Seltenes Naturschauspiel fotografiert
Kampf auf Leben und Tod zwischen schwarzgelben Giganten in Truchtlaching
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Hornisse gegen Hornisse: In Truchtlaching stürzen sich zwei Artgenossen aufeinander. Es ist ein seltenes Naturschauspiel, noch seltener ist aber, dass dieses auch fotografisch festgehalten werden kann. Der Kampf, der tödlich enden kann, hat einen bestimmten Hintergrund.
Seeon-Seebruck – Auf dem Weg zum kühlen Nass der Truchtlachinger Alz wurden Badegäste jetzt Zeuge eines seltenen Naturschauspiels auf der „Asphaltbühne“ der Westenstraße: Da lieferten sich, mitten auf der Fahrbahn, zwei Hornissen einen erbitterten und ausdauernden Ringkampf.
Fest umschlungen kullerten die beiden beflügelten Großinsekten über die Straße. Ihre schwarzgelben Leiber eng aneinandergepresst, sich gegenseitig mit den Beinchen festkrallend und ihre wild kauenden Mandibeln (Kiefern) wie zum Küssen ineinander verkeilt, merkten sie nicht, dass sie Gefahr liefen, „unter die Räder zu kommen“.
Manderl oder Weiberl – Drohne oder Arbeiterin, also? Leidenschaftliches Liebesspiel oder bitterer Ernst? Revierkampf oder Paarung?
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Nach intensiver Fotosession des zum Straßenrand verlagerten Kampfgeschehens, fand die Autorin dieser Zeilen bei später Recherche Antworten im alles wissenden Netz: Sie war Zeugin eines „Kommentkampfes“ geworden, eines ritualisierten Kampfverhaltens zwischen zwei Hornissenarbeiterinnen.
Minuten andauernde Rangelei
Der nach festen Regeln ablaufenden Auseinandersetzung auf Leben und Tod, liegt ein territoriales Verhalten zugrunde. Treffen Individuen aus unterschiedlichen Völkern aufeinander, kommt es zur Minuten andauernden Rangelei, die aber nicht immer tödlich enden muss. Ergibt sich das unterlegene Tier und macht flott „die Fliege“, bleibt der Insekten-Zickenkrieg folgenlos. Ansonsten wird schon mal eine „erstochen“, verliert ein Beinchen oder einen Flügel. Der Kampf in der Westenstraße dauerte etwa zehn Minuten und endete „unentschieden“. Und Dank der umsichtigen Autofahrer auch ohne letalen Reifenkontakt.