Schilddrüsenunterfunktion und Pille: Wechselwirkungen des Verhütungsmittels mit L-Thyroxin sind möglich
Besonders Frauen, die mit der Pille verhüten, und zusätzlich L-Thyroxin aufgrund einer Erkrankung der Schilddrüse einnehmen, sollten die Wechselwirkungen kennen.
Menschen, die unter einer Schilddrüsenunterfunktion, einer chronischen Entzündung der Schilddrüse (Hashimoto) oder einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, haben nicht selten mit unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Verstopfung oder Haarausfall zu kämpfen. In etlichen Fällen muss erst einige Zeit vergehen, bis Betroffene eine verlässliche Diagnose erhalten. Viele Menschen vermuten keine Erkrankung der Schilddrüse als Ursache, gehen entsprechend nicht zum Arzt oder – obwohl sie in ärztlicher Betreuung sind – wird die Schilddrüse nicht untersucht.
Erhalten Betroffene dann eine entsprechende Behandlung auf Basis eines hormonellen Präparates, können die Beschwerden und Symptome durch die kranke Schilddrüse recht schnell minimiert werden. Wichtig ist immer, die Einnahme des künstlichen Schilddrüsenhormons auf andere Medikamente wie Blutdrucksenker (Betablocker), die eingenommen werden, abzustimmen. So hat beispielsweise auch eine hormonelle Schwangerschaftsverhütung mit der Pille Einfluss auf die Wirkung von Thyroxin.
Thyroxin: Wo eine Wirkung ist, können auch immer Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sein

Die Schilddrüse mit ihren lebenswichtigen Hormonen Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (T4) nimmt auf eine Vielzahl von wichtigen Stoffwechselprozessen im Körper Einfluss. Werden beispielsweise zu wenig T3 und T4 produziert, zeigen sich bei Betroffenen Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion. Eine Therapie mit dem künstlichen Schilddrüsenhormon L-Thyroxin kann das Ungleichgewicht der Botenstoffe ausgleichen. Nicht in jedem Fall muss das Schilddrüsenhormon lebenslang eingenommen werden. Denn wo eine Wirkung ist, kann es auch immer zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen durch Thyroxin kommen.
Schilddrüsenhormon Thyroxin: Wechselwirkung mit der Pille beachten
Patienten sollten mit ihrem behandelnden Arzt darüber sprechen, welche Präparate, Medikamente oder auch Nahrungsergänzungsmittel sie zusätzlich einnehmen. Es könnte sein, dass es mit anderen Mitteln zu Wechselwirkungen kommt und dadurch die Wirkung des Thyroxin geschwächt oder verstärkt wird. Dies betrifft auch Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung oder Hormonersatztherapie.
Wenn Sie östrogenhaltige Hormonpräparate, wie die „Pille“, oder Hormone durch die Wechseljahre einnehmen, kann der Bedarf an Schilddrüsenhormonen steigen. Eine gleichzeitige Behandlung von Thyroxin und hormonellen Kontrazeptiva sollte in jedem Fall mit Ihrem Frauenarzt oder Endokrinologen besprochen sowie begleitet werden. Möglicherweise muss die Gabe von L-Thyroxin angepasst werden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.