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Traunreuter löscht Video nicht und startet stattdessen wohltätige Aktion

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Von: Markus Altmann

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Der gebürtige Traunreuter Niklas Winter sprang Ende September 2019 von der Watzmann Ostwand. © Screenshot Youtube

Berchtesgaden - Niklas Winter entschied sich dazu, das Video von seinem Sprung nicht aus dem Internet zu löschen. Dies forderte das Landratsamt Berchtesgaden. Jetzt will der Traunreuter etwas für die Umwelt machen.

Der Wingsuit-Sprung von Niklas Winter vom Watzmann zieht weiterhin große Kreise. Nachdem der gebürtige Traunreuter ein Video seines Sprungs auf YouTube hochgeladen hatte, meldete der Nationalpark Berchtesgaden den Vorfall beim Landratsamt Berchtesgaden, der daraufhin ein Verfahren gegen den 31-Jährigen einleitete. Denn im Nationalpark herrscht Flugverbot und ein Wingsuit zählt laut Luftrecht als "Luftfahrzeug". Ihm droht ein Bußgeld von bis zu maximal 2.500 Euro. Die Strafe würde sich reduzieren, wenn Winter das Video aus dem Internet löschen würde.

Nach Sprung vom Watzmann: Winter befürchtet weitere Anzeigen

"Ich verstehe und akzeptiere, dass ich dafür belangt werde und werde mit den Konsequenzen leben können", schreibt der 31-Jährige auf seiner Homepage. Das Video löschen will er aber nicht. "Ich habe alle Videos, außer der beiden aus dem Nationalpark Berchtesgaden, aus dem Netz genommen, da ich weitere Klagen befürchten muss", schreibt der 31-Jährige auf seiner Homepage. Als Grund für die Nicht-Löschung der verbleibenden Videos führt Winter an, dass der Clip sowieso schon bekannt ist und er dafür vermutlich eh eine Geldbuße bezahlen muss.

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"Ich verstehe und akzeptiere, dass ich dafür belangt werde", sagt Niklas Winter zu den © privat

Kurz vor Ende der Frist meldete sich Winter persönlich beim Landratsamt Berchtesgaden. "Es blieb mehr oder weniger bei der Argumentation: Es ist verboten, weil es verboten ist", so der 31-Jährige. "Ich erwarte kein Mitleid, da ich mir der Sache bewusst war. Aber ich bin enttäuscht, dass es dazu kommen musste", bedauert Winter. Er kündigt an, dass er in Zukunft seine Sprünge für sich behalten will.

Der gebürtige Traunreuter startet Spendenaufruf

Winter betonte allerdings ausdrücklich, dass ihm die Natur im Nationalpark und auch anderswo sehr am Herzen liegt. Dies will er nun mit einer außergewöhnlichen Aktion unterstreichen.

Der gebürtige Traunreuter hat deswegen nun einen Spendenaufruf gestartet und dazu eine Crowdfunding-Seite eingerichtet. "Diejenigen, die mir angeboten hatten zu spenden, falls es zu einer Strafe kommt, können mir einen größeren Gefallen tun, wenn sie für eine Umweltinitiative spenden." 

Dabei will er für die Renaturierung von Mooren 2.500 Euro sammeln, die Höhe seines möglichen Bußgeldes. "Anstatt lediglich jemanden damit zu bestrafen, können wir mit der selben Geldsumme doch auch etwas Positives bewirken", sagt Winter abschließend.

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