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Experten warnen: Hornhaut niemals abschrubben

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Von: Laura Knops

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Viele greifen zu drastischen Maßnahmen, um Hornhaut an den Füßen zu entfernen. Dass dabei eine wichtige Schutzbarriere geschädigt wird, ist den wenigsten bewusst.

Wer gesunde Füße haben will, muss sie regelmäßig pflegen. Viele gehen verdickten und harten Hautstellen daher mit Hobel, Raspel und Feile an den Kragen. Doch Hornhaut an den Fußsohlen ist vorteilhafter als viele denken. Denn obwohl die dicke Hautschicht nicht besonders schön aussieht, erfüllt sie einen wichtigen Zweck. Wie vorteilhaft die verdickte Haut ist, haben Forscher der Harvard University in einer wissenschaftlichen Studie untersucht. Den Experten zufolge sollte man Hornhaut demnach keinesfalls völlig entfernen.

Barriere gegen Bakterien, Schutz vor Verletzungen: Aufgaben der Hornhaut

Hornhaut an den Füßen entsteht durch eine Ansammlung von Hornzellen, auch Korneozyten genannt. Diese wandern in der Epidermis an die Hautoberfläche und sammeln sich nach und nach zu Verdickungen an. Diese sehen zwar unschön aus, erfüllen jedoch eine wichtige Aufgabe für den Körper.

Es ist ein gepflegter Fuß zu sehen (Symbolbild).
Hornhaut schützt die Füße vor Druckstellen und Verletzungen. Sie sollte daher keinesfalls ganz entfernt werden (Symbolbild). © Panthermedia / Imago

Die Hornhaut hat eine natürliche und wichtige Schutzfunktion. Sie wirkt als Barriere gegen Bakterien und schützt den Fuß vor Verletzungen, wie die Wissenschaftler um Nicholas Holowka in ihrer Studie herausfanden. Im Rahmen der Analyse untersuchten die Wissenschaftler rund 81 Probanden aus Kenia sowie 22 Probanden aus den USA. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht.

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Wann Hornhaut entfernt werden sollte

Die Forscher fanden zudem heraus, dass die Hornhaut nicht nur evolutionsbedingt als natürlicher Schutz dient. Eine dickere Hautschicht wirkt sich keinesfalls negativ auf die Fähigkeit, taktile Reize wahrzunehmen, aus. Wer barfuß läuft und Hornhaut entwickelt, hat darüber hinaus gesündere Füße als Menschen, die Schuhe tragen.

Wird der Druck auf die Haut allerdings zu groß, beispielsweise durch schlecht sitzende Schuhe, kann die Hornhaut auch stören und schmerzen. In diesem Fall ist es ratsam, die Hornhaut hautverträglich zu entfernen.

So pflegen Sie Ihre Füße

Wer gepflegte Füße haben möchte, sollte einmal in der Woche seine Nägel feilen. Eine tägliche Hygiene hilft gegen Käsefüße, deren Geruch auf starkes Schwitzen an den Füßen zurückzuführen ist. Auch Fußbäder oder eine Maske tun den Füßen gut und verhindern, dass sich zu viel Hornhaut bildet.

Experten empfehlen, die Hornhaut niemals abzuschrubben. Gerade ein Bimsstein ist alles andere, als geeignet. Denn durch Druck, Reibung und Wärme beim Wegrubbeln mit dem natürlichen Stein, passiert genau das Gegenteil von dem, was beabsichtigt war: Die darunter liegenden Hautzellen bekommen so das Signal noch mehr Hornhaut zu produzieren. Hobel, Schere und Skalpell bergen zudem ein hohes Verletzungsrisiko und sollten daher unbedingt der Fußpflege überlassen werden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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