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Mit Asthmaspray gegen Corona: Nur zwei Sprühstöße täglich können schweren Krankheitsverlauf verhindern

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Von: Juliane Gutmann

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Ein Asthmatiker hält einen Asthmaspray in der Hand.
Forscher der University of Oxford fanden heraus, dass die Therapie von leichten Corona-Verläufen mit Asthmaspray vielversprechend ist. Doch die Studie hat einen Haken. © Philipp von Ditfurth/dpa

Mediziner testeten die Behandlung von Covid-Patienten mit einem Asthmaspray, das einen speziellen Wirkstoff enthält. Die Ergebnisse machen Hoffnung.

Viele Medikamente werden „off-label“ gegen Corona eingesetzt. Das bedeutet, dass die Arzneimittel bei Covid-Patienten angewendet werden, obwohl sie hierfür keine Genehmigung vonseiten der Zulassungsbehörden haben. Mit „off-label-use“ ist also sinngemäß der „nicht bestimmungsmäßige Gebrauch“ gemeint. Auch eine britische Studie befasste sich mit der Thematik und prüfte, wie sich die Gabe von Budesonid-haltigen Asthmasprays bei leicht Erkrankten auswirkte – mit sehr guten Ergebnissen. Die im Februar vorab veröffentlichte Studie von Forschern der britischen University of Oxford wurde im April 2019 nach der Auswertung von Gutachtern offiziell im Fachmagazin the lancet veröffentlicht.

Budesonid ist ein synthetisches Glukokortikoid, das unter anderem bei Asthma bronchiale* angewandt wird. Die 146 Erwachsenen, die an der Studie teilnahmen, erhielten entweder eine Standardtherapie oder bekamen zweimal täglich das Budesonid-haltige Inhalationsspray verabreicht, informiert die Pharmazeutische Zeitung (PZ). Das Budesonid wurde dabei in Form von Trockenpulver und in einer Dosierung von 800 Mikrogramm über einen handelsüblichen Inhalator verabreicht, heißt es weiter.

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90 Prozent seltener schwere Corona-Verläufe durch Budesonid-Spray

Der von der Firma Astrazeneca finanzierten Studie lag die Vermutung zugrunde, dass Glukokortikoide, die inhaliert werden, schwere Corona-Krankheitsverläufe verhindern können. Diese Hypothese wird der PZ zufolge durch die Beobachtung gestützt, dass schwere Covid-19-Verläufe unter Asthma-Patienten signifikant unterrepräsentiert sind. Auch die Oxford-Studie zeichnet ein solches Bild: 28 Tage nach Studienbeginn wurden die Teilnehmer untersucht und es zeigte sich, dass das Spray Wirkung erzielt hatte. So erholten sich die mit Budesonid behandelten Patienten durchschnittlich einen Tag schneller im Vergleich zur Kontrollgruppe. Außerdem konnten die Forscher nachweisen, dass die Gabe von Budesonid-haltigen Spray die Häufigkeit von schweren Verläufen um 90 Prozent gesenkt hatte, berichtete auch das Ärzteblatt. Als Grund dafür sehen die Mediziner in erster Linie, dass Glukokortikoide wie Budesonid die Replikation von Sars-CoV-2 in Atemwegsgewebe hemmen. Dies hätten Laborstudien gezeigt, wie das Ärzteblatt informiert. Wieso die Symptome von Asthma bronchiale in der Nacht am schlimmsten sind, verrät 24vita.de*.

Da die Studie nur eine geringe Teilnehmeranzahl umfasste, müssen größer angelegte und unabhängige klinische Studien folgen, bevor Corticoid-haltige Asthma-Sprays im Rahmen von Corona-Therapien verordnet werden können, heißt es in der Studie. (jg) *Merkur.de und 24vita.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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