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„White Power“: Trump teilt Video mit rassistischer Parole - und reagiert selbst auf die Kritik

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„Tolle Leute“ lobt Donald Trump Anhänger in einem von ihm geteilten Video - doch in dem Clip ist an prominenter Stelle eine rassistische Botschaft zu hören.

Washington - Noch gar nicht lange ist es her, da hat Donald Trumps Kampagne heftige Kritik für die Verwendung eines NS-Symbols im Wahlkampf geerntet. Nun macht der US-Präsident erneut mit einem fragwürdigen Posting von sich reden. Diesmal hat er es eigenhändig geteilt.

Donald Trump: „White Power!“ - US-Präsident teilt Video mit rassistischem Slogan

Trump hat am Sonntag auf Twitter ein Video verbreitet, in dem einer seiner Anhänger einen in den USA weithin als rassistisch betrachteten Slogan brüllt. Das Video zeigt Demonstranten, die gegen den Präsidenten protestieren, während dessen Anhänger in Golf-Karts vorbeifahren. Einer von Trumps Unterstützern brüllt den Demonstranten dann entgegen: „White power!“, zu deutsch etwa „weiße Macht!“. Dieser Slogan wird in den USA vor allem von rassistischen Gruppen eingesetzt.

Das Video, das Trump mit seinen gut 82 Millionen Followern teilte, war drei Stunden später bereits rund vier Millionen Mal angesehen worden. Umgehend wurde Trump vorgeworfen, damit Rassismus zu unterstützen, selbst aus den Reihen kam Kritik. Der Präsident löschte daraufhin seinen Retweet vier Stunden später wieder.

Donald Trump: „Tolle Leute“ - Trump lobt Tweet eigene Anhänger, trotz übler Parole

Das Video ist gut zwei Minuten lang, der Slogan „Weiße Macht“ kommt aber in den ersten zehn Sekunden vor. Trump* bezeichnete seine Anhänger, die in dem Clip zu sehen sind, als „tolle Leute“ und dankte ihnen. Nach dem Löschen erklärte das Weiße Haus dann in einer Stellungnahme, Trump habe die fragliche Parole „nicht gehört“. Er habe nur den Enthusiasmus seiner Anhänger gesehen, erklärte Sprecher Judd Deere.

In dem undatierten aus einer Seniorenanlage im Bundesstaat Florida stammenden Video scheinen sowohl die Demonstranten als auch Trumps Anhänger ältere weiße Amerikaner zu sein. Trump wurde auf Plakaten der Demonstranten als „Rassist“ bezeichnet, seine Anhänger hatten an ihren Golf-Karts Schilder von Trumps Kampagne, auf denen „Trump 2020“ und der Slogan „Amerika zuerst“ standen. Eine Demonstrantin trug ein T-Shirt mit der Aufschrift „Black Lives Matter“ („Schwarze Leben zählen“). 

Der Original-Post ist auf Twitter weiter zugänglich. Er kann auch als weiteres Beispiel für die stark polarisierte Gesellschaft in den USA gesehen werden.

Fall George Floyd: USA in Aufruhr - Trump befeuert Rassismus-Vorwürfe

Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz vor gut einem Monat ist es in den USA landesweit zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt gekommen. Trump präsentiert sich jedoch vor allem als ein Präsident, der Recht und Ordnung durchsetzen will. Ihm wird daher vorgeworfen, sich nicht klar gegen Rassismus zu positionieren und zu wenig Verständnis für den Zorn über anhaltende Diskriminierung und Ungerechtigkeit zu zeigen. Ein weiteres Problem ist die auch in den USA grassierende Corona-Pandemie.

Aktuelle Umfragen zu den bevorstehenden US-Wahlen zeigen unterdessen eine brisante Entwicklung. Im November wird nach Stand der Dinge wohl der frühere Vizepräsident Joe Biden* Trump bei der US-Präsidenten-Wahl* herausfordern. 

Trumps Wahlkampf läuft ohnehin noch nicht rund: Negativschlagzeilen brachten ihm unter anderem ein misslungener Großauftritt und ein Streit mit den Rolling Stones ein. (dpa/fn) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerks.

Das Weiße und Schwarze auch ohne Probleme miteinander auskommen können, zeigt die skurrile Geschichte zweier New Yorker. 

In Essen musste jetzt ein Eisdielen-Besitzer die Namen von zwei Eisbechern ändern, weil sie angeblich rassistisch sind.

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