Unterricht in Corona-Krise: Diese drei Vorschläge für neues Schuljahr werden diskutiert

Die Frage nach der Gestaltung des Unterrichts in Corona-Zeiten bewegt Deutschland weiterhin. Es gibt Vorschläge für das neue Schuljahr - doch einige bringen Probleme mit sich.
- Die Debatte über den Unterricht in Corona-Zeiten* begleitet die Pandemie seit Wochen.
- Mittlerweile liegt der Fokus auf dem neuen Schuljahr.
- Es gibt mehrere Vorschläge, wie Präsenzunterricht für alle Schüler angeboten werden soll.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus* und die Corona-News aus Deutschland. Außerdem bieten wir Ihnen in einer Karte die aktuellen Fallzahlen in Deutschland. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen*.
München - Die Chefin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), hält eine Rückkehr zum normalen Schulbetrieb nach den Sommerferien für möglich. Doch der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger. wirft der Politik vor, das kommende Schuljahr nur unzureichend vorzubereiten.
„Das Problem ist, dass wir aktuell zwischen zwei Alternativen hängen. Setzen wir voll darauf, dass es wieder eine komplette Öffnung der Schulen gibt? Oder geht es weiter mit dem Schichtbetrieb an den Schulen?“, sagte Meidinger. „Ich sehe im Moment eine Lähmungsstarre, in der die Politik weder das eine noch das andere richtig vorbereitet.“
Schulen in Corona-Krise: Unterricht soll nach Sommerferien wieder im Regelbetrieb angeboten werden
Bayerns Kultusministerium erklärte dazu, dass es „selbstverständlich“ das Ziel sei, im neuen Schuljahr den Unterricht wieder im Regelbetrieb anzubieten. „Da der Schuljahresbeginn in Bayern noch drei Monate vor uns liegt und das Infektionsgeschehen dynamisch ist, wird man sehen, welche Hygieneschutzmaßnahmen im September erforderlich sein werden.“
Bis zu den Sommerferien gibt es in Bayern einen Wechsel zwischen Homeschooling und Unterricht an der Schule mit der jeweils halben Klasse. Damit die ganze Klasse unter Einhaltung der Abstandsregeln unterrichtet werden kann, gibt es mehrere Ideen, die hier erläutert werden sollen.

Coronavirus und Schulunterricht: Container oder Sporthallen aus Ausweichmöglichkeit
Größere Klassenzimmer: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) fordert, notfalls Container aufzustellen. Zudem gibt es Pläne, Sporthallen in große Klassenräume umzugestalten oder zusätzliche Räume anzumieten. Walter Baier, Chef der Direktorenvereinigung der Bayerischen Gymnasien, meint dazu, Platz für einen so großen Container hätte er nicht auf seinem Schulgelände. Räume müssten mindestens 100 Quadratmeter groß sein, um eine Durchschnittsklasse mit Abstand unterzubringen.
„Es ist mehr ein Personalproblem“, sagte Baier dem BR. Da Lehrer, die einer Risikogruppe angehören, vom aktiven Dienst befreit sind, gebe es „Schulen, da fehlen bis zu 20 Prozent der Lehrerschaft“, so Baier. Bayernweit sind elf Prozent der Lehrer vom Präsenzunterricht befreit.
Coronavirus in Bayern: Streit über Maskenpflicht für Schüler
Maskenpflicht: Lehrerverbands-Präsident Meidinger fordert eine Maskenpflicht* für Schüler im Unterricht. Die Chefin des Deutschen Philologenverbands, Susanne Lin-Klitzing, lehnt das gegenüber der Welt ab: „Damit wird der Kern jedes Unterrichts torpediert: Unterricht beruht auf klarer Kommunikation.“
Frischluft: Der Lungenmediziner Thomas Voshaar, ein Berater von Gesundheitsminister Jens Spahn, rät: „Lüften, lüften, lüften. Am besten lässt man alle Fenster und Türen auf. Denn sicher mehr als 80 Prozent der Infektionen wird über Aerosole übertragen, und die bekommt man durchs Lüften aus den Räumen.“
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KR