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Kopf-an-Kopf-Rennen beim 44. Gemeindepreisschnalzen in Holzhausen

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Die siegreichen Schnalzer von der Passe Kothbrünning I mit Bürgermeister Thomas Gasser (rechts hinten) und dem Vorstand des Schnalzervereins Holzhausen, Markus Spiegelsberger (hinten links).
Die siegreichen Schnalzer von der Passe Kothbrünning I mit Bürgermeister Thomas Gasser (rechts hinten) und dem Vorstand des Schnalzervereins Holzhausen, Markus Spiegelsberger (hinten links). © Monika Konnert

Auf der Wiese des Fallwickl-Bauern in Holzhausen hat der Schnalzerverein Holzhausen das 44. Gemeindepreisschnalzen ausgerichtet. 26 Allgemeine Passen und 17 Jugendpassen haben sich dem Wettstreit gestellt. „Da sind drei Passen mehr als im Vorjahr“ freute sich Bürgermeister Thomas Gasser, der Schirmherr der Veranstaltung. Es wurden zwei Wertungsdurchgänge (normale Länge) und eine Paschwertung geschnalzt.

Teisendorf - Wie stark die Konkurrenz war, zeigen die sehr engen Ergebnisse. So gab es zwischen den ersten fünf platzierten Allgemeinpassen nur 3,5 Punkte Unterschied. Der Sieg der Passe Kothbrünning I stand erst nach einer besonderen Auswertung fest, die er so noch nicht erlebt habe, meinte Bürgermeister Gasser bei der Ergebnisbekanntgabe.

Kothbrünning I und die Zweitplazierte Passe Hörafing 2 hatten nämlich nach der ersten Auswertung beide 165,5 Punkte. Deshalb hat man dem Reglement solcher Wettbewerbe folgend geschaut, wer im ersten Durchgang ohne Streichung die meisten Punkte hat. Auch bei dieser Auswertung gab es Punktegleichstand. Als nächstes hat man beide Durchgänge ohne Streichung betrachtet. Dabei ergab sich ein Punkt mehr für die Passe aus Kothbrünning.

Den dritten Platz belegte die Passe aus Offenwang mit 164 Punkten. Bei den Jugendpassen distanzierte Weildorf I mit 148 Punkten die Konkurrenz. Die Plätze 2 und 3 belegten die Passen Roßdorf I (119,5 Punkte) und Holzhausen I (119,0) Punkte. Die Jugend von Weildorf I gewann auch die Paschwertung klar mit 72 Punkten. Bei den Allgemeinen Passen ging hier Holzhausen IV mit 82 Punkten als Sieger vom Platz. Der Schnalzerverein Holzhausen, gegründet 2007, heute 120 Mitglieder, hat in diesem Jahr das Gemeindepreisschnalzen perfekt organisiert. „Wir haben das gern getan“ so Vorstand Markus Spiegelsberger, „denn nach dem Leonhardiritt zu Pfingsten ist das Schnalzen im Holzhausener Dorfjahr die zweite hohe Zeit“.

Der Vereinsvorstand konnte bei bestem Wetter die Goaßlschwinger der 43 Passen, viele Ehrengäste und ein zahlreiches Publikum begrüßen. Ein besonderer Gruß ging an die Preisrichter Ernst Esterer, Ludwig Pastötter, Andreas Baumgartner, Johann Helminger, Anton Leitenbacher, Hans Grabner und Albert Dumberger, die die schwierige Aufgabe hatten, die Qualität des Schnalzens nur mit dem Gehör und ohne Blickkontakt zur Schnalzerwiese zu bewerten.

„Das Wetter ist gut, die Organisation hervorragend, jetzt müsst ihr zeigen, was ihr könnt“. Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Thomas Gasser den Wettbewerb und wünschte allen Passen viel Erfolg und den Zuschauern einen interessanten Nachmittag. Um 13 Uhr wurde der Wettbewerb mit den Jugendpassen eröffnet. Johann Lamminger rief in der vorab ausgelosten Reihenfolge die Passen zum Schnalzen auf und die jeweils nächstfolgende Passe zum Vorbereiten. Vor allem bei den Jugendlichen merkte man, dass das Schnalzen inzwischen weiblicher wird. Immer mehr Mädchen und junge Frauen machen bei den Passen mit und auch Aufdraherinnen sind inzwischen Selbstverständlichkeit. Nach den Jugendlichen folgten die Allgemeinen Passen.

An der Schnalzerwiese war auch für das liebliche Wohl der Zuschauer bestens gesorgt, mit deftigen und süßen Speisen sowie warmen und kalten Getränken. Die Holzhausener Schnalzer und ihre Helfer haben alles getan, damit sich die vielen Gäste wohlfühlen können.

Nach Beendigung des Wettbewerbs machten sich die Teilnehmer auf zum Poststall in Teisendorf, wo gegen 18 Uhr die Ergebnisse bekanntgegeben wurden. Bis dahin stieg die Anspannung und die Stimmung bei gutem Essen, süffigem Bier und den schwungvollen Weisen der Teisendorfer Blaskapelle in dem vollbesetzten Saal stetig an. Zum Höhepunkt gelangte sie, als Bürgermeister Gasser die Platzierungslisten vorlas. Vorher aber bedankte sich Vorstand Spiegelsberger beim Fallwickl-Bauern für die großzügige Hilfe und Unterstützung vor allem aber für die Bereitstellung der Schnalzerwiese. bei Thomas Gasser für die Übernahme der Schirmherrschaft, bei der Brauerei Wieninger für die Bereitstellung der Preise und bei den zahlreichen Sponsoren aus der Marktgemeinde für die Unterstützung. Ein besonderer Dank ging an seine Mitstreiter vom Schnalzerverein und die vielen Helfer aus Holzhausen.

Zur Anerkennung ihrer Teilnahme bekamen alle Passen eine Urkunde und ein Brotzeitbrettl sowie von der Brauerei Wieninger gestiftete Getränke. Für die Jugendpassen waren dies zwei Gebinde Spezi, für die Allgemeinen Passen ein Tragerl Hoamatbier. Besonders laut wurde es bei der Bekanntgabe der ersten drei Plätze. Bei den Siegern gabs kein Halten mehr. Sie bekamen von Thomas Gasser die Wandergoaßl überreicht, die sie vorerst bis zum nächsten Gemeindepreisschnalzen behalten dürfen. Eine besondere Freude hatten die jungen Schnalzerinnen und Schnalzer von der Jugendpasse Freidling VI, die als Trostpreis für die Letztplatzierung zusätzlich zu Brotzeitbrettl und Getränk auch noch eine Riesenbreze bekamen. Sie stehen erst am Anfang ihrer Schnalzer-Karriere und waren bereits mit viel Begeisterung und Schwung dabei.

Nach der Siegerehrung blieb noch Zeit zur Unterhaltung nach einem für alle Teilnehmer aufregenden aber schönen Tag. Das nächste und damit 45. Gemeindepreisschnalzen wird im kommenden Jahr von den Schnalzern von Langhögl und Roßdorf ausgerichtet werden.

kon

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