Herzschwäche: Vier Symptome können Alarmzeichen sein – Kardiologe klärt auf
Je früher eine Herzinsuffizienz erkannt wird, desto besser kann ein geeigneter Therapieansatz dagegen wirken. Sie sollten auf bestimmte Warnzeichen achten. Ein Kardiologe klärt auf.
Rund drei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Herzschwäche. Bei der sogenannten Herzinsuffizienz ist die Funktion des Herzens gestört, wodurch die Pumpleistung des Herzmuskels geschwächt ist. Dadurch kann das Herz nicht mehr ausreichend Blut in den Körper und die Organe pumpen. Laut Experten ist das Herzleiden mit Medikamenten allerdings gut behandelbar. Dabei kann man im Vorfeld mit genug Wassertrinken einer Herzschwäche vorbeugen. Auch eine medikamentöse Therapie mit Betablocker kann sinnvoll sein. Wird die Erkrankung bei Patienten jedoch zu Beginn nicht bemerkt, schreitet sie oftmals ungehindert fort und kann letztendlich lebensbedrohlich werden. Ein Kardiologe klärt deshalb auf, welche Symptome Alarmzeichen für eine Herzschwäche sein können.
Herzschwäche: Kardiologe benennt vier Symptome als Alarmzeichen

Während sich ein Herzinfarkt bereits mehrere Wochen zuvor mit typischen Symptomen ankündigen, kann, gibt es auch für die Herzinsuffizienz bestimmte Warnzeichen, die auf das Leiden hindeuten. Ein Herzinfarkt kann sich beispielsweise durch starkes Schwitzen zeigen. Bei einer Herzschwäche spielen andere Beschwerden eine Rolle. Prof. Stefan Frantz, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Würzburg und Stellvertretender Sprecher des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI), nennt vier solcher Alarmzeichen und sagt gegenüber t-online.de: „Warnzeichen sind, wenn die Luft knapp wird, sich Wassereinlagerungen bilden und allgemeine Symptome wie Erschöpfung und verminderte Belastbarkeit auftreten.“
Daneben gibt es weitere Beschwerden, die Anzeichen für eine Herzschwäche sein können. Folgende Checkliste kann Betroffenen helfen, die Erkrankung zu erkennen. Wenn Sie unter einem oder mehrere der aufgelisteten Symptome leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
- schnelle Ermüdung und Erschöpfung
- verminderte Leistungsfähigkeit
- Atemnot
- Schwindel
- unregelmäßiger Herzschlag
- Schmerzen im Brustbereich
- häufiges und vermehrtes Wasserlassen
- Husten in der Nacht
- Appetitverlust und plötzliche Gewichtsabnahme
- Wassereinlagerungen in den Beinen
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Schwaches Herz: Entwicklung in vier Stadien
Mediziner unterscheiden je nach Pumpleistung des Herzens außerdem unterschiedliche Formen oder Stadien einer Herzinsuffizienz. Diese kann ganz plötzlich auftreten, beispielsweise als Folge eines Herzinfarkts. Sie kann sich jedoch auch über einen längeren Zeitraum entwickeln. Auslöser sind dann oftmals eine koronare Herzkrankheit oder ein dauerhaft erhöhter Blutdruck. Laut Frantz werden die Beschwerden nach dem Schema der medizinischen Fachgesellschaft New York Heart Association (NYHA) in folgende vier Stufen eingeordnet:
- NYHA-Stadium I: In diesem Stadium geht die Herzschwäche mit keiner körperlichen Einschränkung einher. Körperliche Belastungen im Alltag verursachen demnach keine Beschwerden bei den Betroffenen.
- NYHA-Stadium II: Patienten erleben leichte Einschränkungen aufgrund der Herzinssufizienz. Bei geringer Anstrengung oder Ruhe haben sie keine Beschwerden. Körperliche Belastungen wie etwa Treppensteigen oder Bergaufgehen können hingegen Atemnot oder Herzrhythmusstörungen verursachen.
- NYHA-Stadium III: Auf dieser Stufe handelt es sich um eine Herzschwäche mit höhergradiger Einschränkung. In Ruhe haben Betroffene keine Beschwerden. Allerdings können Symptome wie Herzrhythmusstörungen oder Atemnot bereits bei geringer Belastung, wie zum Beispiel beim Spazieren gehen, auftreten.
- NYHA-Stadium IV: Patienten zeigen Beschwerden sowohl bei Belastung als auch in Ruhe und sind meist bettlägrig.
Herzschwäche: Therapie und Behandlung
Eine Herzschwäche wird mit einer medikamentösen Therapie behandelt. Die Medikamente sollen das Herz entlasten. Ein Arzt kann je nach Beschwerden Tabletten mit blutdrucksenkender und entwässernder Wirkung oder Medikamente zur Stabilisierung des Herzrhythmus verschreiben. Die Behandlung ermöglicht den meisten Patienten, ihr Leben unbeschwert zu leben und die Prognose und Lebenserwartung zu verbessern. Ist die Herzschwäche bereits weiter fortgeschritten, können Herzschrittmacher oder implantierbare Defibrillatoren helfen. Für Patienten im Endstadium kommt meist nur noch ein Spenderherz oder ein Kunstherz infrage. Zusätzlich sollten Betroffene auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achten.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.