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Tausende demonstrieren gegen Neonazi-Aufmarsch in Heilbronn

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Tausende gingen am Sonntag in Heilbronn gegen einen Neonazi-Aufmarsch auf die Straße. © dpa

Heilbronn - In Heilbronn haben am Sonntag mehrere tausend Menschen gegen einen Neonazi-Aufmarsch demonstriert. Vor Beginn der rechten Demonstration kam es zu größeren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und linken Demonstranten.

Hauptsächlich wegen Blockadeaktionen wurden seit dem frühen Morgen rund 300 Linksautonome in Gewahrsam genommen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die meisten von ihnen seien nach Feststellung ihrer Identität wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Bei elf Personen sei der Gewahrsam “richterlich bestätigt“ worden. Sie wurden bis zum Ende der Veranstaltungen von der Polizei festgesetzt.

Der Aufzug der Rechtsextremen, der nach Polizeiangaben am Nachmittag mit etwa 740 Teilnehmern begann, richtete sich gegen die seit 1. Mai in Deutschland geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger aus acht EU-Ländern.

Zuvor hatte ein Bündnis, dem unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Stadt Heilbronn angehören, unter dem Motto “Heilbronn sagt nein“ eine Gegenveranstaltung abgehalten. Daran nahmen 1.800 Menschen teil, wie der Polizeisprecher sagte. Diese Veranstaltung verlief friedlich. Die Polizei ging davon aus, dass sich zusätzlich 800 bis 1.000 Linksautonome im Stadtgebiet aufhielten.

150 Linksautonome versuchten Brücke zu “stürmen“

Etwa 50 Linksautonome hatten am Sonntagmorgen bei einer Aktion eine Straße blockiert. Ein Teil der Blockierer habe von Polizeibeamten weggetragen werden müssen, hieß es. Auf der Fahrbahn der betroffenen Weststraße fand die Polizei Vermummungsmaterial, Schlagstöcke und Fahnen.

Rund 150 linke Demonstranten hätten zudem am Morgen versucht, die über den Neckar führende Rosenbergbrücke zu “stürmen“, die ebenfalls zur Route der Neonazis führt. Die Linksautonomen hätten von starken Polizeikräften zurückgedrängt werden können.

Zudem wurde eine verbotene linke Demonstration auf einem Gleis des Heilbronner Bahnhofs aufgelöst. Am Bahnhof habe ein Aufeinandertreffen der linken und rechten Demonstranten durch eine hohe Anzahl von Einsatzkräften der Bundespolizei verhindert werden können.

Nähere Angaben zu der Zahl der insgesamt eingesetzten Polizeibeamten wollte der Sprecher der Polizeidirektion Heilbronn zunächst nicht machen. Zuvor wurde damit gerechnet, dass über 1.200 Beamte aus ganz Baden-Württemberg zum Einsatz kommen könnten. Zudem standen mindestens 90 Kräfte des Rettungs- und Sanitätsdienstes in Heilbronn bereit.

dapd

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