Milder Winter bei uns - Hitze im Dschungelcamp!
Landkreis - Während in Deutschland milder Winter herrscht, können sich die Bewohner im Dschungelcamp auf typisch tropisches Klima einstellen. Wetterexperte Jung berichtet:
Erst Sturm, Regen und bis 20,5 Grad, dann wieder Schneeregen und Schnee. In Deutschland ist das Wetter derzeit ziemlich durcheinander. Doch ab Freitag richtet sich der Blick bei vielen von uns wieder Richtung Down Under. Dann startet die aktuelle Staffel des Dschungelcamps. Das Wetter wird dort ähnlich wechselhaft werden, nur bei ganz anderen Temperaturen.
Zum aktuellen Wetter in Deutschland und der Wetterlage im australischen Busch drei Fragen und Antworten von Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.
Ist das normales Winterwetter?
Die Zwischenbilanz ist deutlich: der Dezember insgesamt 2 Grad wärmer als das langjährige Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Und die erste Januarhälfte ist sogar rund 3,9 Grad zu warm – im Nordosten und Osten stellenweise sogar mehr als 5 Grad über dem Durchschnitt. Das vergangene Wochenende brachte mit Spitzenwerten bis 20,5 Grad (in Bayern) sogar höhere Temperaturen als auf der spanischen Urlauberinsel Mallorca gemessen wurden.
Der 10. Januar war damit der wärmste Januartag seit 1881- dem Jahr, in dem die regelmäßigen Wetteraufzeichnungen begannen. In der Tat war es diesen Winter in Deutschlands oftmals so warm wie auf den Balearen, so dass der Zusatz Mallorcawinter durchaus berechtigt ist. Interessant: bei dem Miniwinter zwischen den Jahren fiel nicht nur in Deutschland Schnee, sondern auch auf Mallorca kühlte es vorübergehend stark ab und es gab bis in tiefe Lagen Schnee.
Dezember und Januar waren zudem viel zu trüb. Der Dezember erfüllte das Sonnenscheinsoll nur zu 55 Prozent. Der Januar hat erst 30 Prozent der üblichen Sonnenscheindauer gebracht. Beider Monate waren zudem zu nass. Sie brachten etwas mehr Niederschlag als üblich.
Trend für zweite Winterhälfte?
In den kommenden zehn bis 14 Tagen kann es in den Mittelgebirgen und in den Alpen immer wieder Schneefälle geben. Oberhalb 500 bis 700 Meter kann die Schneedecke daher anwachsen. Darunter sieht es mehr nach Schmuddelwetter aus. Es ist meist nass-kalt. In den deutschen Großstädten Berlin, Hamburg, München oder Köln sind ab und zu ein paar Schneeflocken zwischen den Regentropfen. Für eine Schneedecke dürfte es dabei aber höchstens in München reichen. Die Temperaturen liegen meist mit 1 bis 6 Grad am Tag über dem Gefrierpunkt.
In den Mittelgebirgen (ab 500 Meter) und den Alpen können sich durch den Neuschnee die Wintersportbedingungen deutlich verbessern. Grundsätzlich gilt: Eine Umstellung der Großwetterlage hin zu Dauerfrost im ganzen Land ist im Januar eher unwahrscheinlich.
Der Langfristtrend des US-Wetterdienstes sieht auch für den Februar keine grundlegende Wetteränderung. Auch dieser Monat fällt mit hoher Wahrscheinlichkeit milder als im langjährigen Mittel aus. Alles deutet auf einen deutlich zu milden Winter 2014/2015 hin.
Welches Wetter wartet im Dschungelcamp?
Das Wetter zeigt sich typisch tropisch. Feucht und warm, und nicht nur das. Zum Start des Camps wird es zudem richtig heiß. Denn die Tageswerte klettern am Donnerstag und Freitag Richtung 35-Grad-Marke und das bei einer Luftfeuchte von rund 70 Prozent. Damit ist es dort in der Region wirklich unerträglich schwül.

Der Wettertrend zeigt für die kommenden 14 Tage keine große Änderungen. Es bleibt durchweg zwischen 30 und 33 Grad heiß. Auch nachts kaum Abkühlung: bei Nachtwerten zwischen 22 und 25 Grad ist an einen erholsamen Nachtschlaf kaum zu denken. Immerhin gibt es zwischendrin kühle Duschen in Form von kräftigen Regenschauern. Dauerregen, der das Camp unter Wasser setzen könnte, ist dagegen derzeit nicht in Sicht.
Es sind immer nur die typischen kurzen, aber auch heftigen Tropengewitter, die sich über der Region entladen werden. Binnen weniger Minuten kann so ein Schauer rasch 20 bis 30 Liter Regen pro Quadratmeter bringen und danach scheint schnell wieder die Sonne. Täglich können die Campbewohner mit 8 bis 10 Sonnenstunden rechnen.
Um überhaupt ein Gespür für die dortigen Verhältnisse zu bekommen müssen wir uns den Hitzeindex anschauen. Der Hitzeindex beschreibt die gefühlte Temperatur. Man benutzt dazu die tatsächlich gemessene Temperatur und die relative Luftfeuchte.
Gehen wir im Schnitt von gemessenen Tageswerten um 33 Grad sowie einer relativen Luftfeuchte von 65 Prozent aus, so liegt dieser Hitzeindex bei 40 Grad! Bei diesem Wert besteht für Menschen die Gefahr von Hitzeschäden, Hitzekrämpfen oder einem Sonnenstich – bis hin zum Kollaps! Somit ist der 14-tägige Aufenthalt unter diesen Extrembedingungen nicht ganz ungefährlich…
So wird das Camp-Wetter:
- Freitag: 32 Grad, Sonne, Wolken und kräftige Gewitter
- Samstag: 33 Grad, Sonne, Wolken und einzelne Schauer
- Sonntag: 33 Grad, viel Sonne, geringes Gewitterrisiko
- Montag: 32 Grad, immer wieder Schauer oder Gewitter
- Dienstag: bei 31 Grad gibt es einzelne Schauer
- Mittwoch: 33 Grad und weitgehend sonnig und trocken
- Donnerstag: 34 Grad und meist freundlich
- Freitag: 33 Grad, erst freundlich, später wieder Schauer und Gewitter
Quelle: wetter.net