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Empörte Leserbriefe aus ganz Deutschland: „Gender-Mist“ und „minderbemittelte Minderheit“

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Von: Isabella Schweiger

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Montage: Gendergerechte Sprache/Leser Michele De Nuccio
Die gendergerechte Sprache, umgangssprachlich „gendern“, spaltet die Meinungen in Deutschland. © dpa/Sebastian Gollnow/privat

Das Thema Gendersprache erhitzt weiter die Gemüter. Eine wahre Zuschriften-Welle aus ganz Deutschland erreichte die Redaktion, einen ersten Auszug daraus gibt es hier:

Die Gendergerechte Sprache ist in Deutschland ein umstrittenes Thema: Während die einen die Doppelpunkte und Sternchen rundweg ablehnen, finden andere die Entwicklung Männer, Frauen und non-binäre Menschen in der Sprache gleich zu stellen, einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung.

Warum überhaupt Gendern?

Geschlechtergerechte Sprache ist ein wichtiger Aspekt, um die im Grundgesetz verankerte Gleichbehandlung der Geschlechter zu fördern - heißt es auf der Website der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg. Soll heißen: wenn man alle Geschlechter anspricht, denken Menschen offener über die Geschlechterrollen nach. Mit der angepassten Sprache soll ins Bewusstsein gerufen werden, dass alle Geschlechter gemeint sind und keines untergeht.
Schon in den 1970er Jahren kritisierten Feministinnen die rein männliche Ansprache. Es geht hier um das generische Maskulinum, also Wörter die im Deutschen von Haus aus männliche Endungen haben, aber alle Geschlechter gemeint sind, wie Schüler oder Mieter. Mit dem Doppelpunkt dazwischen soll die Gleichgerechtigkeit wieder hergestellt werden: Schüler:innen und Mieter:innen sind die Folge. Ein Stolperstein beim Lesen und Sprechen - ein gewollter Stolperstein, so die Befürworter.

Wie hält es die Politik?

Die Grünen haben schon seit Jahren das Gender-Sternchen, das Partizip („Studierende“) und Binnen-I fest im Wahlprogramm verankert, auch der SPD ist gendergerechte Sprache wichtig. In Niedersachsen plant die rot-grüne Regierung jetzt einen umstrittenen Gesetzesentwurf, der vorsieht, dass sämtliche Dienststellen eine geschlechtergerechte Sprache einführen sollen, die alle berücksichtigt, männlich, weiblich, divers, intergeschlechtlich und non-binär. Der grüne Ministerpräsident Baden-Württembergs, Winfried Kretschmer, hatte sich vor kurzem aber gegen z.B. das Gendern an Schulen ausgesprochen. „Es ist schon schlimm genug, dass so viele unserer Grundschüler nicht lesen können. Man muss es denen nicht noch erschweren, indem man in der Schule Dinge schreibt, die man gar nicht spricht“, hatte er der Deutschen Presse-Agentur gesagt. In Baden-Württemberg machte zuletzt die FDP mit einem Antrag von sich Reden, der in eine ähnliche Richtung geht: Darin forderte sie ein umfassendes Genderverbot an Schulen, Universitäten und Behörden.

Die AfD hatte letztes Jahr im Bundestag einen Antrag gestellt, das Gendern in Gesetzentwürfen und Anträgen ganz zu verbieten. Damit sollen diese in „klarer, verständlicher und einfach lesbarer Schreibweise“ abgefasst werden müssten. Vor allem Sternchen, Doppelpunkte und Binnen-I sollten nicht verwendet werden dürfen, ein erster Antrag wurde bereits abgelehnt.
Die CDU/CSU spricht sich ebenfalls gegen Gendersprache aus. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder: „In Bayern darf überhaupt jeder nach seiner Façon glücklich werden. Wir unterwerfen uns hier weder irgendwelchen Umerziehungs-Fantasien noch betreiben wir hier eine Cancel Culture.“

Und was sagen unsere Leser?

