Trump verunglimpft Schutzmasken-Träger Biden - der kontert: „Absoluter Dummkopf“
Coronavirus: Das US-Präsident Donald Trump kein Freund der Schutzmaske ist, ist weithin bekannt. Sie wird jetzt sogar zum Gegenstand von Streitigkeiten.
- Das Coronavirus* verbreitet sich immer noch weltweit.
- Besonders betroffen von der Pandemie und seinen Folgen sind die USA.
- Präsident Donald Trump* verweigert dennoch das Tragen einer Schutzmaske. Sie wird jetzt zum Zentrum politischer Streitigkeiten.
Washington - Ob Eitelkeit der Grund für seine Ablehnung ist oder nicht - Fakt ist: US-Präsident Donald Trump* vermeidet es, so gut es geht, eine Schutzmaske im Kampf gegen die Ausbreitung des weltweit grassierenden Coronavirus zu tragen. Der Mund-Nasen-Schutz wird deshalb zum Mittelpunkt politischer Streitigkeiten. Wer in Amerika welche Partei wählt - das könnte fast schon am Tragen oder Nicht-Tragen einer Maske abgelesen werden.
Coronavirus: Donald Trump verweigert Maske und macht sich über Joe Biden lustig
Seit seiner persönlichen Entscheidung gegen das Tragen einer Maske, die er im April bekannt gab, hält Trump an dieser fest. Über den Ex-Vizepräsidenten und seinen Kontrahenten Joe Biden*, der augenscheinlich kein Problem mit dem Tragen einer Maske hat, hat er in dieser Sache zusätzlich nur Häme und Spott übrig.
In einem Interview machte er sich kürzlich über ihn lustig: „Es ist, als wäre sein ganzes Gesicht bedeckt. Es ist, als hätte er einen Rucksack über sein Gesicht gestülpt“, so Trump*. Das Tragen der Maske zum Schutz gegen das Virus galt zu Beginn der Pandemie in den USA noch als verzichtbar. Inzwischen gibt es zwar keine Maskenpflicht*, jedoch wird das Tragen auch dort zum Schutz anderer empfohlen. Die gegensätzlichen Einstellungen der beiden politischen Lager, was das Tragen oder Nicht-Tragen der Maske betrifft, spalten zunehmend wohl auch ihre Anhänger.
Coronavirus: Trump verweigert Maske - Seine Anhänger tun es ihm gleich
Trumps Sprecherin verteidigte kürzlich seine Haltung zur Maske: „Es ist eine persönliche Entscheidung“, so Kayleigh McEnany. Doch das diese Entscheidung auch Auswirkungen hat, das zeigten Trumps ersten Wahlkampfauftritten seit der Unterbrechung wegen der Corona-Krise in Oklahoma und Arizona. Denn: Nur die wenigsten seiner Anhänger trugen eine Schutzmaske und das, obwohl sie sich dicht an dicht in geschlossenen Räumen versammelten.
Immer wieder sorgte Trump* auch für Irritationen, als er Reporter aufforderte, beim Stellen einer Frage doch bitte die Maske abzunehmen. Das Tragen von Masken könnte seiner Auffassung nach sogar noch etwas anders kommunizieren: Er hält es sogar für möglich, dass Menschen mit den Masken ihre Missbilligung für ihn zum Ausdruck bringen. „Es könnte sein, ja. Es könnte sein“, sagte Trump auf eine entsprechende Frage in einem Interview.
Coronavirus: Trump lehnt Maske ab - Gegner empört: „Er ist ein Dummkopf
Für Trumps Gegner ist seine Masken-Aversion ein Zeichen dafür, dass er den Ernst der Lage noch nicht verstanden hat und die Tragweite des Coronavirus immer noch herunterspielt - und das, obwohl in den USA mehr als 125.000 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben sind. „Er ist ein Dummkopf, ein absoluter Dummkopf“, konterte Biden in einem Interview mit CNN. Jeder führende Mediziner der Welt* sage, dass man Masken tragen solle, so Biden. Für ihn stehe das Tragen einer Maske nicht für Stärke oder Schwäche, sondern für „Führerschaft“.
Coronavirus: Trump will keine Maske tragen - „kein gutes Vorbild“
Die Kritik an Trumps Verhalten wird deshalb vonseiten der Demokraten* immer lauter. Auch die Demokratin und Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi hält Trump für kein gutes Vorbild, indem er es nicht für nötig halte, eine Schutzmaske anzulegen: „Nicht, um sich selbst zu beschützen, wenn er sich unverwundbar fühlt, sondern um andere zu beschützen. Deswegen tragen wir Masken.“ Das Tragen der Maske wird also zunehmend zum Gegenstand politischer Auseinandersetzungen. Dies könnte deshalb Folgen für eine noch stärkere Spaltung der amerikanischen Gesellschaft haben: In diejenigen, die Masken tragen und diejenigen, die keine tragen.
Denn schon im April fand das Meinungsforschungsinstitut Gallup heraus, dass deutlich mehr Menschen, die sich als Republikaner bezeichnen oder der Partei nahe stehen, angaben, nie eine Maske in der Öffentlichkeit zu tragen (46 Prozent). Ihnen gegenüber stehen 83 Prozent der Demokraten und demokratisch gesinnten Befragten, die angaben, immer oder manchmal eine Maske außerhalb des Hauses zu tragen. (dpa/jbr)
*merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks