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Biber sorgt mit 2 Meter hohem Damm in Frauendorf für erhöhte Hochwassergefahr, warnt Behörde

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Von: Hans Grundner

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Das streng geschützte Säugetier hat sich im Landkreis Mühldorf wieder etabliert.
Das streng geschützte Säugetier hat sich im Landkreis Mühldorf wieder etabliert. © picture alliance/dpa/dpa-Zentral

„Wir haben ein Biberproblem.“ Darüber informierte Bürgermeisterin Petra Jackl (CSU) neulich den Marktgemeinderat. Der putzige Nager hat am Frauendorfer Bach ganze Arbeit geleistet. Im vergangenen Jahr war er so fleißig, dass das Wasserwirtschaftsamt wegen Hochwassergefahr Alarm schlagen musste.

Kraiburg – Der Bürgermeisterin geht es wie vielen anderen auch. Sie ist hin- und hergerissen: „Ein schönes Vieh, es kann aber auch großen Schaden anrichten.“ So wie in Frauendorf.

Bauaktivitäten zuletzt enorm verstärkt

An den Betonsperren am Bach haben die streng geschützten Nagetiere nach ihren Worten „einen Mordsbau“ aufgetürmt. Der Damm steht seit längerer Zeit unter Beobachtung der Behörden. Anfang des Jahres 2020 hatten Wasserwirtschaftsamt und Unterer Naturschutz im Landratsamt bei einem Ortstermin noch keinen Handlungsbedarf gesehen. Das änderte sich allerdings im Laufe des Jahres.

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„Verstärkte Bauaktivitäten“ haben nach den Worten einer Sprecherin der Behörde dazu geführt, dass der Damm auf eine Höhe von über zwei Metern angewachsen sei. Der Frauendorfer Bach ist ein ausgebauter Wildbach und steht in der Unterhaltspflicht des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim.

Behörde: Öffentliche Sicherheit gefährdet

Das hat jetzt eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit festgestellt. Der Damm verursache bereits Ausuferungen, die angrenzende Flächen und Gebäude bedrohen. Durch Abschwemmungen, beziehungsweise einer Abtragung des Dammes im Hochwasserfall sieht das Wasserwirtschaftsamt den Hochwasserschutz im Ortskern Frauendorf bedroht. Anwohner hatten wohl auch schon kleinere Erdwälle errichtet, um den Flurschaden so gering wie möglich und das Wasser von Gebäuden fern zu halten.

Biberdamm entfernt – BIberburg erhalten

Weil die große Menge an Dammmaterial „zu einem teilweisen oder vollständigen Verschluss im Unterlauf und damit zu unkontrollierten Überschwemmungen im Ortsteil führen“ könne, hat die Untere Naturschutzbehörde die Abtragung des Damms genehmigt. Das ist mittlerweile auch geschehen. Ausdrücklich betont die Behörde allerdings, dass nur der Biberdamm entfernt wurde, die Biberburg, deren Zugang weiterhin unter Wasser liegt, aber nicht betroffen sei.

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