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„Das muss man noch einmal probieren“: Inn- und Salzachstädte bewerben sich 2020 erneut bei UNESCO

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Altstadt Burghausen
Die Stadt Burghausen bewirbt sich zusammen mit einigen anderen Städten bei der UNESCO. © Burghauser Touristik GmbH / Nixdorf

Burghausen - Die Stadt Burghausen leitete 2020 eine grenzüberschreitende Bewerbung der Inn- und Salzachstädte bei der Unesco in die Wege. Mehrere Städte der Region bewarben sich aufgrund ihrer einmaligen Architektur für die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes.

Die Meldung im Wortlaut

Die Stadt Burghausen hat 2020 eine grenzübergreifende Bewerbung der Inn-Salzachstädte als UNESCO Weltkulturerbe initiiert: Auf Bestreben des Ersten Burghauser Bürgermeisters Florian Schneider hat sich die Stadt Burghausen erneut um die Aufnahme bemüht und auch folgende Städte und Landkreise im Bewerbungsprozess mitgenommen: Stadt Wasserburg a. Inn, Stadt Mühldorf a. Inn, Neuötting, Stadt Burghausen sowie auf österreichischer Seite Schärding.

Erneute Bewerbung bei der UNESCO

Federführend organisiert und die Bewerbung bis zur fristgerechten Abgabe inhaltlich erarbeitet hat Eva Gilch, Leiterin des Burghauser Stadtarchives und des Stadtmuseums. „Im Kern geht es stark verknappt dargestellt um „Inn- und Salzachstädte in Deutschland und Österreich“ und zwar deren einzigartige Symbiose aus Lage am Fluss, Handelstradition, Architektur und Städtebau“, erklärt Historikerin Eva Gilch.

Altstadt Burghausen Panorama
Die Lage an den jeweiligen Gewässern hat die besondere Architektur maßgeblich geprägt. © Burghauser Touristik GmbH / Nixdorf

„Die Inn- und Salzachstädte zeichnet eine besondere Architektur aus, die natürlich geprägt ist durch die Lage an den jeweiligen Gewässern Inn bzw. Salzach sowie die Handelshistorie, die Reichtum in die Städte brachte und teilweise prunkvolles Bauen möglich machte. Aber auch Dichter, Denker, Künstler wurden schon früh durch die Einzigartigkeit dieser Städte angezogen.

„Das alles kann man sehen und sollte durch die Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbeliste noch viel mehr Menschen verständlich und zugänglich gemacht werden“, unterstreicht Bürgermeister Schneider die erneute Bewerbung. Bereits 2011 hatten sich die Städte gemeinsam mit Rattenberg auf Zutun des Regionalmanagements Tirol beworben, wurden jedoch nicht in die bayerische Vorschlagsliste aufgenommen. „Ich finde, das kann man nicht nur, sondern das muss man noch einmal probieren“, sagt Schneider. Nun ist es umgesetzt.

Die Bedeutung der Inn- und Salzachstädte

In der Bewerbung heißt es: Die Inn- und Salzachstädte stehen für die Blütezeit des Flusshandels. Ihnen sind folgende Merkmale gemeinsam: Lage am Wasser auch in schwierigem Baugelände, Überschwemmungssichere Bauweise mit frühem Massivbau (massiv gebaut und gewölbt in Erdgeschossen), große und weiträumige Marktplätze, die direkt an den Verkehrsadern (Flüsse und Hauptverkehrsstraßen) liegen, Häuser mit trockenen Speicherräumen, die wegen der Eigenart der Dachkonstruktion als zusätzliche Vollgeschosse errichtet werden mussten.

Die Inn- und Salzachstädte stehen für den Abschluss gotischer Stadtbaukunst. Als Handelsstädte und (Neben)Residenzen – Burghausen war Nebenresidenz der Reichen Herzöge, Mühldorf potenzielle Zuflucht der Salzburger Fürstbischöfe – waren die Orte zur Zeit der Spätgotik auch in Frage der Architektur und Baugestaltung „am Puls der Zeit“.

Altstadt Burghausen nah
Die Altstadt in Burghausen. © Burghauser Touristik GmbH / Nixdorf

Die Inn- und Salzachstädte stehen für die Leistungen eines freien Bürgertums. Die Städte wurden vom Landesherren und von Handelsherren geprägt. Das ebenfalls kulturtragende Salzhändlerpatriziat verschwand mit der Errichtung des herzoglichen Salzmonopols 1594.

Die aussagekräftige Bewerbung umfasst 23 Seiten. Als Begründung und Kriterien heißt es abschließend „Die Inn-Salzachstädte in Deutschland und Österreich stellen ein außergewöhnliches Zeugnis einer untergegangenen Kultur dar. Sie stellen ein hervorragendes Beispiel eines Typus von Gebäuden und architektonischen Ensembles dar, die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Geschichte der Menschheit versinnbildlichen.

Auch gerade touristisch sei diese Bewerbung ein wichtiges Signal, wie Sigrid Resch, Geschäftsführerin der Burghauser Touristik GmbH sagt: „Die Bewerbung wird zurecht wiederholt. Die Inn-Salzach-Architektur ist eine Besonderheit und ein touristisches Aushängeschild. Die grenzübergreifende Bewerbung zeigt zudem einmal mehr die starke Verbundenheit mit den österreichischen Nachbarn. Viele grenzüberschreitende Projekte gibt es bereits, viele Gemeinsamkeiten bestehen. Die Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbeliste wäre ein weiterer Schritt, gemeinsam Gäste in die Region rund um Inn und Salzach zu bringen“, so Sigrid Resch.

Pressemitteilung der Stadt Burghausen

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