Für 100 Euro Bilder vom Weltall
Erlangen - Wer glaubt, um Bilder aus dem Weltall zu machen muss man Unsummen an Geld ausgeben, der täuscht sich: Die Studenten Friedrich Meingast, Benedikt Billich und Florian Bier brauchten dafür nur 100 Euro.
Für 100 Euro Bilder vom Weltall - dass dies möglich ist, haben jetzt drei Erlanger Studenten bewiesen. Die Nachwuchsforscher hatten mit einem ausrangierten Wetterballon eine Filmkamera bis in die Stratosphäre geschickt und von dort aus Filmaufnahmen von der Erde und dem Weltall gemacht, wie die Universität Erlangen-Nürnberg am Mittwoch mitteilte. Ein Fallschirm sorgte dafür, dass die Konstruktion später wieder sicher auf der Erde landete. Mit dem Experiment setzten sich die Studenten Friedrich Meingast, Benedikt Billich und Florian Bier in einem Wettbewerb des Fernsehsenders ProSieben gegen ein Studenten-Team der FU München durch.
“Zuerst habe ich selbst nicht daran geglaubt, dass so etwas möglich sein könnte“, sagte Florian Bier im Rückblick. Denn Bedingung war, dass auf den Fotos die Erdkrümmung ebenso zu sehen sein muss wie das satte Schwarz des Weltalls hinter dem Horizont. Beides erfüllten die von den Studenten abgelieferten Bilder ohne Einschränkung. Beim Aufspüren des rund 50 Kilometer südlich von Prag niedergegangenen Fallschirms half ein sogenannter GPS-Tracker - ein Gerät, das ständig die aktuelle Position von Ballon und Fallschirm aufzeichnete.
Die Konstruktion der drei Physik-Lehramtsstudenten musste dabei nicht nur Temperaturen von bis zu 60 Grad unter dem Gefrierpunkt trotzen, sondern auch so robust gebaut sein, dass sie den Auf- und Abstieg durch mehrere Schichten der Erdatmosphäre und die harte Landung überstand. Gestartet wurden die Wetterballons der Studenten aus Erlangen und München zeitgleich in Kastl bei Amberg. Starker Westwind trieb die Ballons Richtung Tschechien. Nach drei Stunden bekamen die Erlanger einen ersten Kontakt zu ihrem Wetterballon und damit erste Positionsdaten. Auf einem Acker in der tschechischen Ortschaft Krásná Hora entdeckte das Trio schließlich Fallschirm samt Kamera.
dpa