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Nur drei statt vier verkaufsoffene Sonntage in Mühldorf - Das sind die Gründe

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Von: Markus Honervogt

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Der italienische Markt in Mühldorf erfreut sich großer Beliebtheit. Deshalb wurde er heuer verlegt.
Der italienische Markt in Mühldorf erfreut sich großer Beliebtheit. Deshalb wurde er heuer verlegt. © Robert Wagner

Vier offene Sonntage kann die Stadt Mühldorf genehmigen, wenn es Veranstaltungen oder Angebote in der Stadt gibt, die eine Ausnahme von der normalen Sonntagsschließung erlauben. Doch in diesem Jahr soll es anders sein.

Mühldorf - Die Stadt reduziert heuer die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage von vier auf drei. Das hat der Stadtrat bei seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Nach Angaben von Bürgermeister Michael Hetzl (UM) hat die Aktionsgemeinschaft „Mühldorf vor Ort“ nur drei statt der möglichen und früher üblichen vier Sonntage beantragt.

Laut Aktionsgemeinschaftsvorsitzendem Christian Kühl gibt es heuer keinen offenen Sonntag anlässlich des Beach-Volleyball-Turniers Ende Juni. Dieser Sonntag war wegen der Corona-Pandemie schon 2022 ausgefallen, heuer hat die Aktionsgemeinschaft ihn aus mehreren Gründen nicht geplant. „Es ist eine finanzielle Frage und eine Frage der Organisation“, sagte Kühl auf Anfrage. „So wie ich es mir vorgestellt habe, wäre es zu groß geworden“, spricht er von fehlender Man-Power. Auch die Sorge vor Rechtseinsprüchen durch Grünen-Stadtrat Dr. Georg Gafus hätten zum Verzicht auf den vierten offenen Sonntag geführt.

Gegen die Öffnung der Geschäfte

Gafus spricht sich seit vielen Jahren im Stadtrat gegen die Sonntagsöffnung von Geschäften aus. Er fordert stattdessen die Wahrung der Sonntagsruhe und die Rücksichtnahme auf Mitarbeiter und Familien. Er hält die Rechtsgrundlage grundsätzlich für wackelig, auf der die Genehmigung steht, ist mit Einsprüchen und Beschwerden auch beim Landratsamt allerdings bislang gescheitert.

Mercato Bella Italia heuer schon im Frühjahr

Den ersten offenen Sonntag gibt es am 26. März, die Geschäfte in der Innenstadt öffnen anlässlich des Autosonntags. Den italienischen Markt „Mercato Bella Italia“ hat die Aktionsgemeinschaft aus dem Herbst ins Frühjahr verlegt, er findet heuer am 7. Mai statt. Die letzte Ausnahme von der allgemeinen Sonntagsruhe gibt es am 22. Oktober anlässlich des Simon-Judi-Marktes

Stefan Schörghuber (CSU) dankte der Aktionsgemeinschaft für die Organisation der drei verkaufsoffenen Sonntage. Der CSU-Stadtrat sieht die Lebendigkeit der Innenstadt gefährdet und setzt auf eine Belebung durch die offenen Sonntage. Er sprach von sieben Leerständen in 1a-Lagen, sieben weiteren in Seitengassen. Nicht eingerechnet habe er dabei Geschäfte, die durch Dienstleister wie Versicherungen oder Immobilienmakler ersetzt worden seien. „Wir sind drauf und dran, dass wir den Status als Einkaufsstadt verlieren“, betonte Schörghuber.

Froh über die Reduzierung

Auch Dr Georg Gafus (Grüne) sprach sich für eine Unterstützung des Handels aus, glaubt aber nicht an eine positive Auswirkung durch verkaufsoffene Sonntage. Die Reduzierung von vier offenen Sonntagen in den vergangenen Jahren auf heuer drei begrüßte er dagegen.

Von der „schleichende Kommerzialisierung der letzten Bereiche unseres Lebens“, sprach Claus Debnar (Mühldorf gemeinsam). „Mit Genugtuung stelle ich fest, dass es nur noch drei sind.“

Zwei Gegenstimmen im Stadtrat

Adolf Spirkl (UM) schlug eine Verbindung des Flohmarkts auf dem Globusparkplatz mit dem Simon-Judi-Markt vor. „Damit könnten wir den Simon-Judi-Markt stärken“, sagte er.

Gegen die Stimmen von Debnar und Gafus gab der Stadtrat grünes Licht für die drei offenen Sonntage.

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