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Vorwurf der Halbherzigkeit: In Mühldorf entbrennt Streit um Radweg auf der Brückenstraße

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Von: Nicole Petzi, Markus Honervogt

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Nach dem Unfall einer Radfahrerin an der Brückenstraße gibt es Streit über angemessene Maßnahmen.
Nach dem Unfall einer Radfahrerin an der Brückenstraße gibt es Streit über angemessene Maßnahmen. © Honervogt

Dem Radweg auf der Brückenstraße in Mühldorf war nur eine kurze Lebensdauer beschert. Nach einem Unfall hat die Stadt ihn schon wieder abbauen lassen. Diese Entscheidung begrüßen nicht alle und attackieren den Bürgermeister.

Mühldorf – Nach der Entscheidung der Stadt, den Radweg auf der Brückenstraße in der Mühldorfer Innenstadt zu entfernen, wird Kritik laut. Sie kommt vom Verkehrsreferenten des Stadtrats und der Initiative „Verkehrswende Mühldorf“.

Nach Unfall Verkehrsversuch beendet

Die Stadt hatte den Verkehrsversuch zur Einführung eines Radwegs auf der Brückenstraße beendet, nachdem es dort einen schweren Unfall gegeben hatte. Ein Lastwagenfahrer hatte beim Abbiegen eine Radfahrerin übersehen, die sich dabei leicht verletzte.

Radler wollen den Radweg wieder haben

Die „Verkehrswende Mühldorf“,, die sich für eine Verbesserung des Radverkehrs in der Stadt einsetzt, haben sich gegen die Beendigung des Verkehrsversuchs ausgesprochen. „Die große Mehrzahl der Radlerinnen und Radler, mit denen wir Kontakt haben, lassen das Argument der Straßenverkehrsbehörde nicht gelten“, schreibt die Initiative in einer Mitteilung.

Nach ihrer Ansicht hat die Stadt nicht genug getan um den Bereich für Radfahrer abzusichern. Die Initiative kritisiert die nicht ausreichende Markierung und fehlende Schilder, die Rechtsabbieger auf Fahrradfahrer hätten aufmerksam machen können. „Auch ein Aufstellstreifen vor Autofahrer hätte zusätzliche Sicherheit gebracht“, glaubt die Initiative.

Radweg länger machen statt aufheben

Sie wirft der Stadtverwaltung vor, „das Ganze halbherzig angegangen“ zu sein: „Warum hat man die neue Spur nicht auf der Staatsstraße bis zur Brücke fortgeführt?“

In der jüngsten Stadtratssitzung hat auch Dr. Georg Gafus (Grüne) die Beseitigung des Radwegs kritisiert. Wie die „Verkehrswende“ bemängelte er die schlechte Umsetzung des Verkehrsversuchs durch die Stadt und unzureichende Markierungen. So sei eine Gefahrensituation entstanden. Die Stadt habe versäumt, nach dem Unfall den Verkehrsausschuss einzubeziehen, um eine sicherere Regelung zu schaffen. Stattdessen sei der Verkehrsversuch ohne Absprache mit dem Ausschuss beendet worden.

Hetzl verteidigt Vorgehen

Bürgermeister Michael Hetzl (UM) begründete das von Gafus kritisierte Vorgehen und die Schaffung vollendeter Tatsachen mit „Gefahr in Verzug“. Auf die Frage, warum die Stadt über den Unfall nicht informiert habe, verwies Hetzl auf die Berichterstattung über den Unfall in der der Heimatzeitung.

Gefahr im Verzug

Der Anschuldigung durch Gafus, die Stadt habe mit dem Verweis auf eine Anordnung seitens des Landratsamts eine wahrheitswidrige Behauptung aufgestellt, entgegnete der Rathauschef, dass die Stadt eine dringende Empfehlung seitens des Landratsamts, mit dem man „sehr guten Umgang“ pflege, ernst nehme. Im Normalfall erfolge eine Anordnung im formalen Weg per Post. Dies habe man in diesem Fall nicht abgewartet, sondern die Empfehlung sofort umgesetzt.

Keine Anordnung, aber nahegelegt

Das Landratsamt hatte auf Anfrage der Heimatzeitung betont: „Zuständig für die Anordnung des Verkehrsversuches an der Brückenstraße ist die Stadt Mühldorf. Dieser wurde seitens des Landratsamtes die Wiederherstellung des ursprünglichen Verkehrszustandes nahegelegt.“

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