Hier spricht der Vater des Massenmörders im TV
Oslo - Der Vater des Massenmörders Anders Behring Breivik hat in einem Interview seine Fassungslosigkeit zum Ausdruck gebracht. Vom Sohn will er nichts mehr wissen: "Er hätte sich umbringen sollen, anstatt all diese Menschen zu töten."
Der in Frankreich lebende Vater des mutmaßlichen norwegischen
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Massenmörders Anders Breivik hat einem norwegischen Fernsehsender unter Wahrung seiner Anonymität ein Interview gegeben und darin seine Fassungslosigkeit ausgedrückt: Vater: "Ich dachte: Ist das möglich? Das muss ein Fehler sein, es kann nicht wahr sein. Aber dann wurde mir klar, dass es wahr ist, obwohl es immer noch komplett unverständlich ist, dass so etwas passieren kann. Es ist unerklärlich...Er war wie andere Jungs in seinem Alter. Mehr kann ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Ein bisschen zurückgezogen und nicht sehr gesellig vielleicht. Aber er neigte nicht zu extremen Ansichten, als ich ihn kannte."
Norwegen trauert um die Opfer des Attentats
Journalistin: Halten Sie ihn für psychisch gestört? Vater: "Er muss es sein. Er muss es sein. Es gibt keine andere Erklärung. Eine normale Person würde so etwas nie tun." Journalistin: "Sie sagen, dass sie nicht sehr viel Kontakt hatten. Werden Sie ihn nun unterstützen und vielleicht nach Norwegen gehen?" Vater: "Nein. Ich werde nie mehr Kontakt zu ihm haben. In meinen dunkelsten Momenten denke ich, dass er sich selbst hätte umbringen sollen, anstatt all diese Menschen zu töten."
Journalistin: "Möchten Sie noch etwas sagen, vielleicht den Angehörigen? Vater: "Ja, ich möchte sagen, dass ich unglaublich traurig und verzweifelt bin wegen dem, was geschehen ist. Ich denke oft, wie schrecklich es für die sein muss, die davon betroffen sind. Ich wünschte, ich könnte etwas für sie tun - aber ich bin machtlos." Bei den Anschlägen in Norwegen kamen nach neuesten Angaben mindestens 76 Menschen ums Leben.