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Der älteste bislang noch betriebene Laden Waldkraiburgs ist zu

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Von: Hans Grundner

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Der Laden an der Ecke Teplitzer-/Berliner-/Egerländer Straße, das älteste noch betriebene Geschäft in der Stadt – ist seit einigen Wochen zu. Das Haus soll renoviert oder durch einen Neubau ersetzt werden. Der Eigentümer hat sich noch nicht entschieden.
Der Laden an der Ecke Teplitzer-/Berliner-/Egerländer Straße, das älteste noch betriebene Geschäft in der Stadt – ist seit einigen Wochen zu. Das Haus soll renoviert oder durch einen Neubau ersetzt werden. Der Eigentümer hat sich noch nicht entschieden. © Grundner

Es war das älteste noch betriebene Einzelhandelsgeschäft in der Stadt: der Eckladen an der Kreuzung Teplitzer-/Berliner-/Egerländer Straße. Seit dem Jahreswechsel ist der Laden zu.

Waldkraiburg – Nicht wegen Corona oder Insolvenz ist es mit dem Laden vorbei. Mieter Herwig Schleißinger wurde fristgerecht zum Jahresende gekündigt. Wie es mit dem Haus und dem Laden weitergeht, ist ungewiss.

Laden vor fast 70 Jahren eröffnet

1953 wurde der kleine Laden eröffnet, drei Jahre nach der Gemeindegründung. Die Betreiber wechselten, der Laden blieb. Zuletzt stand Herwig Schleißinger hinter der Theke. „19 Jahre lang“ führte er das Geschäft zusammen mit seiner Frau. Die Schleißingers verkauften Tabakwaren, Zeitungen und Zeitschriften, betrieben einen Paketshop und ein enges Stehcafé, das den Ruf hatte, eine der letzten Waldkraiburger Nachrichtenbörsen zu sein.

Schleißinger, der schon seit sechs Jahren in Rente ist, findet es schade, dass er raus musste, hat aber ebenso wie seine Frau eine andere Tätigkeit gefunden.

Wohnungen sind noch belegt

Wie es mit dem Gebäude weiter geht, lässt Eigentümer Admir Hodzic offen. Die Wohnungen in den Obergeschossen sind noch belegt. Seit Jahren wohnen dort Mitarbeiter des Schlachthofes.

Eigentlich hat Hausbesitzer für das Grundstück große Pläne. Einen fünfgeschossigen Neubau mit Tiefgarage will er an dieser Stelle hochziehen. Im Grundsatz hatte die Stadt auf eine Bauvoranfrage hin dafür bereits grünes Licht gegeben, wie Bauabteilungsleiter Carsten Schwunck bestätigt.

Doch Eigentümer Admir Hodzic schwankt zwischen Renovierung und Neubau. Was ihn vor der großen Lösung zurückschrecken lässt, ist das Trafohäuschen der Stadtwerke, das auf seinem Grund steht und für einen Neubau verlagert werden müsste. Hoffnungen, die Anlage könnte in das neue Gebäude der Wohnungs- und Sieldungsgenossenschaft auf der gegenüberliegenden Seite der Kreuzung verlagert werden, haben sich zerschlagen.

Trafohäuschen müsste verlagert werden

Die Kosten für die Umsiedlung des Trafohäuschens sind erheblich. Es geht um einen sechsstelligen Betrag, der im Zuge des Einzelvorhabens vom Bauherren übernommen werden müsste. Da stellt sich die Frage, ob das nicht im Rahmen einer großen Lösung geschehen soll, die die Absiedlung der unmittelbar an das Grundstück angrenzenden Firma Atoma aus der Stadtmitte ins Industriegebiet nördlich der Daimlerstraße einschließt.

Wann kann Atoma absiedeln?

Das ist allerdings nicht von heute auf morgen zu machen. Für eine Umsiedlung des Unternehmens, ein städtebauliches Ziel, das seit Langem im Rathaus verfolgt wird, wären laut Schwunck noch erhebliche Hürden zu nehmen. Das Vorhaben kollidiert vor allem mit einem Wasserschutzgebiet. Ein mehrjähriges Verfahren ist notwendig, um die Erweiterung des Industriegebiets in Richtung Ampfing zu erreichen.

Admir Hodzic will in den nächsten Wochen entscheiden, wie es mit dem Grundstück weitergeht. Sollte es auf eine Renovierung des Hauses hinauslaufen, soll es im Erdgeschoss bei einer Ladennutzung bleiben, „vielleicht auch in Eigenregie“. hg

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