1. mangfall24-de
  2. Gesundheit

Baby schlafend alleine lassen: Psychologin sagt, „Zeitraum sollte überschaubar sein“

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Natalie Hull-Deichsel

Kommentare

Das Baby schläft, da können Eltern schnell den Abfall wegbringen oder kurz ins Restaurant gegenüber? Was Experten raten und gesetzlich erlaubt ist.

Schlafende Babys mal kurz allein zu Hause lassen – für manche Eltern durchaus eine Option, für andere kommt es so gar nicht infrage. Was einerseits sicherlich eine individuelle Entscheidung ist, sollte im Hinblick auf die Gesundheit sowie Sicherheit des Babys und auch rechtliche Lage gut abgewägt werden.

Baby schlafend alleine lassen: „Zeitraum sollte überschaubar sein“, sagt Psychologin

Durch die Aufsichtspflicht soll sichergestellt werden, dass einem minderjährigen Kind kein Schaden zugefügt wird oder dass es sich selbst keinen Schaden zufügt.
Eltern können selbst entscheiden, ob und wie lange sie ihr schlafendes Kind alleine lassen möchten – solange die Aufsichtspflicht nicht verletzt wird. (Symbolbild) © Anna Omelchenko/Imago

Ein Leben mit Kindern ist nicht nur ungewohnt, sondern auch turbulent, Gefühls-stark und häufig getaktet, das können die meisten Eltern wohl bestätigen. Wie gut, wenn das Baby dann einen ausgiebigen Mittagsschlaf macht, so können Mutter und Vater in der Zeit noch einige Dinge wie Haushalt oder Telefonate in Ruhe erledigen.

Noch mehr spannende Gesundheits-Themen finden Sie im kostenlosen 24vita-Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Oder abends, wenn das Kleine endlich schläft, möchten sich Eltern noch zu zweit entspannte Stunden gönnen. Manchen Eltern kommt da sicherlich der Gedanke: „Wie weit darf ich mich von meinem schlafenden Baby entfernen?“ – „Ist es okay, wenn ich in den Keller oder zum Abfall rausgehe?“ – „Können wir auch ins Restaurant gegenüber, wenn das Baby ohnehin schläft?“ – „Darf ich mein Kind alleine lassen?“

„Der Zeitraum sollte überschaubar und das Kind nicht regelmäßig allein sein“ zitiert ein Elternportal (eltern.de) die Entwicklungspsychologin Professor Dr. Sabina Pauen. Wichtig ist, dass Eltern die Schlafgewohnheiten ihres Kindes gut kennen und einschätzen können. Wenn das Baby für gewöhnlich mindestens 30 Minuten schläft, könnten Eltern auch ruhig kurz in den Keller oder zum Abfall, selbst ohne Babyphone, denn „es ist klar, dass es Situationen gibt, in denen es mal nicht anders geht“, ergänzt Dr. Pauen.

Baby schlafend alleine lassen: Geht es mit Babyphone auch längere Zeit?

In erster Linie müssen die Eltern selbst entscheiden, ob und wie lange sie ihr Kind alleine lassen möchten, selbst mit Babyphone in das neben gelegene Restaurant. Gesetzliche Vorgaben gibt es hierfür nicht. Grundsätzlich haben Eltern jedoch die Verantwortung und rechtlich gesehen eine Aufsichtspflicht für ihren Nachwuchs, der sie nachkommen sollten – wenngleich die Haltung dazu von Eltern zu Eltern unterschiedlich ausfällt. Durch die Aufsichtspflicht soll sichergestellt werden, dass einem minderjährigen Kind kein Schaden zugefügt wird oder dass es sich selbst oder anderen keinen Schaden zufügt. Dies ist doch grundsätzlich gewährleistet, wenn das Baby nur friedlich in seinem Bettchen schläft, würden manche Eltern vielleicht argumentieren. Eltern, die ihr schlafendes Kind über das Babyphone beobachten möchten, sollten sicherstellen, in welcher Reichweite das Gerät tatsächlich funktioniert.

Der Kinderarzt und Autor Dr. Herbert Renz-Polster erklärt: „Wenn Babys ausnahmsweise eine kurze Zeit allein sind, führt das nicht gleich zu seelischen Schäden. Evolutionsgeschichtlich können weder Babys noch Erwachsene mit perfekten Bedingungen rechnen.“ Doch was ist, wenn es plötzlich das Schreien anfängt, können Eltern das Baby schreien lassen? „Wenn Kinder in einer verlässlichen Beziehung leben, haben sie ein gutes Urvertrauen und können auch mal Belastungen wegstecken“, ergänzt Dr. Renz-Polster.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare