Katze kommt von Streifzug zurück - und ist auf einmal kastriert

Eine Katze streunt gerne durch den Garten, genießt ihr Leben. Auf einmal ist sie rasiert und hat eine Operationsnarbe. Das Tier wurde kastriert. Und der Besitzer des Tieres ist außer sich.
Villach - Der Vorfall, der sich im österreichischen Villach ereignete, klingt unglaublich. Martin Kobau besitzt zwei Katzen. „Meine“ und „Deine“ sind Geschwister und 15 Monate alt.
Katze in Österreich plötzlich kastriert
Wie die Kleine Zeitung berichtet, ist „Meine“ das Opfer des mysteriösen Vorfalls. „Unsere Katzen haben den großen Garten, der ist ihr Revier, wo sie unterwegs sind. Mittlerweile ist das für uns normal“, so der ehemalige österreichische Ruder-Welt- und Europameister. Als „Meine“ an einem Sommertag vergangenes Jahres wieder einmal von einer Erkundungstour zurückkehrte, fiel Kobau auf, dass die Katze am Bauch rasiert war. Man habe an ein Ekzem als Ursache gedacht. „Am nächsten Tag war ‚Meine‘ an dieser Stelle komplett abrasiert und hatte eine frische Narbe. Das ist eine Schweinerei, wir wollten, dass die Katze einmal wirft. Wer macht so etwas Gemeines und lässt eine fremde Katze kastrieren?“
Anzeigen will Kobau den Fall aber laut Informationen der Kleinen Zeitung nicht. Dennoch will er herausfinden, wer seinem Tier das angetan hat. Nach deutschem Tierschutzgesetz ist es unter Strafe verboten, Tieren ohne triftigen Grund Leid zuzufügen. Allerdings gilt die Verhinderung einer unkontrollierten Fortpflanzung als triftiger Grund. Diese Abwägung muss jedoch einem Tierarzt überlassen werden.
Kastration von streunenden Katzen erlaubt
Im österreichischen Bundesland Kärnten, in dem sich der oben genannte Vorfall abspielte, sehen die Gesetze etwas anders aus. Dort gibt es seit einigen Jahren eine Aktion, die eine Kastration von streunenden Katzen umsonst ermöglicht. Kann man im Gemeindeamt nachweisen, dass es sich bei dem Tier um einen Streuner handelt, so bekommt man einen Gutschein, der bei einem Tierarzt eingelöst werden kann.
Laut der Kleinen Zeitung wurde die Kastration aber selbstfinanziert durchgeführt. Ein solcher Eingriff koste in etwa 120 Euro. Den Täter zu ermitteln sei schwierig, denn der Arzt könne bei der Kastration nicht überprüfen, ob es sich um den Halter des Tieres handelt. Auch müsse eine Katze nicht unbedingt gechipt sein, um vom Arzt behandelt zu werden.
Was eine Kastration betrifft, gilt in Österreich aber: „Werden Katzen mit regelmäßigem Zugang ins Freie gehalten, müssen sie von einer Tierärztin/einem Tierarzt kastriert werden. Dies gilt auch für Katzen, die in bäuerlicher Haltung leben. Ausnahme: Katzen, die zur Zucht verwendet werden, müssen nicht kastriert werden.“
fgr