Action am neuen Pumptrack
Jugendbetreuer aus Burgkirchen: „Sensationell, wie die Kids hier abgehen und die Anlage angenommen wird“
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Der nagelneue Pumptrack in Burgkirchen rockt: Kleinkinder fahren mit Fahrrad und Stützrädern genauso herum wie Jugendliche, die waghalsige Stunts zeigen. Ein erster Eindruck von der Action-Spielbahn an der Altöttinger Straße.
Burgkirchen - Der elfjährige Bastian (Name v. d. Red. geändert) brettert mit seinem Mountainbike über zwei hohe Buckel der Wellenbahn. Dabei unterschätzt er die Abwärts- und Aufwärtsbewegung, die direkt aufeinander folgen - eben typisch Pumptrack - und baut einen Sturz mit Überschlag. Tränen fließen, er hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Seite. Am Bauch hat er eine Abschürfung. Sofort eilen ihm andere Kids zu Hilfe und helfen ihm, wieder aufzustehen. Seine Mama verarztet ihn mit einem Pflaster. Offenbar ist nichts gebrochen und nach einer Pause kann er weiterfahren. Wichtig aus seiner Sicht: Er trägt Schutzkleidung, Ellenbogenprotektoren und Helm.
Solche kleinen Zwischenfälle gehören dazu, wenn die Jungs und Mädels auf der Strecke des Pumptracks richtig Vollgas geben. „Meistens passiert nichts oder nichts Schlimmes und die Kids haben stundenlang einen Riesenspaß auf der Strecke“, so Burgkirchens Gemeinde-Jugendpfleger Armin Nachlinger zu innsalzach24.de. Beim Streckenbesuch am dritten Tag nach der Eröffnung, am Montag (11. Juli), sind Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen unterwegs - beaufsichtigt von einigen Müttern und/oder Vätern sowie sporadisch von Jugendbetreuer Nachlinger.
Gegenseitige Rücksichtnahme wird ebenso geübt wie Hilfe bei Zwischenfällen
„Die Kids lernen dabei spielerisch, dass man sich auf so einer Anlage - wenn alle gleichzeitig mitmachen wollen - an Regeln halten muss. Die Älteren sollen auch auf die Kleineren aufpassen und denen auch den Kids-Pumptrack überlassen“, so Nachlinger. Die kleine Asphalt-Wellenbahn ist etwas abseits der „großen Schleife“ konstruiert und hat einen niedrigeren Schwierigkeitsgrad. Während die Großen hier nur einmal eine Runde drehen, lernen Kleinkinder das Fahrrad- und Rollerfahren. Die Action - mit teilweise spektakulären Stunts - steigt auf dem großen Pumptrack.
Burgkirchener Jugend erfüllte sich den teueren Wunsch quasi selbst
Dass es überhaupt so weit kam nach zwei Jahren Planungsarbeit, „das haben sich die Jugendlichen selbst zu verdanken“, berichtet Nachlinger (48). Der Jugendpfleger wurde bei seiner täglichen Betreuungsarbeit immer wieder „getriezt“, dass es doch „toll wäre, auch so einen Pumptrack in Burgkirchen“ zu haben. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden. Gemeinde-Geschäftsleiter Alexander Olbort unterstützte den Herzenswunsch der Kids genauso wie Bürgermeister Johann Krichenbauer. Schließlich winkte der Gemeinderat Burgkirchen das Projekt durch. LEADER-Fördergelder wurden beantragt. Dadurch konnten 50 Prozent der Gesamtkosten (rund 350.000 Euro) - extern finanziert werden.
Die Eröffnung der Anlage konnte nun früher als geplant realisiert werden. Während der Sommerferien - 1. August bis 12. September 2022 - haben Eltern, Kinder und Jugendliche aus Burgkirchen und Umgebung einen tollen neuen Freizeit-Treffpunkt. Nachlinger: „Dort ist der Nachwuchs sportlich aktiv, in der freien Natur, ohne ständig vor dem Fernseher zu sitzen oder am Handy bzw. an der Konsole zu zocken“.
Fangnetze, Bänke, Abfalleinmer sollen aufgestellt werden um Pumptrack und Skaterpark
Was jetzt noch fehlt, ist, dass der frisch angesäte Rasen zu einem dichten grünen Teppich heranwächst. Rund um den Pumptrack soll eine Freizeitanlage entstehen, in die das Areal des alten Skaterparks von Burgkirchen integriert wird: Sitzgelegenheiten, Abfalleimer und Tische sollen zusätzlich aufgebaut werden, genauso wie Fangnetze bzw. Absperrungen, damit sich die unterschiedlichen Radfahrer-Gruppen nicht in die Quere kommen. Bei aller Begeisterung um die Action darf die Sicherheit nicht zu kurz kommen.
-rok-