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Diese Millionensumme würde das neue Mühldorfer Hallenbad kosten - aber wird es gebaut?

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Von: Markus Honervogt

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Noch immer ist das Hallenbad geschlossen. Das ist eine Folge des Alters des Bauwerks, denn es muss derzeit umfangreich auf Schäden untersucht werden.
Noch immer ist das Hallenbad geschlossen. Das ist eine Folge des Alters des Bauwerks, denn es muss derzeit umfangreich auf Schäden untersucht werden. © Mayer

Ein Gutachten beziffert die Kosten für den Neubau eines Hallenbades mit Sauna. Auch der neue Standort scheint festzustehen. Nicht aber, ob und wann das neue Hallenbad gebaut wird.

Mühldorf – Seit mehr als zehn Jahren diskutieren die Mühldorfer über den Bau eines neuen Hallenbads. Das 50 Jahre alte Bad mitten in der Stadt hat seine Zeit überlebt, jetzt kommt auch noch die Neugestaltung des Sümögeländes dazu, bei der das alte Bad im Weg steht.

An einem Neubau führt kein Weg vorbei

Die Firma Conprom, ein Beratungsunternehmen für Bäderbetriebe, hat deshalb im Auftrag der Stadt untersucht, ob Mühldorf ein Hallenbad mit Sauna braucht, wo es stehen könnte und: was es kosten wird. Die Ergebnisse teilte Dr. Klaus Batz von Conprom dem Stadtentwicklungsausschuss und dem Aufsichtsrat der Stadtwerke jetzt mit.

Ein Neubau ist nach Angaben des Gutachters sinnvoll, denn die Lebensdauer des 50 Jahre alten Hallenbads ist um. Eine Sanierung sei kaum mehr möglich. Batz sprach sich aber gegen den derzeitigen Standort aus. Die enge Umgebung und der Verlust von Bademöglichkeiten während der Bauzeit sprächen dagegen.

Freibad, Rennbahn, Nordtangente oder Mittelschule

Fünf Standorte für ein neues Hallenbad hat Conprom ausgemacht. Neben dem jetzigen Standort nannte Batz das Freibad, die Rennbahn, die Mittelschule und die Nordtangente östlich der Kiesgruben. An der Mittelschule und der Nordtangente könne nur ein kleineres Sportbad errichtet werden.

Am Freibad und vor allem in der Rennbahn seien Sportbäder mit Familienbadcharakter und großer Sauna möglich, an der Rennbahn zusätzlich ein Hotel. Am Freibad sei die Zufahrt problematisch, an der Rennbahn wird es richtig teuer.

Rennbahn die Grundstücksverhältnisse.

„Die Rennbahn würde ich als Standort nur empfehlen, wenn das Areal städtebaulich in eine neue Richtung entwickelt würde“, sagte Batz. Also weg von einer Sportstätte hin zu einem Freizeitareal. Finanziell wäre das aber nur zusammen mit privaten Investoren möglich. Die Chancen dafür sind laut Batz derzeit aber sehr gering. Er empfahl vor allem den Standort am Freibad, weil dort auch eine größere Sauna gebaut werden könnte.

Etwa 25 Millionen Euro würde ein Sportbecken mit einer Fläche von 25 mal 12,5 Metern kosten, es hätte fünf Schwimmbahnen. Dazu komme ein Kinder- und Nichtschwimmerbecken, ein großer Spielbereich für Mädchen und Buben bis sechs Jahren und eine Sauna mit vier Kabinen und Außenbereich.

Nicht beide gleichzeitig öffnen

Alternative sei ein Sportbad für etwa zwölf Millionen Euro mit 25 mal zehn Metern Fläche, vier Bahnen und Kinderspielbereich. Batz empfahl aber die größere Lösung, da es die Nachfrage in der Region gebe.

Die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit Waldkraiburg sieht Batz nicht. Es habe in der Vergangenheit an verschiedenen Orten Versuche gegeben, gemeinsam Bäder zu bauen. „Spätestens an der Standortfrage, in welchem Ort das Bad entstehen solle, sind alle Bemühungen gescheitert“, meinte der Gutachter

Stadtwerke für Neubau am Freibad.

„Für uns ist der Standort Freibad so wichtig, weil wir den Dusch- und Eingangsbereich gemeinsam nutzen könnten“, sagte Stadtwerkechef Alfred Lehmann, dessen Unternehmen die Bäder betreibt. Das gelte auch für den Gastrobereich. Außerdem könnte in der Übergangszeit der Kinderbereich im Hallenbad zum Beispiel für Schulunterricht geöffnet werden. „Es kann aber nicht sein, dass wir beide Bäder gleichzeitig betreiben.“ Eine höhere Lärmbelästigung durch das Hallenbad gebe es außer bei der Zufahrt nicht.

Bürgermeister hält Verkehrsbelastung für geringer

Zur Verkehrsproblematik am Standort Freibad sagte Bürgermeister Michael Hetzl (UM), dass der Bereich derzeit halbjährlich einer stärkeren Belastung ausgesetzt sei. „Künftig wäre es dann das ganze Jahr.“ Er betonte aber, dass die Besucherzahlen im Hallenbad nicht so hoch und nicht auf einzelne Stunden konzentriert seien wie im Freibad.

Einen Zeitplan gibt es noch nicht

Einen Zeitplan gibt es nach Angaben Hetzls nicht. „Es wird nicht in einem Jahr gehen, soll sich aber auch nicht auf Jahre hinziehen.“ Zur Finanzierung sagte er nur: „Wir müssen auf den Haushalt schauen. Der sieht nicht gut aus.“

Keinen Beschluss gefasst

Einen Beschluss fasste der Stadtentwicklungsausschuss nicht, das muss der Stadtrat tun. Von den zwölf Mitgliedern sprachen sich allerdings elf für den Standort am Freibad aus und zehn für ein größeres Sport- und Familienbad.

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