Denise Richter aus Frankfurt am Main

Nachdem ich dieses sprachliche Übel nun ein Weilchen ertragen muss - und seien wir ehrlich: es wurde aus Faulheit geboren - muss ich ja anmerken, dass es mir bisher noch nicht aufgefallen ist, dass die Lohngleichheit mittlerweile besteht. Nein, stattdessen darf man als Frau wieder den Kopf einziehen, diesmal wg einer Minderheit, die nicht mal weiß, ob sie Fisch oder Huhn ist, aber dennoch in irgendeiner Schublade mit einem Buchstaben landen will. Biologische und wissenschaftliche Erkenntnisse werden quasi über Bord geschmissen. Doch: wie es in den Wald ruft, so schallt es heraus. Akzeptiert es einfach, dass Frauen als solche bezeichnet werden möchten - wir müssen uns dafür nicht schämen! - dann akzeptieren wir euch auch einfach. 

Michele De Nuccio

Sehr geehrte Damen und Herren und alles was sich dieser beiden Geschlechter nicht zugehörig fühlt, ich finde, das man Sprache nicht auf doktrinieren sollte. Sprache entwickelt sich ganz von allein. Was mich auf die Palme bringt, ist die Parteinahme der Öffentlich Rechtlichen für das Gendern oder so manche Universität, die den Studenten mit Punktabzug droht, falls es nicht mit gendert. Das ist eine Zumutung. Die ÖR haben einen Auftrag und das ist nicht die Gendersprache zu Verbreiten, sondern einen Bildungsauftrag. Den missachten die Anstalten auf das gröbste. Immerhin werden diese Anstalten von der Mehrheit der Deutschen finanziert. Wie kommen sie also dazu die Deutschen und ihre Sprache dermaßen mit einer Sprache zu konfrontieren die keiner will? Es ist eine Schande, was sich diese zwangsfinanzierte Anstalten erlauben. Man müsste sie komplett abschaffen. Es gibt keinen Grund sie weiterhin am Leben zu halten, wenn sie noch nicht einmal die elementarsten Dinge ausüben.
Man muss sich auf keinen Fall einer minderbemittelten Minderheit beugen.

Günter Vogt 

Gendern ist eine weitere Sprachveränderung die von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird. Auch von mir. Wir haben als Volk andere Probleme. Es ist eine Frechheit was von den Medien inkl. auch Fernsehen gesendet wird.

Renate Schatz

Ich bin, was die Deutsche Sprache anbelangt, sehr sensibel und mir wird übel, wenn ich diese armseligen Sprach-Verirrungen lese. Das kommt von völlig überzogenen (und egoistischen) Menschen, die keine anderen Probleme haben. Durch Gendern werden sehr viele grammatikalische Fehler gemacht. Es ist lächerlich und hilft nicht im Geringsten denen, die durch diesen Unsinn besser gesehen, genannt und respektiert werden wollen und sollen. Stoppt den Gender-Wahnsinn, danke.

Jannine aus Berlin

Hallo, ich wohne in Berlin und bin mir bewusst, dass es viele verschiedene Persönlichkeiten gibt und nehme jeden so an, wie er ist! Ist dieser ganze Gendertrend europaweit? Weltweit? Das ist doch nur eine Idee der Deutschen. Warum muss man sich in allem anpassen? Wo bleibt die eigene Nationalität? Warum dürfen wir Deutsche nicht stolz auf unsere Nationalität sein und somit einfach unsere eigene Sprache behalten?
Es verwirrt doch fremdsprachige Personen noch mehr, wenn wir mit futuristischen Doppelpünktchen und Sternchen anfangen!

Krystian Pohl 

Gendern? Die meisten Jugendlichen können kein Hochdeutsch. Anstatt sich darum zu kümmern das Kindergärten bilingual sind, steht eine von den Grünen im Bundestag und erklärt das Gendern eine höfliche Sprache ist. Es ist noch viel Platz zum Spalten der Gesellschaft. Ganz nebenbei gilt Deutsch schon als eine der schwierigsten Sprachen, wie bitte sollen Leute die einwandern diesen Gender-Mist noch zusätzlich unterbringen? 

