Knacken Ihre Gelenke, wenn Sie aufstehen? Wann das ein Zeichen für Arthrose sein kann
Es knackt und knirscht, wenn man sich bewegt: Im Alter nehmen Gelenkgeräusche zu, was meist kein Grund zur Sorge ist. In manchen Fällen sollten Sie aber handeln.
Beim Sport, wenn man sich streckt und räkelt oder wenn man morgens die ersten Schritte vom Bett in die Küche zurücklegt: Gehören Sie zu denjenigen, deren Gelenke häufig knacken? Damit sind Sie nicht allein. Vor allem mit fortschreitendem Alter treten Gelenkgeräusche häufiger auf. Dem Schweizer Betreiber des Portals Physiotherapievergleich.ch und den Internisten im Netz zufolge, sind es in erster Linie folgende Ursachen, die hinter dem Knacken stecken:
- Wirbelgelenk-Blockierungen: In dem Fall greifen die Gelenke nicht einwandfrei ineinander und es kommt zu Kohlendioxid-Ansammlungen in der Gelenkschmiere zwischen Gelenk und Knorpel. Durch Strecken und Dehnen entweichen die Kohlendioxid-Bläschen und es kommt zu Knack-Geräuschen, heißt es weiter auf dem Schweizer Vergleichsportal.
- Sehnenverkürzungen: Auch verkürzte Sehnenstränge können den Körper „knacken“ lassen, wenn sie sich bei Bewegung ruckartig vom Gelenk lösen.
- Verschiebungen der Gelenkflüssigkeit: Diese können etwa morgens nach dem Aufstehen zu Knackgeräuschen in den Gelenken führen.
- Schwache Muskulatur oder eine Fehlstellung der Wirbelsäule: Diese Faktoren haben nicht selten knackende Wirbelgelenke zur Folge.
- Flexible Gelenke: Gelenke von Frauen knacken den Internisten im Netz zufolge häufiger, weil deren Bindegewebe in der Regel weniger stark ausgeprägt ist als bei Männern, was die Gelenke flexibler werden lässt.

Gelenke knacken: Welche Krankheiten dahinter stecken können
Oben genannte Gründe für knarrende und knackende Gelenke sind in der Regel ungefährlich. Wie das Fachportal MSD Manual informiert, können Gelenkgeräusche (medizinischer Fachbegriff: Krepitation) aber auch Symptome einer Gelenkstörung sein. Darunter fallen etwa Krankheitsbilder wie Osteoarthrose, eine chronische Gelenkerkrankung, die den Gelenkknorpel und das angrenzende Gewebe schädigt. Auch das Costen-Syndrom zählt zu den Gelenkerkrankungen. Es handelt sich dabei um eine Funktionsstörung des Kiefergelenks, das knackende Geräusche im Kiefer zur Folge haben kann.
Weiter heißt es vonseiten MSD Manual, dass Gelenkgeräusche allein kein Anzeichen für ein ernsthaftes Problem sind. Wenn allerdings Schmerzen hinzukommen, sollte in jedem Fall ein Mediziner oder eine Medizinerin aufgesucht werden. Diese/r kann anhand verschiedener Untersuchungen die richtige Diagnose stellen und eine passende Therapie einleiten.
Knirschende Gelenke können auf Arthrose hindeuten
Ein weit verbreitetes Leiden, das mit Gelenkgeräuschen einhergehen kann, ist eine Arthrose. Beschädigte oder abgenutzter Knorpel führt bei dieser Verschleißerscheinung zu Schmerzen. „Bei einer fortgeschrittenen Arthrose treten solche Geräusche sehr häufig auf. Sie werden durch Veränderungen der Knorpelschicht im Gelenk verursacht, z.B. durch eine unregelmäßige Oberfläche oder durch Risse. Bei falscher oder übermäßiger Belastung des Gelenks kann Knorpelmaterial darüber hinaus so abgerieben werden, dass Knorpelstückchen frei im Gelenk treiben. Diese Bruchstücke können bei Bewegungen Geräusche auslösen“, wird Dr. Edmund Edelmann, Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh), von den Internisten im Netz zitiert.
Edelmann zufolge sollte man besser nicht aktiv mit den Gelenken knacken. „Wer dies häufig wiederholt, überdehnt und schädigt damit langfristig seine Gelenke“, so der Rheumatologe aus Bad Aibling.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.