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Kino & Kultur-Sommer begeisterte über 1.000 Zuschauer

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Von: Gerhard Reichenauer

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JAMARAM sorgten für ausgelassene Stimmung im Kloster
Jamaram heizten die Stimmung an. © Kulturbüro Burghausen

Burghausen - Mit dem LOOK INTO THE FUTURE III-Festival am vergangenen Wochenende neigt sich der diesjährige Kino&Kultur-Sommer Raitenhaslach dem Ende zu. Bei größtem Wetterglück konnten über 1.000 Kino- und Kulturfans einen Monat lang Filme, Konzerte und Theater unterm Sternenhimmel, in der Aula maior und im Ankersaal genießen.

Die Pressemeldung im Wortlaut:

Für die Veranstaltungen hatte das Kulturbüro Burghausen die IG Jazz, die Kleinkunstkooperative, die Vereine Lightning Bird und Tu ES, die Musikschule, Eulenspiegel Flying Circus und das Cabaret des Grauens eingeladen, gemeinsam ein buntes Open-Air-Programm für die Raitenhaslacher Sommerbühne zu kreieren. „Es freut uns, dass es gelungen ist, so viele Kulturveranstalter zusammen zu bringen und gemeinsam ein Zeichen zu setzen, dass Kultur ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens ist.“, so das Team des Kulturbüros. Auch Bürgermeister Schneider zeigt sich begeistert, „dass die Menschen trotz Corona Lust auf Kultur haben. Die tolle Resonanz ist für uns ein Zeichen, mit dem reichhaltigen Kulturprogramm genau auf dem richtigen Weg zu sein.“ Ausverkaufte Besucherrekorde waren die Konzerte mit der Rockabilly-Band The Bricats, Mundart Indie-Popper Fenzl, den Festival-Superstars Jamaram und den Mozart-Serenaden mit dem Musikkollegium Burghausen-Salzburg sowie der Filmabend mit der Bestseller-Verfilmung „Die Känguru Chroniken“. Auch die weiteren Kinonächte brachten besondere Filme auf die Großleinwand, so begeisterte zum Beispiel der Berlinale-Import „Schwarze Milch“ mit einem außergewöhnlichen Porträt zweier Schwestern aus der Mongolei.

Die „Sweet Simones“ und die „Cappuccino Jazz Band“ brachten nach langer Abstinenz wieder den Jazz in die Stadt. „Die Reaktionen des Publikums haben gezeigt, dass das unmittelbare Erleben und Genießen von Live-Musik ein sehr wichtiger Teil unserer Lebensqualität ist – insbesondere in einer Stadt mit einem so reichhaltigen kulturellen Leben und mit einer Jazz-Tradition wie Burghausen.“, so Andreas Bentlage von der IG Jazz. Nach dem Jazz zog die Klassik in das ehemalige Kloster ein und bewies mit dem Schulterschluss verschiedenster Musikrichtungen und Genres einmal mehr die Vielseitigkeit der Burghauser Kultur. Musikschulchef Helmut Lorenz präsentierte mit seinem Ensemble Musikkollegium Burghausen-Salzburg zwei Mozart-Serenaden in der Aula maior, denen bei geöffneten Fenstern drinnen wie draussen gelauscht werden konnten.

Der beliebte Kabarettist Hannes Ringlstetter gestaltete mit seiner Piccola Banda Musicale eine launige Vormittagsmatinee, gefolgt vom Isarindianer Willy Michl, dessen zweistündiges „Bairisch Blues“-Konzert mit der Hymne „Isarflimmern“ seinen Höhepunkt erreichte.

Hannes Ringlstetter on stage
Hannes Ringlstetter on stage. © Kulturbüro Burghausen

Atemberaubende Rollenwechsel, eine amüsante Inszenierung und mitunter auch nachdenkliche Stellen mit aktuellen Bezügen lieferte das Cabaret des Grauens mit „Shakespeare – sämtliche Werke leicht gekürzt“.

Mit Konzerten, Tanz und den beliebten Publikumsgesprächen schloss das LOOK INTO THE FUTURE-Festival den Veranstaltungsreigen auf der Raitenhaslacher Sommerbühne. Der Weltklasse-Cellist Vincent Ségal lud das Publikum auf eine Reise durch die mannigfaltigsten Musikstile und überzeugte mit seiner sympathischen und humorvollen Art. Die Hubert von Goisern-Jodlerin Alpine Zabine konnte die Zuschauer nach ihrer langen Bühnenabstinenz nicht so ganz in ihren Bann bringen, was der Pariser DJ Papatef aka Cyril Atef aber mit seinem DJ-Set am Schlagzeug und Electronics mehr als wett machte. Die Tänzerin Ana Morales bewies im Ankersaal, dass man den traditionellen Flamenco mit zeitgenössischen Stilmitteln zukunftsfähig machen kann und begeisterte das Publikum mit ihrer sinnlich-ausdrucksstarken Performance. Avantgarde par excellence bot FM Einheit, bekannt als ehemaliges „Einstürzende Neubauten“-Mitglied und mittlerweile als Filmmusiker international erfolgreich. Er performte mit Bohrern, Steinen und anderen Werkzeugen und schuf so einen futuristischen Soundteppich zum fast hundert Jahre alten Science-Fiction-Stummfilm „Kosmische Reise“ von Vasilj Uravlëv. Insgesamt demonstrierte das Festival einmal mehr, wie wichtig, aber - auf Grund der derzeitigen Krisenlage – auch schwierig, der Blick in die Zukunft ist. Die Kuratoren Cornelius Claudio und Johannes Tonio Kreusch wiesen auf die Kraft der Kultur „als Gewebe unserer Gesellschaft“ hin. Das Programm manifestierte mit ineinandergreifenden Genres, dem Lernen aus der Tradition, um zukunftsfähig zu sein und dem Zusammenwachsen von Kulturen diese wesentliche Botschaft des Festivals.

Alle Veranstaltungen wurden unter Einhaltung eines Corona-bedingten Hygiene- und Maßnahmenkonzepts durchgeführt, an das sich erfreulicherweise alle Besucher bestens hielten. Zahlreiche Helfer arbeiteten fleissig als Platzeinweiser oder an der Abendkasse mit und sorgten für die notwendigen Abstände. Dank des meist wunderbaren Sommerwetters konnten alle Programmpunkte wie geplant stattfinden (einzig der Tanzabend mit Ana Morales wurde in den Ankersaal verlegt).

Das letzte Konzert des Kino&Kultur-Sommers am 30.08. mit der Barocksängerin Ulrike Hofbauer und ihrem Ensemble „Accademie degli Stravaganti“ in der Aula Maior ist bereits ausverkauft. Deshalb haben sich die Künstler bereit erklärt, ein Zusatzkonzert am nächsten Tag, Mo., 31.8., um 19.00 Uhr anzubieten. Tickets auf inn-salzach-ticket.de. Bei schönem Wetter werden an der Abendkasse Gartenplätze angeboten, so dass das Konzert zumindest akustisch mitverfolgt werden kann.

Nach der Frischluftkur auf der Open-Air-Bühne beginnt die neue Saison am 11.9.2020 mit der Trikont-Show im Ankersaal. Das bekannte Indie-Label feiert seinen 50. Geburtstag und präsentiert zu diesem Anlass die beliebten Trikont-Künstler Phillip Bradatsch, Ezé Wendtoin und Franz Dobler, moderiert von Label-Chefin Eva Mair-Holmes. Tickets ab 31.8. bei inn-salzach-ticket.de.

Pressemeldung des Kulturbüro der Stadt Burghausen 

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