Günter Hesele

Gendern ist etwas von Schwachsinnigen für Schwachsinnige. Wer zu dumm für die deutsche Sprache ist, versucht es damit zu überspielen.

Johanna Barthelme aus Triftern

Für mich ist Gender-Sprache so überflüssig wie ein Kropf. Menschen sind in ihrer Art genauso verschieden wie andere Lebewesen auch und es ist der Umgang miteinander, der uns als Gesellschaft auszeichnet. Haben wir wirklich keine anderen Probleme als diese unsägliche „Genderitis“ !? Mir persönlich ist es wurscht, ob jemand schwul, lesbisch, trans- oder sonst was auch immer ist, soll doch jeder nach seiner Fasson glücklich werden. Genau so halte ich es auch mit Religionen aller Art. Ich halte mich für tolerant genug, jedwedes „Anders-sein“ zu akzeptieren, allerdings setze ich das auch bei meinem jeweiligen Gegenüber voraus. Kann ich mit jemandem gar nicht, warum auch immer, vermeide ich halt ein Zusammentreffen. Und treffe ich dennoch auf jemanden, mit dem ich warum auch immer nicht kann, bleibe ich höflich und distanziert. Wir leben alle in dieser einen Welt, also machen wir das Beste draus. Aber sehr gerne ohne Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt und sonstigem gendersprachlichen Blödsinn.

G.K. Kühn

Haben wir keine anderen Probleme? Hier macht sich eine kleine elitäre Minderheit wichtig.
Das hilft der normalen Frau überhaupt nichts. Sollen sie sich doch um gleiche Bezahlung für Frauen kümmern. Oder um die Kinder die Schule verlassen, ohne richtig lesen und schreiben zu können. Es gäbe viel zu verbessern. Gendern hilft hier sicher nicht weiter.

Gerhard Scheufler aus Niedernhall

Das gendern wird von einer überwiegenden Mehrheit abgelehnt. Ich finde es diskriminierend, wenn in den ÖRR (gemeint sind die Öffentlich Rechtlichen Medienanstalten, Anm. der Redaktion) der Aussprache nach, nur noch weibliche Personen im Beruf sind. Das männliche wird total unterdrückt.
Auch finde ich es als Zumutung, wenn von den öffentlichen Stellen das Zwangsgendern durchgedrückt wird. Unsere Sprache ist eigentlich sehr exakt und nur weil sich eine kleine Minderheit nicht angesprochen fühlt oder eine sogenannte Elite das so will, die große Mehrheit im Zwangshaft zu nehmen, hat schon etwas lächerliches an sich. Sprache sollte verstanden werden und nicht durch Zungenverbiegung in das Lächerliche gezogen werden.
Die wenigen Personen welche sich nicht richtig angesprochen fühlen, können sich ja dem Gegenüber zu erkennen geben. Der wird dann sicher die richtige Form finden. Wir haben in Deutschland weiß Gott viele und wichtigere Probleme. Denke, dass in Regionen, in denen Krieg und Not herrscht, solche Kinkerlitzchen keinerlei Bedeutung finden würden.

Gendern ja oder nein?

Eure Meinung ist gefragt: Soll an Schulen, in Ämtern und in öffentlichen Ansprachen gegendert werden? Wird damit ein Ungleichgewicht wieder hergestellt oder ist das ganze einfach nur Unfug? Soll man es akzeptieren, dass Sprache sich auch hinsichtlich des Gendern verändert oder ist diese Veränderung erzwungen? Schreibt uns Eure Meinung an leserbriefe@ovb24.de (Stichwort Gendern) Bitte sendet uns neben Euren Zeilen auch unbedingt Euren Namen und Euren Wohnort – und am besten auch ein Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

si

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