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Heldensteins Gemeinderat Georg Stöckl tritt zurück - und teilt noch einmal kräftig aus

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Von: Jörg Eschenfelder

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Georg Stöckl, Antonia Hansmeier, Gemeindeamt Heldenstein
Heldensteins Bürgermeisterin Antonia Hansmeier (rechts) bedauert, dass Gemeinderat Georg Stöckl (rechts) sein Mandat niedergelegt hat. © privat, Eschenfelder

Der Gemeinderat Heldensteins folgte dem Wunsch von Georg Stöckl und entließ ihn aus seinem Mandat. Dabei belässt es der UWG-Politiker zum Abschied aber nicht. Er macht seinem Unmut noch einmal mit deutlichen Worten Luft.

Heldenstein - Am 23. Februar hat Heldensteins Gemeinderat Georg Stöckl (UWG) die Gemeinde schriftlich darum gebeten, sein Mandat niederlegen zu dürfen. „Ich bedauere, dass er aus gesundheitlichen Gründen darum bitten musste“, sagte Bürgermeisterin Antonia Hansmeier (CSU) dazu in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. 

Die Gemeinderäte beschlossen einstimmig, Stöckl aus dem Mandat zu entlassen.

„Irgendwann reicht es“

„Das ist typisch“, sagte Stöckl gegenüber den OVB-Heimatzeitungen zu der Erklärung von Bürgermeisterin Hansmeier. „Ich bin nicht krank.“ Der Rücktritt sei aus Gründen der „Gesundheitsvorsorge“ erfolgt. Er habe dem Gemeinderat 15 Jahre angehört und die vergangenen drei Jahren hätten mit den „Streitereien“ und der mangelnden Unterstützung aus den Reihen der übrigen Gemeinderäte einfach an seinen Nerven gezerrt: „Irgendwann reicht es.“ 

In seinem Rücktrittsgesuch schreibt er wörtlich: „Damit die Gemeinderatsmitglieder die richtigen Entscheidungen treffen können, sind diese stets wahrheitsgemäß und vollumfänglich zu informieren. In den vergangenen drei Jahren wurden den Gemeinderäten in Bauangelegenheiten wiederholt Falschinformationen erteilt beziehungsweise wichtige Informationen vorenthalten. Diesen Missstand habe ich mehrmals angemahnt. Leider fehlte mir jegliche Unterstützung der übrigen Ratsmitglieder, welch beschämendes Verhalten! Ich konnte nur allgemeine Gleichgültigkeit von einer Vielzahl von Auf-Wunsch-Abnickern ohne jegliches Rückgrat feststellen und demzufolge keine Änderung dieses leidigen Zustandes herbeiführen.“

Bürgermeisterin Hansmeier weist die Vorwürfe zurück

Bürgermeisterin Hansmeier weist die Vorwürfe des ehemaligen Gemeinderats per Mitteilung zurück: „Herr Stöckl wurde stets ordnungsgemäß und inhaltlich vollumfänglich zu den Gremiumssitzungen geladen. Beanstandungen diesbezüglich wurden bis dato von keinem anderen der Gemeinderäte hervorgebracht. Die Bürgermeisterin bedankt sich für die bisherige Zusammenarbeit und wünscht Herrn Stöckl für die Zukunft alles Gute.“

Stöckl feiert im April seinen 65. Geburtstag. Er war über 40 Jahre ehrenamtlich engagiert und hat nach eigenen Angaben seit November mit sich über diesen Schritt gerungen. Bei den anstehenden Neuwahlen der UWG Heldenstein werde er, wie er erklärte, auch sein Amt als Vorsitzender der UWG abgeben. Stöckl: „Jetzt müssen die anderen ran.“

Rechnungsprüfung verzögert sich, bis Nachfolger benannt ist

Durch den Rücktritt Stöckls wird sich dieses Jahr auch die Rechnungsprüfung verschieben, erklärte Bürgermeisterin Hansmeier im Laufe der Sitzung auf Nachfrage von Bernhard Aigner (CSU).  Wenn der Nachrücker für Stöckl vereidigt sei, müsse die UWG ihren neuen Vertreter im Rechnungsprüfungsausschuss benennen, damit dieser zusammentreten kann.

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Die Frage der Nachfolge für Stöckl ist ungeklärt. Bei Listennachfolger Florian Feist stellte der Gemeinderat ein Amtshindernis fest. Er habe zeitliche und familiäre Gründe angeführt, erklärte Hansmeier auf Nachfrage von Florian Hartmetz (CSU). „Das war schlüssig für uns“, so Hansmeier. Nächster Nachrücker für Stöckl wäre Konrad Berger; er muss seine Berufung erst noch bestätigen.

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