieses soll genau an dieser Stelle eine Alternative zum Zweit- oder Drittwagen aufzeigen und dafür sorgen, dass dieser womöglich gar nicht erst angeschafft werden muss. Dass man hierbei auch noch auf Elektromobilität setzt, soll freilich auch noch einen umwelttechnischen Beitrag leisten.

Einbau spezieller Boxen sorgte für Verzögerungen

Zufrieden zeigten sich sowohl Bürgermeister Schlier als auch Stadtwerkeleiter Barber mit der Auswahl der ersten Standorte in Bad Aibling. Neben den gut frequentierten Plätzen an Bahnhof und Therme sei das Angebot gerade im Bereich der Kurkliniken und Hotels sicher auch für Gäste attraktiv, die womöglich nicht mit dem eigenen Auto angereist sind.

Die Gas- und Wärme GmbH (GWBA) sowie Energie Südbayern (ESB) hatte sich in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken dieses Themas angenommen und die Voraussetzungen für den Start des Projektes, der eigentlich bereits im Sommer 2022 angedacht war, geschaffen. Verlängerte Lieferzeiten für spezielle Boxen, die für die „Car-Sharing“-Nutzung erst in den Fahrzeugen eingebaut werden mussten, hatten den Start verzögert, erläutert Barber.

Doch jetzt ist der Verleih in vollem Gange und man plane bereits einen weiteren Ausbau des Angebotes. So könnten in Zukunft noch mehr Standorte und mehr Fahrzeuge hinzukommen. Neben den kleineren Fahrzeugen ist künftig etwa auch ein Siebensitzer sowie ein Bus für Ausflüge vorgesehen.

App funktioniert nicht nur für Aiblinger Sharing-Angebot

Das Sharing-Angebot, welches über die kostenlose „MOQO“-App gebucht werden kann, soll also nach und nach weiterentwickelt werden. In der App sieht man, ob das Fahrzeug zur gewünschten Zeit verfügbar ist. Zur Nutzung muss man sich online registrieren und dort oder bei den Stadtwerken seinen Führerschein validieren lassen. Die Gebühren für die Nutzung sind eine Kombination aus Zeit- und Streckentarifen und sollen deutlich günstiger sein, als ein normales Mietauto.

Besonders praktisch, so Patrick Beyer, Geschäftsführer der Gas- und Wärme GmbH (GWBA) Bad Aibling: Über die App-Funktion könne man neben den Fahrzeugen in Bad Aibling beispielsweise auch Fahrzeuge in Rosenheim oder Kolbermoor, wo es ähnliche Angebote gibt, buchen. „Wir sind guter Dinge, dass das E-Car-Sharing nun die Stadt erobert“, sagt Beyer. Hierfür wolle man nun intensiv werben.

Pläne für eine Weiterentwicklung des Angebotes

Laut Rathauschef Schlier strebe man in der Zukunft gar eine Lösung an, über die man die geliehenen Fahrzeuge nicht zwingend (wie aktuell) am abgeholten Standort zurückgeben muss, sondern beispielsweise auch ein in der Kurstadt geliehenes Fahrzeug in Kolbermoor wieder abstellen kann.

Doch schon jetzt ist Schlier vom bestehenden Angebot angetan. So wolle man künftig sogar auf einen Leasing-Wagen der Verwaltung verzichten und selbst das E-Car-Sharing-Angebot mit nutzen. Das erinnert an ein Modell aus Kolbermoor, wo ein E-Auto zeitweise von der Stadtverwaltung als „Stamm-Ausleiher“ genutzt wird. In der restlichen Zeit steht es dann auch Bürgern und Besuchern zur Verfügung.

Wie genau funktioniert der Verleih?

Die Nutzung ist einfach, nur ein paar Vorbereitungen sind erforderlich: Die Registrierung erfolgt über die kostenlose App. So kann man mit dem Handy das Fahrzeug nicht nur buchen, sondern auch öffnen und direkt losfahren. Zuvor kann man nachschauen, welches Auto an welchem Standort verfügbar ist. Wichtig, so Patrick Beyer: „Nach dem Abstellen muss das Fahrzeug unbedingt angesteckt werden.“ Schließlich müsse es für die nächste Nutzung wieder aufgeladen werden.

Zu beachten sei außerdem, dass ein Fahrzeug aus Gründen der Haftung nur für sich selbst gebucht werden kann. Die Bezahlung erfolgt dann direkt über den eingestellten Zahlungsweg, etwa über Paypal oder die hinterlegten Kreditkartendaten. „Sie bekommen also keine Rechnung“, erklärt Stefan Barber. Ansonsten können auf Nutzer Mehrkosten zukommen, wenn das Auto beispielsweise verspätet zurückgegeben wird oder der Innenraum übermäßig verschmutzt wurde. Einzelheiten seien in den allgemeinen Geschäftsbedingungen zu lesen.

Ziel: Mit Aiblinger Wirtschaft kooperieren

Wie Barber betont, wolle man im Rahmen der Weiterentwicklung des Sharing-Angebotes möglichst mit der Aiblinger Wirtschaft zusammenarbeiten. Die Fahrzeuge sollen also künftig möglichst alle von heimischen Autohäusern kommen. Zu den Kosten: Je angefangene Stunde (50 Kilometer inklusive) zahlt ein Nutzer 4,90 Euro. Pro Tag (24 Stunden inklusive 200 Kilometer) werden 59,90 Euro berechnet. Hinzu kommen Kosten für zusätzliche Kilometer.

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