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Große Emotionen in Mühldorf: Das verbirgt sich hinter „Bunte Federn“ von Frida-Sänger Markus Frisch

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Von: Josef Enzinger

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Spricht die feinen Sinne im Feinsinn an: Markus Frisch (rechts, mit Produzent Korbinian Lauxen) präsentierte ein Album mit Liedern, die voller Empathie sind und gute Laune verbreiten.
Spricht die feinen Sinne im Feinsinn an: Markus Frisch (rechts, mit Produzent Korbinian Lauxen) präsentierte ein Album mit Liedern, die voller Empathie sind und gute Laune verbreiten. © Josef Enzinger

Da hat er nicht zu viel versprochen, der Mühldorfer Liedermacher Markus Frisch. Das Lokal im „Feinsinn“ hatte sich der Gymnasiallehrer ausgesucht, um mit der Band „Frida“ sein Release-Album vorzustellen.

Mühldorf - „I bedank mi“ - nur drei Worte, die allerdings große Bedeutung haben für den Mühldorfer. Nicht nur, dass sich Markus Frisch bei den knapp 200 Zuhörern im „Feinsinn“ für ihr Kommen bedankt hat. Die Dankesworte galten in erster Linie seiner Frau, die in den vergangenen Jahren begleitet hat auf dem Weg zum selbstbewussten Liedermacher. Die Emotionen zum Abschluss eines großartigen Konzertes waren dem 37-Jährigen jedenfalls deutlich anzumerken. Er menschelt halt. Genau wie es seine Lieder tun.

Ein Lied, das auch nach zwölf Jahren nicht seine Bedeutung verloren hat

Zwölf Jahre sei das Lied schon alt, verrät Frisch, bevor er mit seiner Liebeserklärung einen formvollendeten Abend beendet. Formvollendet deswegen, weil Frisch nicht nur all sein Können, seine Leidenschaft und seinen Mut in die Waagschale geworfen hat, um ein absolut abwechslungsreiches Album zu kreieren. Formvollendet auch deswegen, weil es der Künstler geschafft hat, zwölf Titel zu konzipieren, die unterschiedlicher nicht sein können. „Bunte Federn“ - das trifft es genau.

Pandemie, Straßenmusik, Tonstudio

Seine Lieder beschäftigen sich mit dem Leben. Mit dem bunten Leben von Markus Frisch, da nimmt er auch kein Blatt vor den Mund. Er erzählt, wie er in verschiedenen Projekten gearbeitet hat, wie er durch die schwierige Pandemie gekommen ist, als Straßenmusiker. Er ist authentisch, wenn er von seiner Band schwärmt, mit der er nun den Schritt gewagt hat, ein ganzes Album im Tonstudio einzuspielen. Markus Frisch ist der Texter, schreibt die Lieder.

Dass sie am Ende aber so klingen wie sie klingen, abwechslungsreich, spannend, voller Energie, quer durch den musikalischen Gemüsegarten von Reggae bis zum bodenständigen Rock‘n‘Roll, das liegt zum großen Teil auch an seinem Produzenten Korbinian Lauxen, der großartige Ideen eingebracht hat, als es darum ging, die Songs einzuspielen und der eine hervorragende Gitarre im „Feinsinn“ gespielt hat. Da wären abber auch die beiden Brüder Norbert und Stefan Kreipl (Bass und Schlagzeug), die dezent und bescheiden im Hintergrund der Bühne brav ihre Arbeit machen. Oder ganz vorne neben Markus Frisch der Pianist Sebastian Dietl, der zwischendrin auch das Akkordeon zur Hand nimmt, um damit dem von Frisch definierten „Bavaro Pop“ sein Gepräge zu geben.

Lieder aus dem Leben - mit allen Höhen und Tiefen

Die Lieder entstammen dem Alltag, das „Glück“ nimmt dabei einen großen Stellenwert ein. Oder Markus Frisch besingt, ziemlich humorig, was er von „Dilettanten“ hält. Das Publikum nimmt er dabei stets an der Hand, wenn er sie mit einprägsamen Texten mit mitsingen animiert. Wenn er über „Minga & Wien“ singt, glaubt man Spider Murphy Gang rauszuhören. Bei den sentimentalen Texten von „Was werd aus uns“ und „Was bleibt“ gerne auch STS, wenn er etwa balladenartig Erinnerungen an seinen Großvater mit den Zuhörern teilt. Lauxen brilliert nicht nur bei diesem Lied mit seiner brillanten zweiten Stimme. Und dass er auch von Reinhard Fendrich inspiriert sei - das weiß man spätestens dann, wenn er mit „Auf uns“ eine Ode auf die Freundschaft anstimmt.

Bayerischer Liedermacher mit großem Potenzial: Jan Wannemacher, der den Abend einleitete.
Bayerischer Liedermacher mit großem Potenzial: Jan Wannemacher, der den Abend einleitete. © Josef Enzinger

Freundschaft - die verbindet er auch mit Jan Wannemacher, einem Bayerischer Liedermacher, der Teil 1 des Konzertes bestreitet. Als Solokünstler, der eine wahre Freude daran hat, Loops einzuspielen. Mit der Gitarre, mit verschiedenen Percussions-Elementen, mit seiner Stimme. In bester Liedermacher-Manier besingt auch er das Leben. Beim „O‘bandln“ geht‘s schließlich um nichts anderes als um das „Danz‘n und schmusen“.

Aber auch die Unannehmlichkeiten des Lebens spart er nicht aus. Und dazu gehört unter anderem auch der „Heischnupfa“, dem er beschwingtes Lied widmet. Dieses gibt es gleich zweimal zu hören. Denn als am Ende des Konzertes die Zuhörer von „Frida“ lautstark eine Zugabe fordern, nimmt Wannemacher erneut die Gitarre in die Hand und lässt zusammen mit seinem Kumpel Markus der hoch infektiösen guten Laune freien Lauf.

Ein Schöngeist - auch nach dem Konzert

Nicht nur musikalisch ist Frisch ein Schöngeist. Wer sich nach Ende des Konzertes eine CD kauft, ist versucht auch Blumensamen mitzunehmen. Die hat Frisch in alte Notenblätter verpackt, Ausdrucke mit Randnotizen, die sonst im Müll gelandet wären. Und aus alten Gitarrenseiten haben Frisch und seine Frau Stefanie einfach Armbänder kreiert, die Glück bringen sollen. Das war alles absolut stimmig und man freut sich schon auf alles, was da in Zukunft folgen mag. Denn das hat Markus Frisch bereits angekündigt: Es geht wieder ins Studio. Man darf gespannt sein. Doch auf eines kann man sich verlassen: Dass es wieder bunt wird!

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